Bündner Tagblatt <strong>vom</strong> <strong>30.03.</strong>20<strong>13</strong>, Seite 02.pdf D as historisch älteste Zeugnis für die Auferstehung Jesu stammt aus einem Brief des heiligen Paulus: «Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Von Weih<strong>bis</strong>chof Marian Eleganti Sünden gestorben, gemäss der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäss der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der ‘Missgeburt’.» (1 Kor 15,3-8). Das Jahr, in dem diese Worte aufgeschrieben wurden, ist das Jahr 56 oder 57 in unserer Zeitrechnung, also nur 25 Jahre nach dem Ereignis selbst. Der Kerninhalt dieser Zeilen aus dem Korintherbrief ist allerdings schon in einem älteren Glaubensbekenntnis enthalten, von dem der hl. Paulus an dieser Stelle sagt, dass er es von anderen empfangen habe. Es handelt sich also um ein Zeugnis von seltenem, historischen Wert! Der zentrale Kern des Zeugnisses lautet: Der Herr ist auferstanden und als Lebender erschienen! Und wohlgemerkt: Dem Leibe nach auferstanden! Der christliche Glaube gründet auf diesem «Datum» (übersetzt «Gegebenen»), das heisst auf diesem Faktum! Was sich der Betrachtung des Historikers anbietet, und was ihm erlaubt, von der Auferstehung zu sprechen, sind zwei Tatsachen: Erstens der plötzliche und unerklärbare Glaube der Jünger (ein Glaube, der so beharrlich ist, dass er um seines Zeugnisses willen sogar das Martyrium auf sich nimmt); und zweitens die Erklärung, die uns die betroffenen Jünger selbst für ihren Glauben anführen: das leere Grab und die daran anschliessenden Begegnungen mit dem Auferstandenen! «Wahrhaftig, der Herr ist auferweckt worden und dem Simon erschienen!» (Lk 24,34). Im entscheidenden Augenblick, als Jesus gefangen genommen und hingerichtet wurde, nährten die Jünger nicht die geringste Erwartung OSteRGedAnken Christus ist wirklich auferstanden Auf diesem Faktum gründet der christliche Glaube Christus, der Barmherzige: Ikone eines anonym bleiben wollenden Ikonenmalers. (Primizbild von Weih<strong>bis</strong>chof Marian Eleganti) einer Auferstehung; sie flohen und hielten den Fall Jesus definitiv für verloren: «Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.» (Joh 20,9). Die zwei Emmausjünger geben diese Befindlichkeit der Jünger Jesu wieder: «Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.» (Luk24,21). Es musste also etwas geschehen, was in kurzer Zeit nicht nur eine radikale Veränderung ihres Gemütszustands hervorrief, sondern auch ihren Glauben neu weckte. Wenn man den historischen, das heisst den objektiven Charakter der Auferstehung Jesu als einem Faktum (das leere Grab) leugnet, wird die Entstehung der Kirche und des Glaubens der Jünger zu einem noch unerklärlicheren «Mysterium» als es die Auferstehung ohnehin schon ist. Die alternativen, rein menschlich psychologischen Erklärungsversuche für den Osterglauben der Jüngerinnen und Jünger Jesu überzeugen nicht wirklich und muten hilflos an, wie zum Beispiel die Theorie von psychogenen Halluzinationen (Bultmann), welche die Jünger gehabt hätten und die voraussetzen, dass verschiedene Personen in verschiedenen Situationen und an unterschiedlichen Orten dieselbe Halluzination gehabt hätten. Eine weitere Theorie ist die dümmliche Erklärung, dass Jesu Auferstehung nicht meine, er sei körperlich auferstanden, sondern sagen wolle, dass Jesus im Geiste seiner Jünger weiterlebe, dass «seine Sache» weitergehe (Hans Küng). Banaler geht es nicht mehr. Aber lassen wir die Pseudoerklärungen, für die kein Christ sein Leben geben würde, wie es die ersten Zeugen getan haben! «Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten» (Lk 24,5) hat der Engel am Grab zu den erschreckten Frauen gesprochen. Die Jünger haben nicht ohne Weiteres zum Glauben an die Auferstehung Jesu gefunden. Jesus tadelt sogar ausdrücklich ihren Unglauben und ihre diesbezügliche Verstocktheit. «Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.» (Mk 16,<strong>14</strong>-15). Einer dieser beharrlichen Zweifler war Thomas: «Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, glaube ich nicht!» Und dann, zehn Tage später, erscheint Jesus den Jüngern. Thomas ist dabei: «Dann sagte Er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.» (Joh 20,24-29). Wie Paulus schreibt, steht und fällt mit der Auferstehung Jesu der Sinn unseres Glaubens. «Ist Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen entlarvt.» (1 Kor 15,<strong>14</strong>). Aber genau das waren sie nicht. «Wir sind ja nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt» (2 Petr 1,16), sondern «Was von Anfang an war, was wir gehört und mit unseren Augen gesehen haben, was wir geschaut, und was unsere Hände berührt haben …. Das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt!» (1 Joh 1,1). Auch Jesus hat im Voraus davon gesprochen, dass er leiden und auferstehen werde, was die Jünger zu jenem Zeitpunkt aber nicht verstanden. «Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.» (Mk 9,31f). Auch die Engel erinnern die Frauen am Grab an diese Worte Jesu: «Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten Er ist nicht Jesus führt uns behutsam zum Glauben hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten <strong>vom</strong> Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern.»(Lk 24,5-9). Mit den Worten Jesu «Selig sind, die nicht sehen und doch glauben» sind wir gemeint. Wir glauben und spüren, dass Jesus in unserem Leben ist und auch uns behutsam zum Glauben führt, wie Er es schon bei seinen Jüngern und Jüngerinnen getan hat. Wir glauben, wie Paulus schreibt, dass dieses Evangelium nicht von Menschen stammt. (Gal 1,11). Frohe Ostern! Christus ist wahrhaft auferstanden! Alleluja! <strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden
Bündner Tagblatt <strong>vom</strong> 04.04.20<strong>13</strong>, Seite 02.pdf Momentaufnahme Keine «24-Stunden-Arbeitsgesellschaft» Mitglieder der Sonntagsallianz liefern die gesammelten rund 67 000 Unterschriften für das Referendum «Nein zum 24-Stunden- Arbeitstag» bei der Bundeskanzlei ab. Über die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten bei Tankstellenshops wird somit das Volk entscheiden. (Foto Keystone) <strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden
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