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96 • 3/<strong>2012</strong><br />
durch Kunden abseits des stationären Einzelhandels<br />
erreicht, und durch konsequente Preisgestaltung<br />
dem Fachhandel möglichst wenig Konkurrenz<br />
machen wolle. "Wir sehen uns nach wie<br />
vor in erster Linie als Hersteller und Großhändler",<br />
betont Carsten Felix-Dalichow von Böker.<br />
Auf der Händlerseite ist man über den Direktvertrieb<br />
nicht erfreut, aber meistens ist doch zu<br />
hören, daß man die Hersteller verstehen könne.<br />
Der Fachhandel sieht seine Aktivposten immer<br />
stärker in Beratung und vor allem Werkstatt-<br />
Service. "Wenn ein Messer zum Schleifen eingeschickt<br />
wird und erst nach sechs Wochen wieder<br />
zurück ist, dann wenden sich die Kunden an<br />
den Fachmann vor Ort", erklärt Stefan Schönfeld<br />
von der Schleiferei Balwinski aus Köln. Guter<br />
Service spricht sich herum, und so betreut<br />
Mit über 170 Ausstellern aus dem Bereich<br />
Schneidwaren präsentiert die IWA & Outdoor-<br />
Classics die ganze Welt der Klingen.<br />
Schönfeld inzwischen Kunden aus ganz Nordrhein-Westfalen.<br />
Auch andere Serviceleistungen<br />
sind gefragt, wie Andrea Müller vom BSB berichtet.<br />
Dazu gehört beispielsweise das professionelle<br />
Verschließen von Daumenlöchern bei<br />
Einhandmessern, damit sie nicht gegen § 42a<br />
verstoßen – etwas, daß der Kunde mit seinem<br />
Werkzeug zuhause nicht selbst erledigen kann.<br />
Bezugsquellen & Infos<br />
www.boker.de IWA 5-221<br />
www.klotzli.com<br />
www.dotzert.de<br />
www.hubertus-solingen.de IWA 5-423<br />
www.herbertz-solingen.de IWA 5-313<br />
www.iwa.info<br />
www.pumaknives.de IWA 5-313<br />
www.herbertz-solingen.de<br />
www.schleiferei-koeln.de<br />
Der § 42a ist ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich<br />
sich auch der einheimische Markt<br />
zeigt. Obwohl die Aufregung um das Führverbot<br />
von Einhandmessern (WM-<strong>Intern</strong> 3/2008) seit<br />
der Einführung abgeflacht ist, das Thema im<br />
ländlichen Raum so gut wie keine Rolle spielt,<br />
berichten die Fachhändler aus den städtischen<br />
Gebieten von einer spürbaren Nachfrage nach<br />
Messern im modernen Design, mit abnehmbaren<br />
Daumenstift oder Nagelhau. Unterschiedlich<br />
zeigt sich auch die Nachfrage nach Produkten –<br />
so berichten die einen Händler, der Trend Kochmesser<br />
sei abgeflacht, bei anderen sind die Umsätze<br />
im hochpreisigen Bereich gut. Insgesamt<br />
scheint derzeit eine Lücke zu klaffen: Die Hersteller<br />
setzen auf sehr niedrig- und sehr hochpreisige<br />
Produkte, wodurch im Preisbereich<br />
zwischen 40 und 80 Euro das Angebot deutlich<br />
zurückgeht. <strong>Intern</strong>ational zeichnet sich für die<br />
nächsten Jahre ein eindeutiger Trend ab: Messer<br />
mit dem "besonderen Etwas": exotische Materialien,<br />
neue Mechanismen und vor allem auffällige<br />
Designs sind in allen Preisklassen<br />
gefragt.