Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

3.4. Operationalisierung der Hypothese
Folgende Begriffe sollen an dieser Stelle näher analysiert werden:
• Aussiedler: Die Kurzbeschreibung für das Stichwort „Aussiedler“ im Lexikon
lautet folgendermaßen: „deutsche Staats- und Volksangehörige, denen nach
1951 ( Ende der allgemeinen Vertreibungsmaßnahmen ) die Übersiedlung
aus den Ländern des Ostblocks aufgrund bilateraler Verträge gestattet
wurde“.( Brockhaus, 2002 ).
Eine andere Definition soll ergänzend hinzugefügt werden: Aussiedler sind
Angehörige deutscher Minderheiten, die sich seit dem Mittelalter bis in das
19. Jahrhundert in den Staaten Osteuropas angesiedelt hatten. Sie sind
Deutsche im Sinne des Artikel 116 des Grundgesetzes und haben ein
gesetzlich verankertes Recht auf Aufnahme in der BRD und auf
Eingliederungshilfen ( Fischer u.a., 2002, S.47 )
Tatsächlich blieb der Aussiedlerzuzug bis zum Ende der 80-er Jahre
zahlenmäßig auf einem relativ niedrigen Niveau. Bis dahin überwogen in
Deutschland Angehörige der deutschen Minderheiten aus Polen und
Rumänien unter den Aussiedlern. Als Folge der politischen Veränderungen in
Osteuropa und des Zusammenbruchs der Sowjetunion kam es seither
allerdings zu einem steilen Anstieg der Zahl russlanddeutscher Aussiedler,
die aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion nach Deutschland kamen
(Strobl und Kühnel, 2000, S. 13 ). Um diese Gruppe russlanddeutscher
Aussiedler, die seit den späten 80-er Jahren nach Deutschland eingereist
sind und eingebürgert wurden, soll es in den folgenden Untersuchungen
gehen.
15