Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

Befragten zur Konsumform ( vgl. Kapitel 5.2.3.2., S. 53/54 ) ) zu sehen. Die
nachgewiesenen, signifikanten Unterschiede sowohl bei der Form des ersten als
auch des überwiegenden Heroinkonsums bestätigen die Aussage der
Forschungshypothese und belegen, dass die befragten Aussiedler häufiger als
Einheimische die intravenöse Konsumform wählen. 31% der Aussiedler geben im
Vergleich zu 6,5% der Einheimischen an, Heroin bereits beim ersten Mal gespritzt
zu haben. 54,8% der Einheimischen geben im Vergleich zu 33,3% der Aussiedler
an, Heroin zunächst geraucht zu haben. Auch bei der überwiegenden Konsumform
werden signifikante Unterschiede deutlich. 81% der Aussiedler konsumieren Heroin
vorrangig intravenös, während nur 48,4% der Einheimischen diese Konsumform
wählen. Einheimische geben im Vergleich zu Aussiedlern an, Heroin sowohl beim
ersten Mal als auch überwiegend zu rauchen. Dieses Ergebnis kann im Sinne der
Forschungshypothese Unterschiede des Heroinkonsums zwischen den
Vergleichsgruppen verdeutlichen und bestätigen, dass Aussiedler schneller als
Einheimische in den intravenösen Heroingebrauch einsteigen. Es kann andererseits
aber auch auf eine Unvollständigkeit des Fragebogens bzw. auf einen Fehler bei
der Untersuchungsdurchführung zurückzuführen sein und somit die Vergleichbarkeit
in Frage stellen. Als Grundvoraussetzung zur Teilnahme an der Befragung wurde
zwar eine Heroinabhängigkeit bzw. Erfahrungen mit der Substanz Heroin
vorausgesetzt. Allerdings wurde der Abhängigkeitsgrad nicht genauer definiert. Ein
regelmäßiger, intravenöser Konsum von Heroin wurde nicht explizit als
Voraussetzung zur Teilnahme an der Befragung formuliert. Die
Hintergrundinformationen an die verantwortlichen Mitarbeiter der Einrichtungen
waren nicht differenziert genug. Die nachgewiesenen Unterschiede der
Konsumform können demnach zufällig sein und die Entstehung der signifikanten
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