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Christian Nicca, Präsident der Antique Airplane Association:
«Bewährtes beibehalten»
Für 30-, 50- oder über 75-jährige Flugzeuge wurden bisher noch keine speziellen
EASA-Vorschriften erlassen. Dass aber solche «Legenden der Lüfte» auch weiterhin
Emotionen auslösen und eben weiterfliegen dürfen, dafür setzt sich die
Antique Airplane Association (AAA) of Switzerland ein. Seit einem Jahr wird sie
von Christian Nicca präsidiert. Weshalb Bewährtes beibehalten werden soll, verrät
er im Interview mit SkyNews.ch
AAA-Präsident Christian Nicca: «Wir möchten in einer gesamteuropäischen Leichtflieger-Vereinigung
mitwirken, die als Expertengruppe bei den entsprechenden Behörden auch Gehör findet.»
Die Fragen stellte Hansjörg Bürgi
❙ Welche Bilanz ziehst Du nach Deinem
ersten Jahr als AAA-Präsident?
Wir haben in der neuen Zusammensetzung
des Vorstandes unseren Weg gefunden und
pflegen den gleichen bewährten Stil, wie es
unter dem vorherigen Präsidenten Paul Rhyn
der Fall war. Für mich hat sich so nicht viel verändert,
da ich schon Vorstandsmitglied war
und wir alle Arbeiten im Team erledigen.
❙ Weshalb bist Du Präsident geworden?
Es hat sich niemand anderes aufgedrängt und
der Vorstand befand mich für geeignet. Zudem
hat es mich auch gereizt, diese Aufgabe zu
übernehmen.
32 März 2009
❙ Welche Ziele hat sich der Vorstand der
AAA gesteckt?
Generell haben wir uns als Ziel gesteckt, unseren
Mitgliedern ein gutes Vereinsleben bieten
zu können. Dazu gehören unsere Winterveranstaltungen,
unsere Ausflüge und regelmässigen
Zusammenkünfte. Im weiteren wollen
wir insbesondere auch auf die neuen EASA­
Richtlinien so Einfluss nehmen, dass wir für
die Oldtimer Erfolge verbuchen können. So
kooperieren wir mit anderen Verbänden und
setzen uns gemeinsam für das Überleben der
antiken Flugzeuge ein.
❙ Wie wurden die EASA-Bestimmungen in
der AAA aufgenommen?
Wir beobachten diese Entwicklung mit Arg­
wohn und arbeiten diesbezüglich mit verschiedenen
Organisationen in Europa zusammen.
Dazu gehören nicht nur die Oldtimer­Verbände,
sondern beispielsweise auch jene der Eigenbauer,
die vor ähnlichen Herausforderungen
stehen. Wir möchten in einer gesamteuropäischen
Leichtflieger­Vereinigung mitwirken,
die als Expertengruppe bei den entsprechenden
Behörden auch Gehör findet. Ziel wäre
es, dass man sich für einheitliche Regeln innerhalb
Europas einsetzt. Frankreich verlangt
beispielsweise im Alleingang den Einbau eines
neuen Notsenders, um ein negatives Beispiel
zu nennen. Wir möchten unsere Oldtimer in
möglichst originalgetreuem Zustand betreiben
können. Da Oldtimerflugzeuge selten in
kontrollierten Lufträumen operieren, sehen wir
darin kein Problem.
«Mit unseren Oldtimern
bewegen wir uns eher
ab Graspisten und weniger
aber Interkontinentalflughäfen.
❙ Wird es eine spezielle Kategorie von Flugzeugen
geben, die nicht an die strikten
EASA-Vorschriften gebunden wären?
Das wäre eine Möglichkeit. Doch uns schwebt
eher eine Lösung vor, welche gewisse Lufträume
definiert, in denen weniger strikte Regeln
gelten. Mit unseren Oldtimern bewegen
wir uns eher ab Graspisten und weniger aber
Interkontinentalflughäfen und auch nicht in
den Luftstrassen mit den Airlinern. Diese Unterscheidung
hat auch in den vergangenen 40
Jahren Sinn gemacht. Ich denke, dass es auch
in Zukunft so gehandhabt werden kann.