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Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

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In diesem Zusammenhang entsteht die Vermutung, dass auch die übrigen<br />

Untersuchungsergebnisse <strong>und</strong> die festgestellten Unterschiede zwischen<br />

<strong>Aussiedlern</strong> <strong>und</strong> <strong>Einheimischen</strong> bezüglich des Konsums synthetischer Drogen damit<br />

in einem Zusammenhang stehen können. Leider lässt sich auch diese Frage hier<br />

nicht eindeutig <strong>und</strong> abschließend beantworten.<br />

Interessante Rückschlüsse lassen sich aus den Angaben zur Ausgangssituation<br />

<strong>bei</strong>m ersten Heroinkonsum ableiten ( vgl. Kap. 5.2.3.4., S.56 ). Mehrheitlich geben<br />

sowohl Aussiedler als auch Einheimische an, nicht alleine, sondern in Gesellschaft<br />

von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten konsumiert zu haben. Hier bestätigt sich die bekannte<br />

hohe Bedeutung <strong>und</strong> der starke Einfluss der peer-group. Beide Vergleichsgruppen<br />

zeigen demnach ein hohes Bedürfnis nach Anerkennung, wollen durch ihren<br />

Heroinkonsum zu einer Gemeinschaft dazugehören <strong>und</strong> lassen sich von den<br />

Erfahrungen anderer Personen anstecken. Das Phänomen des „sensation-seeking“<br />

scheint somit altersspezifisch zu sein <strong>und</strong> trifft unabhängig vom kulturellen <strong>und</strong><br />

gesellschaftlichen Hintergr<strong>und</strong> auf alle Jugendlichen <strong>und</strong> <strong>jungen</strong> Erwachsenen zu.<br />

Dies zeigt sich eindeutig darin, dass die befragten Personen <strong>bei</strong>der<br />

Vergleichsgruppen zu mehr als 70% „Neugierde“ als Ausgangsbasis für ihren ersten<br />

Heroinkonsum benennen. Bei der weiteren Auswertung dieses Items werden aber<br />

wieder die bekannten Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen deutlich.<br />

Einheimische geben als zweithäufigste Ausgangssituation ihres ersten<br />

Heroingebrauchs an, bereits unter dem Einfluss anderer Drogen gestanden zu<br />

haben. Dadurch wird das vorgenannte Ergebnis untermauert, das besagt, dass<br />

Einheimische häufiger als Aussiedler multiplere Vorerfahrungen mit anderen<br />

Substanzen sammeln <strong>und</strong> nicht unmittelbar in den Heroinkonsum einsteigen. Hier<br />

bestätigt sich erneut die Vermutung, dass Aussiedler bewusster <strong>und</strong> vorsätzlicher<br />

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