88 • 3/2012 - Waffenmarkt-Intern

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Scharfer Blick auf den Messermarkt
Messer gehören zu den kleinen, aber wichtigen Bereichen im Sortiment
des Fachhandels. Industrie und Handel präsentieren ihre Sicht
auf die zukünftigen Markt-Trends.
Neuer Schwerter-Boom in Sicht. Ende des Jahres kommt "Der Hobbit" in die Kinos.
Einer der wichtigsten Termine für den Schneidwaren-Handel
ist die IWA & OutdoorClassics
(9. bis 12. März): Über 170 der rund 1.200
Aussteller präsentieren Messer und Klingen –
damit ist die IWA & OutdoorClassics die größte
Schneidwaren-Fachmesse der Welt. Viele
Markt-Trends zeichnen sich erst in Nürnberg
ab, aber die Erfahrungen der letzten
Jahre erlauben einige
Einschätzungen der mittel-
und langfristigen
Marktentwicklungen.
Fragt man traditionelle
einheimische Hersteller
wie Puma und
Hubertus, Großhändler wie Herbertz und
Haller, Firmen wie Böker, die produzieren
und Großhandel betreiben und Vertreter des
Handels wie Andrea Müller (Waffen Dotzert)
aus dem Präsidium des Bundesverbands
Schneidwaren- und Besteckfachhandel, ergibt
sich ein sehr gemischtes Stimmungsbild.
Das ist nicht verwunderlich, denn der
nationale und internationale Markt sind
stark unterschiedlich aufgebaut, und das
Angebot an Messern ist so breit und vielfältig,
wie die Kundschaft selbst.
Vor einigen Jahren noch war aus der einheimischen
Messer-Industrie vielfach zu hören,
der deutsche Markt sei kaum noch vorhan-
Service rund um das Messer ist
für den Handel eindeutig einer
der wichtigsten Aktivpunkte.
den, das Hauptgeschäft laufe in den USA. Hier
hört man mittlerweile wieder andere Töne,
der einheimische Markt hat sich eindeutig
belebt, so berichtet Michael Botz von Herbertz
von einer "guten Konsumlaune der
Verbraucher". Die schlechte wirtschaftliche
Stimmung in den USA und der Wechselkurs
Dollar / Euro spielen für den internationalen
Markt eine ebenso
wichtige Rolle, wie Henning
Ritter von Hubertus
berichtet. Dann gestaltet
sich auch die
Nachfrage auf dem US-
Markt anders: Obwohl
klassisches europäisches Design, Qualität
und der Name Solingen dort sehr geschätzt
werden, machen preisgünstige Gebrauchsmesser,
die in Blister-Verpackungen im Baumarkt
verkauft werden, einen Großteil des
Marktes aus. Und natürlich ist die Konkurrenz
der Hersteller auf dem US-Markt besonders
groß, wie Harald Lauer von Puma ergänzt.
So hat die Industrie den deutschsprachigen
Markt wieder stärker im Fokus. Das
wirkt sich auch darin aus, daß die Hersteller
stärker auf Direktvertrieb setzen, einen eigenen
Versandhandel aufbauen. Der allgemeine
Tenor ist, daß man auf dieses Standbein inzwischen
nicht mehr verzichten könne, da-