Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bravo Flying Group<br />
Da si<strong>ch</strong> die Fliegers<strong>ch</strong>ule Altenrhein (FSA)<br />
vor a<strong>ch</strong>t Jahren von ihren Bravos trennte,<br />
konnte die 2001 gegründete Bravo Flying<br />
Group (BFG) die HBHEM aus deren Beständen<br />
übernehmen. Die im Fliegermu seum<br />
Altenrhein hangarisierte AS 202/15 trägt die<br />
Produktionsnummer 007 und verliess 1973<br />
die Produktionshallen der FFA. Der von<br />
Hannelore Rau<strong>ch</strong> präsidierte Verein BFG<br />
bezweckt vor allem den Zusammenhalt der<br />
BravoPiloten im Fliegernetzwerk. Neben<br />
dem Austaus<strong>ch</strong> von Informationen, Beratungen<br />
und Tipps für Werkstätten sollen aber<br />
au<strong>ch</strong> die s<strong>ch</strong>önen Seiten des Vereinslebens<br />
in Form von jährli<strong>ch</strong>en Flyin und Meetings<br />
auf vers<strong>ch</strong>iedenen Flugplätzen ausgelebt<br />
werden. Willkommen sind ni<strong>ch</strong>t nur Piloten<br />
und Pilotinnen, sondern au<strong>ch</strong> Passivmitglieder,<br />
die si<strong>ch</strong> zugunsten des Vereins BFG<br />
engagieren. www.flybravo.<strong>ch</strong><br />
Testprogramms ni<strong>ch</strong>t mehr ausrei<strong>ch</strong>ten. Im<br />
Rahmen eines neuen Vertrages übergab SIAI<br />
die gesamte Montage an die FFA. Seither<br />
lautete die offizielle Namensgebung für den<br />
«Swiss Trainer» auf FFA AS 202 Bravo. Die erste<br />
Serienmas<strong>ch</strong>ine wurde im Dezember 1971<br />
ausgeliefert, trug die Bezei<strong>ch</strong>nung AS 202/15<br />
und war mit einem 150 PS starken Lycoming<br />
O320E2AVergasermotor und einem McCauley<br />
Festpropeller bestückt.<br />
Zwar war der moderne Trainer kunstflugtaugli<strong>ch</strong>,<br />
konnte aber dur<strong>ch</strong> die do<strong>ch</strong> eher<br />
magere Motorleistung ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>t überzeugen.<br />
Da mittlerweile au<strong>ch</strong> ein reges Interesse aus<br />
dem Ausland vorhanden war, sah FFA Handlungsbedarf<br />
und bot ab 1974 eine leistungsgesteigerte<br />
Version mit einem 180 PS starken<br />
Lycoming AEIO360B1FEinspritzmotor und<br />
einem HartzellVerstellpropeller an, wel<strong>ch</strong>e als<br />
AS 202/18A bezei<strong>ch</strong>net wurde.<br />
Vorwiegend militäris<strong>ch</strong>e Abnehmer<br />
Während die 150 PS Version in 39 Einheiten<br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> bei S<strong>ch</strong>weizer Flugs<strong>ch</strong>ulen und<br />
der ehemaligen FVS (Fliegeris<strong>ch</strong>e Vors<strong>ch</strong>ulung)<br />
zum Einsatz gelangten, konnten mit der stärkeren<br />
Version weitere Absatzmärkte im Ausland<br />
ers<strong>ch</strong>lossen werden. 1978 wurden je a<strong>ch</strong>t<br />
Mas<strong>ch</strong>inen in der Version 18A1, die mit einem<br />
neuen Flügel (die Aluminium HoneycombPanels,<br />
also die Wabenstruktur, wurden dur<strong>ch</strong><br />
ein konventionelles Ble<strong>ch</strong>Design ersetzt) und<br />
zwei vers<strong>ch</strong>iedenen elektris<strong>ch</strong>en Systemen (28<br />
und 12 Volt) ausgerüstet waren, an die Luftwaffe<br />
von Uganda und Royal Air Maroc (RAM)<br />
44 März 2009<br />
Die indonesis<strong>ch</strong>e Luftwaffe orderte total 40 AS202/18A3. Je 20 wurden 1981 und 1984 geliefert.<br />
