Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

unterschiedlichen Zielgruppen auch für die Datenerhebung bei der hier
beschriebenen Untersuchung.
Vollstandardisierte Fragebögen verwenden geschlossene Fragen, d.h. die
Reihenfolge und Formulierung der Fragen und Antwortmöglichkeiten sind konkret
festgelegt und lassen kaum Interpretationsspielräume.
Sicherlich wäre zur Erfassung der unterschiedlichen Konsummuster von
Aussiedlern und Einheimischen eine halbstandardisierte, qualitative Befragung
ebenso geeignet gewesen, da sie mehr Raum für individuelle Anmerkungen
gelassen hätte, in der praktischen Arbeit insbesondere mit jungen,
drogenabhängigen Aussiedlern stellt sich aber immer wieder heraus, dass sie bei
Aufgabenbewältigungen einen feststehenden, engen und verständlichen
Bezugsrahmen brauchen, auf den sie reagieren können. Eigeninitiative, Motivation
und Kreativität kennen sie unter anderem aufgrund ihres migrationsspezifischen
Lebenskontextes nur bedingt und können damit schwer umgehen. Da die Feinheit,
mit der bei einer wissenschaftlichen Untersuchung gemessen wird, mit dem
Differenzierungsvermögen des Befragten in Einklang stehen muss ( Wosnitza u.
Jäger, 1999, S.84 ), sprach an dieser Stelle vieles für die Durchführung einer
standardisierten, eng eingegrenzten Befragung. Auch aufgrund zum Teil noch
vorhandener sprachlicher Defizite und einer geringen Selbstwirksamkeitserwartung
bestand bei einer halbstandardisierten Befragung die Gefahr, die Vergleichsgruppe
der jungen Aussiedler zu überfordern und bei der Auswertung ein verfälschtes bzw.
unvollständiges Bild zu erhalten.
Die Untersuchung erfolgte also als Screening mit dem Ziel, einen ersten, groben
Überblick über eventuell vorhandene Unterschiede bezüglich des Heroinkonsums
junger Aussiedler und Einheimischer zu gewinnen. Eine quantitative Befragung
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