Heimatblatt 2004 Heft 5 September/Oktober - Kreis Groß Wartenberg
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Seite 24 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er <strong>Heimatblatt</strong> Nr. 51<strong>2004</strong><br />
Als wir am 2.7.<strong>2004</strong> im Hotel “Perla” in Ocls<br />
ankamen, haben wir Pastor Miller sofort<br />
angerufen und mitgeteilt, daß wir um 16.30<br />
Uhr an der Schloßkirche sind. Es war ihm<br />
schon lange bekannt. da13 eine Reisegruppe<br />
die ehemalige Heimat besucht. Bei dem<br />
Anruf teilte er uns mit, daß wir zuerst ins<br />
Gemeindehaus in der Oelaer StraDe kommen<br />
sollen. So fuhr unser Bus pünktlich vor und<br />
alle 48 Personen wurden begrüßt und zu<br />
Kaffee und Kuchen am gedeckten Tisch<br />
eingeladen. Dabei erzählte Herr Pastor Mil-<br />
ler uns über seine Arbeit und über die Sanie-<br />
rung der Kirche in <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>. Das<br />
Sorgenkind ist zur Zeit die Kirche in Neu-<br />
mittelwalde, die Kirche zum heiligen Kreuz.<br />
Diebe sind schon in diese Kirche einge-<br />
drungen. Das Dach wurde neu gemacht.<br />
Unser Vorsitzender bedankte sich mit fol-<br />
genden Worten: “Werter Herr Pastor Miller,<br />
wir sind alle tief gerührt und möchten uns<br />
recht herzlich für alles bei Ihnen und Ihrer<br />
Gattin bedanken. Wir werden uns dieses Mal<br />
unseren ehemaligen <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong> Wattenberg<br />
etwas genauer ansehen. da wir uns ja vier<br />
Tage Zeit genommen haben. AnschlielSend<br />
werden wir doch sicherlich in die Kirche von<br />
Ihnen gehen. Meine Schwester hat an diese<br />
Kirche immer eine böse Erinnerung, da sie<br />
1945 nach dem Gottesdienst von der Miliz,<br />
die am Ausgang wartete, zur Arbeit mitge-<br />
nommen wurde. Ja, wie wir heute wissen,<br />
haben sich Deutsche und Polen viel ßöses<br />
angetan, aber wir Menschen haben die Gabe,<br />
daß wir vergeben können - aber nicht ver-<br />
gessen. Die meisten Heimatfreunde von uns<br />
wohnen in der Gegend von Dresden. Es sind<br />
aber auch Freunde aus München und dem<br />
Rheinland dabei. und morgen wird jeder sein<br />
Kaffeetafel bei Pastor Miller<br />
in <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong><br />
ehemaliges Dorf und ehemaliges Zuhause<br />
besuchen. Wir werden folgende Runde ma-<br />
chen, und die Leute absetzen und abends<br />
wieder einsammeln: Oberstradam, Nieder-<br />
stradam, Schleisc, GroR <strong>Wartenberg</strong>, Kan-<br />
merau, Geschütz, Wildhorst nach Frischfeu-<br />
er. Am 1, Mai wurde ja auch Polen in die EU<br />
aufgenommen, und die Volker werden in<br />
Frieden und Glück zusammenwachsen. Am<br />
22. Juni wurde in Dresden auf die neu ent-<br />
standene Frauenkirche die Turmhaube mit<br />
einem riesigen Kran aufgesetzt. Dieses gro-<br />
ße Ereignis wurde von 40.000 Menschen vor<br />
Ort und Millionen Menschen am Bildschirm<br />
verfolgt. auch ich und meine Frau waren<br />
dabei. Es ist gewaltig, wenn 40.000 Men-<br />
schen singen ‘<strong>Groß</strong>er Gott wir loben Dich’.<br />
Dieser Wiederaufhau der im Krieg zerstörten<br />
Kirche wird nur von Spenden finanziert. Von<br />
ganz Europa, ja sogar von Amerika kommt<br />
das Geld. Das Turmkreuz wurde von einem<br />
Goldschmied aus England gemacht, dessen<br />
Vater Bomberpilot war und Dresden mit<br />
zerstörte. Ich mochte Ihnen heute ein Bild<br />
von Dresden von unserer Gruppe als Ge-<br />
schenk überreichen, sicherlich werden Sie<br />
noch einen Platz dafür haben. Es zeigt wie-<br />
der die vollständige Silhouette Dresdens vom<br />
rechten Elbufcr aus, den sogenannten ‘Ca-<br />
nalettoblick‘. Diese Kirche wird auch die<br />
steinerne Glocke genannt, und der Wieder-<br />
aufbau wird auch als Versöhnung der Völker<br />
Europas bezeichnet, soll im nächsten Jahr<br />
fertig sein und etwa 130 Millionen Euro<br />
kosten. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Fa-<br />
milie alles erdenkliche Gute, Gottes Segen<br />
und alles Glück der Welt in unserem Grob<br />
<strong>Wartenberg</strong>.” Am Sonntag, den 4.7.<strong>2004</strong><br />
besuchten mein Mann und ich noch einmal<br />
die Familie Miller und überreichten Herrn<br />
Pastor hS.- Eure und 65.20 Zloty. Dieses<br />
Geld soll für die Kirche in Neumittelwalde<br />
sein. Wir saßen noch zwei Stunden bei der<br />
Familie Miller im Garten und sprachen über<br />
Gott und die Welt. Dieses Geld wurde von<br />
der Gruppe gesammelt. nachdem wir die<br />
Kirche in Ncumittelwaldc besucht hatten.<br />
F’arctr Miller lwi der At7docht.<br />
Mit guten Eindrücken von <strong>Groß</strong> Wattenberg<br />
und der Familie Miller fuhren wir nach Oels<br />
zurück. Lieselotte Hellmann<br />
München<br />
Zu unserem Heimatnachmittag am 26.7<strong>2004</strong><br />
konnte unsere Vorsitzende Frau Ilse Höppe-<br />
Trappe bei schönstem Wetter eine stattliche<br />
Anzahl Heimatfreunde begrüßen.<br />
Leider belinden sich einige Heimatfreunde<br />
noch im Krankenhaus. Wir wünschen von<br />
dieser Stelle gute Genesung und ein baldiges<br />
gesundes Wiedersehen.<br />
Unser Nachmittag begann in üblicher Weise<br />
mit der Begrül~ung, den Gratulationen für<br />
die Geburtstagskinder und den Bekanntma-