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Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

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fünfprozentigen Rate Abhängigkeitskranker in der Gesamtbevölkerung, zieht<br />

Czycholl die Schlussfolgerung, dass unter den ca. 2,5 Mio. <strong>Aussiedlern</strong> in<br />

Deutschland etwa 75.000 bis 125.000 von behandlungsbedürftigen<br />

Suchterkrankungen betroffen sind ( Boos-Nünning & Ötyakmaz , 2002, S.10 ).<br />

Der Suchtmittelkonsum speziell von Jugendlichen <strong>und</strong> <strong>jungen</strong> Erwachsenen mit<br />

einem Migrationshintergr<strong>und</strong> wurde bis vor kurzem weder auf politischen noch auf<br />

fachlichen Ebenen ernsthaft diskutiert. Es fehlen somit weitgehend relevante Daten,<br />

die verlässliche Aussagen über quantitative oder qualitative Unterschiede des<br />

Suchtmittelkonsums junger Aussiedler im Vergleich zu <strong>Einheimischen</strong> ermöglichen.<br />

In jedem Fall bedingt aber die besondere Migrationsbiographie, dass junge<br />

Aussiedler im Vergleich zu <strong>jungen</strong> <strong>Einheimischen</strong> einen anderen<br />

Sozialisationskontext aufweisen <strong>und</strong> dadurch neben der allgemein hohen<br />

Komplexität der altersspezifischen Entwicklungsaufgaben zusätzlichen<br />

Belastungsmomenten ( z. B. Schul- oder Berufswechseln, sprachliche<br />

Schwierigkeiten, Integrationsproblemen, verunsicherten Familienstrukturen etc. )<br />

ausgesetzt sind.<br />

Die oben beschriebene Bedeutung von Migration als ein psychosoziales Wagnis<br />

wird somit für junge Menschen noch um einige wesentliche Faktoren ergänzt. Da lt.<br />

Dietz ( 2000, S. 42 ) davon auszugehen ist, dass Risikofaktoren, die eine schulische<br />

<strong>und</strong> berufliche Ausbildung sowie die gesellschaftliche Integration bedrohen, auch<br />

die Gefährdung durch Drogen erhöhen, liegt die Vermutung nahe, dass junge<br />

Aussiedler im Vergleich zu <strong>Einheimischen</strong> häufiger von Suchtmittelmissbrauch <strong>und</strong><br />

–abhängigkeit betroffen sind.<br />

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