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Heimatblatt 2004 Heft 5 September/Oktober - Kreis Groß Wartenberg

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Seite 10 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er <strong>Heimatblatt</strong> Nr. 51<strong>2004</strong><br />

<strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>, geblättert bei Joseph Franzkowski<br />

Die katholische Landschule<br />

besteht, wie wir bereits wissen, seit 1878.<br />

Ein “Vorstand der katholischen Landschule”<br />

wurde auf Anordnung der Kiiniglichen Re-<br />

gierung erst 1882 gebildet, nachdem schon<br />

IXXl der großen Kinderr.ahl wegen ein<br />

zweiter Lehrer angestellt war. Das /weite<br />

Klassenlokal wurde vorläufig vom katholi-<br />

schen Kirchenvorstande im Kirchenoffizi-<br />

antenhause unentgeltlich hergegeben. Zur<br />

Bestreitung der Einrichtungskosten wie Iur<br />

Besoldung des zweiten Lehrers gewährte der<br />

Kultusminister eine widerrufliche Staatsbei-<br />

hilfe. Wegen Ueberfüllung der beiden Klas-<br />

sen wurde bald die Anstellung eines dritten<br />

Lehrers notwendig. Es mulite nun aber vor-<br />

erst für Beschaffung geeigneter Unterrichtsl-<br />

okale gesorgt werden. Am geeignetsten er-<br />

schien es, die zweite und dritte Klasse der<br />

Landschule im Parterre des Schulgebäudes,<br />

in den bisher vom Chorrektor bewohnten<br />

Räumen herrichten zu lassen. Die städtischen<br />

Behörden erklärten sich damit einverstanden,<br />

doch unter folgenden Bedingungen: a. dem<br />

katholischen Lehrer, welcher die Stellung<br />

eines Chorrektors der katholischen Stadt-<br />

kirche bekleidet, ist mietsfreie Wohnung im<br />

Kirchenoffiziantenhause zu gewähren; b. die<br />

Beiträge der Stadtgemeinde und der Land-<br />

gemeinden zur Unterhaltung des katholi-<br />

schen Schulhauses sind, soweit dicsclben<br />

nicht trennbar, der veränderten Benutzung<br />

des Gebäudes gemäM, in dem Verhältnis von<br />

5 (Stadt): 3 (Land) zu verteilen. Nachdem<br />

der Kirchenvorstand und die Vertreter der<br />

Landschulgemeinde diese Bedingungen<br />

angenommen, die Königliche Regierung die<br />

bezüglichen Beschlüsse genehmigt, der<br />

Chorrektor seine bisherige Wohnung am 1.<br />

<strong>Oktober</strong> IX99 geräumt und die Königliche<br />

Regierung die Zahlung der Zins- und Til-<br />

gungsraten des seitens der I.andschulgc-<br />

meinde aufzunehmenden Darlehns in Hiihe<br />

von 1.700 Mark durch widerrufliche Beihil-<br />

fen zugesagt hatte, erfolgte im Frühjahr 1900<br />

der Umbau behufs Einrichtung der beiden<br />

Klasseniimmer. - Die Schule /ählt 240<br />

Kinder in 4 Klassen.<br />

Hauptlehrer: Theodor Prel3ler (Chorrektor)<br />

1878-98. wurde bei seiner Pensionierung mit<br />

dem Adler des Hohenzollernschen Hausor-<br />

dens ausgezeichnet. Ihm folgte sein Sohn<br />

Theodor PreBler vom 1. <strong>Oktober</strong> I X98 ab.<br />

Als Chorrektor ein eifriger Pfleger echt<br />

kirchlicher Musik.<br />

Fortsetzung<br />

Zweite Lehrer: Alfons Kuppe ( 188 1-92) ging<br />

an die Stadtschule. Franl Richter ( 1892-94).<br />

ging nach Berlin. Alfred Beck ( 1894-98) ging<br />

nach Siebenhufen <strong>Kreis</strong> Strehlcn. Paul<br />

Schneider ( 1898-1903) ging nach Dresden.<br />

Fritz Thomala ( 1903- 1906) ging nach Berlin.<br />

Emil Kippert ( 1906 1908) wurde nach Kies-<br />

lingswalde <strong>Kreis</strong> Habelschwerdt versetzt.<br />

Heinrich Just (seit I (SOX).<br />

Dritte Lehrer: Paul Lorke ( I900- 1904) ging<br />

nach Breslau. Alois Artelt (seit 1904).<br />

Die übrigen Schulen der Parochie:<br />

Schleise. Uralt. Ehemalige Kirchschule.<br />

(Vergleiche die Geschichte der Kirche!)<br />

Worin einst das Einkommen des Lehrers<br />

