Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

3.2. Forschungsstand
Anders als in den USA, in Kanada, Frankreich oder Großbritannien liegen bisher für
Deutschland keine epidemiologischen Daten vor, die es erlauben würden, das
Auftreten von Suchtproblemen mit legalen oder illegalen Drogen in einen
Zusammenhang mit den einzelnen ausländischen Bevölkerungsgruppen zu bringen.
Interessante, internationale Forschungsergebnisse zum Suchtverhalten von
Migranten im Vergleich zu Einheimischen werden in einer Expertise des
Bundesministeriums für Gesundheit von Kirkcaldy und Siefen ( 2002, S. 95 ff. )
differenziert und anschaulich dargestellt, sollen aufgrund ihrer Komplexität aber hier
nicht näher erläutert werden. Zusammenfassend kommen die Autoren in dem
genannten Beitrag zu dem Ergebnis, dass ein monokausales Modell für die
Entwicklung von Drogenmissbrauch im Vergleich verschiedenster ethnischer
Gruppen nicht tragfähig erscheint und dass unterschiedliche Wirkfaktoren sich
gegenseitig beeinflussen.
Es gibt demnach kaum fundierte, wissenschaftliche Ergebnisse zu den
Suchtursachen und zum Suchtverhalten junger Aussiedler in der Bundesrepublik
Deutschland. Dadurch entstehen Vermutungen und unzulässige Übertragungen,
viele Aspekte können nur spekulativ betrachtet werden. Der Versuch, verlässliches
Datenmaterial zum Suchtverhalten und zu Abhängigkeitserkrankungen von
Migranten zu finden, hat sich als schwierig erwiesen. Einerseits existiert bundesweit
keine repräsentative Erhebung zu diesem Thema, andererseits handelt es sich um
ein Thema, welches sich nicht ohne weiteres untersuchen lässt, da es sich
zwischen gesellschaftlichen Stigmata und Tabus sowie gesetzlicher Ahndung
bewegt. Will man möglichst genaue Daten zu Sucht und Suchtpotential bei
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