Ein Grossteil davon ist heute no<strong>ch</strong> als Basic Trainer im Einsatz.<br />
Am 6. Juli 1992 übernahm die Alpine Segelflugs<strong>ch</strong>ule S<strong>ch</strong>änis AG den einzigen Turbinen-Bravo.<br />
Mit einer 332 PS starken Allison Gasturbine ausgerüstet, bewährt er si<strong>ch</strong> seither als Segelflugzeug-S<strong>ch</strong>lepper.<br />
sowie zehn an die marokkanis<strong>ch</strong>e Luftwaffe<br />
ausgeliefert. Nur gerade ein Jahr später orderte<br />
die Iraqi Air Force 46 Grunds<strong>ch</strong>ultrainer der<br />
Version 18A2 mit elektris<strong>ch</strong>er Höhenrudertrimmung<br />
und einem modifizierten Einstellwinkel<br />
der Höhenflosse (+1 Grad anstelle von 2<br />
Grad), wel<strong>ch</strong>er zu einer besseren Performance<br />
im Rückenflug diente.<br />
Der Höhenflug riss ni<strong>ch</strong>t ab. 1981 lieferte<br />
FFA 40 Bravos der Version 18A3 an die indonesis<strong>ch</strong>e<br />
Luftwaffe, die si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ein elektris<strong>ch</strong>es<br />
24 VoltSystem von den restli<strong>ch</strong>en<br />
Versionen unters<strong>ch</strong>ied. Im Zuge der stetigen<br />
Verbesserungen gelangten au<strong>ch</strong> eine neue<br />
Auslegung der Querruder zur Reduktion der<br />
Steuerkräfte zur Anwendung. «Last but not<br />
least» wurden weitere elf Trainer der Version<br />
18A4 an das British Aerospace Flying College<br />
in Prestwick/S<strong>ch</strong>ottland, vier Mas<strong>ch</strong>inen<br />
(davon zwei 18A1) an die Luftwaffe des Sultanates<br />
Oman (SOAF) und eine Mas<strong>ch</strong>ine an<br />
die Japan Air Lines Flying S<strong>ch</strong>ool in Kalifor nien<br />
ausgeliefert. Sie alle verfügten über eine zusätzli<strong>ch</strong>e<br />
Seitenrudertrimmung und feuerfeste<br />
Materialien im Berei<strong>ch</strong> der Motorvers<strong>ch</strong>alung<br />
und des Cockpits. Während eine Mas<strong>ch</strong>ine<br />
zu Demonstrationszwecken bei FFA verblieb,<br />
wurden weitere 15 Zellen, ohne Ausrüstung<br />
und Antrieb, teilmontiert. Diese sind no<strong>ch</strong> heute<br />
in einer Halle der Gauts<strong>ch</strong>i AG, ehemals FFA<br />
Altenrhein, eingelagert. Somit wurden bis zum<br />
Produktionsende 31 Mas<strong>ch</strong>inen der Version<br />
18A4 produziert.<br />
Lebensdauer von 17’500 Stunden<br />
Im Laufe der gesamten Produktionszeit wurden<br />
die Bravos hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der Aerodynamik,<br />
der Motorleistung, der Gewi<strong>ch</strong>tserhöhung und<br />
der Lebensdauer laufend verbessert. Dur<strong>ch</strong><br />
die Modifikation der Anordnung der Leistungs<br />
und Propellerverstellungshebel, die<br />
Umstellung von Goodyear auf Cleveland Räder<br />
und Bremsen, die Verwendung von neuen<br />
Randbögen zur Verbesserung der Seitenstabilität<br />
und S<strong>ch</strong>rauben aus ni<strong>ch</strong>trostendem Stahl<br />
konnte die Lebensdauer von 7500 auf 17’500<br />
Stunden erhöht werden.<br />
Do<strong>ch</strong> das war ni<strong>ch</strong>t genug! 1991 beteiligte<br />
si<strong>ch</strong> die FFA an einer Auss<strong>ch</strong>reibung der<br />
US Luftwaffe, die ihre veralteten T41Trainer<br />
dur<strong>ch</strong> 150 neue Grunds<strong>ch</strong>ulflugzeuge ersetzen<br />
wollte. Um den gestiegenen Anforderungen im<br />
Wettbewerb und vor allem den Mitbewerbern<br />
Foto Hansjörg Bürgi<br />
Foto Hansjörg Bürgi