bestand, besagt folgendes Protokoll: “Actum<br />

Herzogl. <strong>Wartenberg</strong>l. Rentamt den 5. Juni<br />

1767. In praesentia des Herrn Generalbe-<br />

vollmächtigten Herrn Cammerherrn von<br />

Treyden Hoch- und Wohlgeboren pp. Da auf<br />

den heutigen Tag der Scholtze von Schleiße<br />

Woytek Lichy nebst dem ältesten Gerichts-<br />

mann Michel David undt dem daBigen Or-<br />

ganisten und Schulhalter Matheas Woytasch<br />

vor Ein Hochfürs& Rendambt (wegen Re-<br />

gulierung deß erwehnten Schulmeisters Jährl.<br />

Salarii undt dessen Emolumentorum) beruf-<br />

fen worden, So wurde ihme Matheas Woy-<br />

tasch. an Gehalt (den er jährlich und Lwar<br />

von Mertini 1766 anfahendt, von der Schlei-<br />

Ber Gemeinde zu erhalten haben soll) fest-<br />

gesctzet an Baaremgelde 16 Rtl. 12 Sgr., an<br />

Deputat Korn 12 Scheffel 8 Metzen, 13<br />

Schock Krauth, Ein Fuder Heu und das be-<br />

n6thigte Sprock- (?) undt Lescholtz aus de-<br />

nen Her,@. Forsten, welches ihm die Bau-<br />

ern ohncndgeldtlich zuführen sollen, undt ist<br />

folgende Repartition gemacht:<br />

1. 36 Bauern incl. derer Scholicn undt<br />

Kretschmers zahlct &der von der Hube<br />

IO Sgr. facit I4 Rtl. - Sgr.<br />

2. 8 Dreachgärtner ,jeder 2 Sgr. 9 pl’.<br />

-- Rtl. 30 Sgr.<br />

3. 8 Freyleuthe incl. Schiiiifcra, Schmidt.<br />

Müllers und Zicgeler. jeder 4 Sgr.<br />

1 Rtl. ~ 2 Sgr.<br />

4. 8 H:iull>lcr, jeder 2 Sgr. 9 Hl.<br />

~ Rtl. 20 Sgr.<br />

in Summa 16 Rtl. 12 Sgr.<br />

Gctreyde: 12 Scheffel 8 Metz.<br />

a. 42 Huben. jede 1 Viert1 2 112 Quart<br />

11 Schffl. 7 Metz<br />

b. 8 Dreschegartner. -jeder 7 314 Quart<br />

~ Schffl. 8 Metr 6 Qu.<br />

c. X Freyleuthe 5 7 314 Quart<br />

~ Schffl. 8 Met/. 6 Qu.<br />

in Summa 12 Schffl. X Metz 5 Qu.<br />

Kraut: 13 Schock.<br />

42 Huben,<br />

facit<br />

jede Hube 19 Krauth-Haubte<br />

13 Schock 1 X Haubte<br />

Da nun von des Herrn Cammerherrn Frey-<br />

herrn von Treyden, Hoch- und Wohlgeh.<br />

dießen Gehalt dem Schulhalter Woytasch<br />

nach der gemachten Repartition ohnweiger-<br />

lieh zur gebührenden rechten Zeith abzuge-<br />

ben, dem Scholtzen undt Gerichtsmann<br />

festgelegt undt angedeutet, So wurde Ihme<br />

diefier Extractus Protocolli communiciret<br />

undt prae via facta admonitione an den<br />

Schulhalter Woytasch wegen seines ferneren<br />

Verhaltens, so als Einem Ehrl. Manne LU-<br />

kommt, dieser Actus geschlossen.”<br />

IX54 wurdeneben dem alten ein zweites<br />

Schulhaus neu erbaut, 1 X66 das alte Schul-<br />

haus abgetragen und das neue dafür erweitert.<br />

IX55 erhielt die Schule eine zweite, 1903<br />

eine dritte Lehrkraft.<br />

Dem Lehrer und Organisten Matthias Woy-<br />

tasch folgte 1787 dessen Sohn Michael<br />

Woytasch: diesem 18 13 Martin Warwas:<br />

Franz Orßulok 1837; Vinceni Orschulok<br />

1874. ( 185 Schüler.)<br />

Grol.i Cosel. 1793 gegründet. Bis dahin be-<br />

suchten die katholischen Kinder die Schule<br />

in Schieise. (Die evangelischen Kinder wa-<br />

ren der Mechauer Schule zugewiesen.) Als<br />

crstcr katholischer Lehrer von Cr& Cosel<br />

wirkte Laurentius Stasch, welchem 1836<br />

Franz Crossek folgte, der am 5. Mai IX85 in<br />

voller Rüstigkeit sein fünfzig.jiihriges Amts-<br />

jubilaiun: feierte. IX86 in den Ruhestand tr%<br />

und am 16. April I X94 starb. Stephan Dawid<br />

seit 18x7. 1901 wurde ein Umbau des Schul-<br />

hauses ausgeführt und 1906 eine zweite<br />

Lehrkraft angestellt. Für den zweiten Lehrer<br />

sind Wohnung und Ilntenichtslokal gemietet.<br />

( I2 I Schüler.)<br />

Otto Langendorf. Durch Stadtpfarrer Kupietz<br />

186 1 als Privatschule gegründet. wurde dic-

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