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Heroinkonsummuster bei jungen Aussiedlern und Einheimischen ...

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dass Aussiedler sich im Umgang mit verschiedenen psychotropen, insbesondere<br />

synthetischen Substanzen weniger experimentierfreudig zeigen, dass sie also mit<br />

anderen Vorerfahrungen als Einheimische in den Heroinkonsum einsteigen.<br />

Hypothesengenerierend sollte das Konsumverhalten junger, heroinabhängiger<br />

Aussiedler <strong>und</strong> Einheimischer daher in jedem Fall weiter untersucht werden. Eine<br />

substanzbezogene Spezifierung des Untersuchungsinstrumentes ist da<strong>bei</strong> wichtig<br />

<strong>und</strong> sinnvoll. Berücksichtigt werden sollten in jedem Fall auch Motive für <strong>und</strong><br />

Erwartungen an den Konsum einzelner Substanzen. In diesem Zusammenhang<br />

wäre es sicherlich spannend zu erforschen, ob <strong>und</strong> warum junge Aussiedler<br />

schneller als Einheimische <strong>bei</strong>m Konsum von Heroin „hängen bleiben“. Dahinter<br />

steht die Vermutung, dass sie möglicherweise versuchen, durch die starke angst<strong>und</strong><br />

schmerzlindernde Wirkungsweise der Substanz die traumatischen Erfahrungen<br />

des Migrationsprozesses zu verar<strong>bei</strong>ten. Diese Funktion scheint insbesondere<br />

durch synthetische Drogen nur bedingt erfüllbar zu sein.<br />

Das Ergebnis dieser sowie bereits vorhandener Studien kann dazu <strong>bei</strong>tragen, das<br />

Konsumverhalten junger Aussiedler besser kennen zu lernen sowie einschätzen<br />

<strong>und</strong> bewerten zu können. Da<strong>bei</strong> beschränken sich die Aussagen zum<br />

Konsumverhalten nicht ausschließlich auf den Bereich der Heroinabhängigkeit,<br />

sondern lassen auch allgemeingültige Aussagen zum Konsum anderer legaler <strong>und</strong><br />

illegaler Substanzen zu. Erst auf diesem Hintergr<strong>und</strong> wird es letztendlich möglich<br />

sein, spezifische <strong>und</strong> erfolgreiche Beratungs- <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten für<br />

diese spezifische Klientel zu entwickeln.<br />

Nicht allein nur aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte diesem Forschungsthema auch in Zukunft<br />

größere Aufmerksamkeit zukommen.<br />

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