Heimatblatt 2004 Heft 5 September/Oktober - Kreis Groß Wartenberg

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Seite 4 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 512004 Johann Biron von Curland und sein Vortrag. Prinz Ernst und Prinzessin Elisabeth wurden mit Blumen begrüßt. Sie erhielten ein Bild des Schlosses, das von einem Schüler gezeich- net worden war. Prinz Ernst hielt seinen Vortrag über seine Vorfahren. der von dem Deutschlehrer des Gymnasiums Herrn Adam Noczynsk übersetzt wurde. Die Schüler hörten aufmerksam ZU und waren :i&rst interessiert. Natürlich berichtete auch die Lokalzeitung über den Besuch und Prinz Ernst erschien auf der Titelseite. Viele Einwohner hatten so die Gelegenheit, mehr über ihre Heimatstadt und deren Geschichte LU erfahren. Für viele war das %usammenkommcn mit Prin/ und Prin- zessin und das persönliche Gespräch mit ihnen ein unvergel3liches Erlebnis. Die Schüler des Gymnasiums luden Prinz Ernst ein, im nächsten Jahr wiederzukommen und erneut einen Vortrag LU hai- n ten. Wenn wir an diesen ßesuch zurückdenken, so wollen wir unsere groMe Dankbarkeit Prinz Ernst Johann und Prinxssin Elisabeth für ihren Besuch aussprechen und dafür. da13 sic mit den Menschen in Sycow ihre Erfahrungen, ihr Wissen, ihr Wohlwollen und ihre Warn- herzigkeit geteilt haben. Bo~ena Miller. Sycow ;LIIS dem Englischen übersetzt Bilder, die sich selbst erklären von Dietlinde Cunow
Nr. 512004 Groß Wartenberger Heimatblatt Seite 5 Glocken aus dem Kreis Groß Wartenberg Aus unseren Unterlagen ist ersichtlich, da6 zum Zeitpunkt der Erfassung (1996) je fünf Glocken aus katholischen und evangelischen Kirchen des o.a. Kreises ermittelt werden konnten, die im Bundesgebiet läuteten. Es handelt sich dabei um noch intakte Glocken, die in westdeutsche Kirchen vergeben wurden. Zwischenzeitlich kiinnen sich freilich aus v,erschicdenen Gründen Veränderungen ergehen haben. die evtl. beim “Deutschen Glockenarchiv” im Germanischen Nationalmuseum. Nürnberg. oder im Ordinariat Aachen bzw. in den angegebenen Orten oder Pfarreien IU erfahren sein konnten. Aus katholischen Kirchen: Heimatort Gul!jahr Gewicht z.Zt. der Erfassung in Goschüti IS40 380 Ordinariat Aachen Schlcise 1 c-l33 330 Ordinariat Aachen Schlcise 1606 106 Ordinari,at Aachen Gornsdorf 1734 340 Ordinariat Aachen Diestelwitz 15. Jh. 113 - . Ordinariat Aachen Aus evangelischen Kirchen: Festenbcrg 1655 136 Parcnscn Grob Wurtenberg 1789 1.100 Preet//Holstcin Groll Wartcnhcrg 17x9 570 Prcctziflolstcin Go\ctlüt/ 1757 30 E[~elsfctd-Kürmrcuth Goschüt/ 1753 1 26 l’citincl-Hcrrogsäfnlühle t,rnser Glockenbuch (Sclbstvcrlag) ist Icidcr schon lange vergriffen. Gerhard Kopct/kq, --__-_-_~-.__.--_--~-.~-.~--~ ..~~-~- Das Schlesische Museum zu Görlitz: Auftrag, Aufgaben, Entwicklungsstand Mit Spannung wurde bei der Bundesmitar- beitertagung der Landsmannschaft Schlesien in Giirtitz das Referat von Dr. Marcus Bau- er erwartet, denn viele Schlesier hatten Fragen über die Arbeitsweise des Museums auf dem Hcrien. Dr. Bauer ging zuerst aut den Stand der Bauarbeiten am Schonhof ein, der am 2. Oktober 2005 seiner Bestimmung übergeben werden soll. Bis jetzt sei cr Di- rektor eines Museums. das es eigentlich noch gar nicht gibt. Das Schlesische Museum soll eine Sammelstelle für Kulturgut aus Schlc- sien werden. Dabei sollen auch enge Kon- takte zu den 85 noch existierenden Heimat- stuben gepflegt werden. Das Schlesische Museum wird von der Bundesrepublik, dem Freistaat Sachsen. der Stadt Görlitz und der Landsmannschaft Schlesien getragen. Es bschäftigt zur Zeit acht festangestellte und sieben freie Mitar- beiter, Die Finanzierung wurde vom Bund und von dem Freistaat Sachsen getragen: doch es wird in Zukunft schwierig sein, die Forderung auf dem derzeitigen Niveau zu hatten. so Dr. Bauer. Sachsen machte bei det Ubernahme dieser Verpflichtung die grenz- tiberschreitende Arbeit zur Bedingung. Der Bund stellte nach seinem Engagement in Giirlitz seine Zuschüsse an das Haus Oberschlesien ein, auch das Kutturwcrk Schlesien in Würzburg erhiilt keine Unter- stützung mehr und das Museum im Haus Schlesien in Heisterbacherrott wird nur noch auf dem Wege der Projektforderung unter- stützt. Die Planung für das Schlesische Museum zu Görtit/ entstand ~uniichst am “Grünen Tisch”, es waren noch kaum Expo- nate vorhanden. Unterdessen sind die von der Bundesregierung finan&rten Kuttur- güter nach Ciiirlitz gebracht worden. viele Exponate kommen von alten Schlesiern, die ihre Kostbarkeiten dem Museum schenken oder als Leihgabe zur Verfügung stellen. Viele westdeutsche Museen haben in den vergangenen 40 Jahren ostdeutsche Exponate im Auftrag des Bundes gekauft und gepflegt. Mit dem Haus Schlesien gibt es eine enge Zusammenarbeit und der Bestand in Görlitz kann sich unterdessen sehen lassen. Aller- dings fehlen viittig Exponate aus dem Mit- telalter, die blieben in den schlesischen Museen bei der Flucht und Vertreibung zu- rück. Doch das Schlesische Museum könne nicht mehr ausschlicBtich für vertriebene Schlesier da sein, es hat auch eruopäische Aufgaben übertragen bekommen, so Dr. Bauer. 1111 polnischen Schlesien regt sich immer mehr der Wunsch, auch die deutsche Ge- schichte des Landes zu erforschen. Hier einen Weg der Annäherung zu finden ist eine Auf- gabe, die wissenschaftlich fundiert erfolgen muO. Em Museum hat aufzuklären, hat Werte zu vermitteln, als Transporteur politischer Forderungen taugt es nicht. Dr. Bauer erläuterte dann die geplante Auf- gliederung der Ausstellungen. die im 13. Jahrhundert beginnt und bis zur Vertreibung vorgesehen ist. Doch sie erschöpft sich nicht nur in der Präsentation, sondern muR auch von Leben erfüllt werden. Dazu gehören auch gren~überschreitendc Exkursionen. Und damit ging Dr. Bauer auf die Arbeit des Kulturreferenten für Schlesien ein. Er sei zwar ein Mitarbeiter des Museurns. doch er sei ein Angestellterdes Bundes und zu seinen Aufgaben gehiirt die Zusammenarbeit mit polnischen und tschechischen Museen, wie dem Gerhart )lauptrll”“n-H”us in Agncten- dorf. Sein Arbeitsprogramm wird vorn Stiftungsrat genehmigt. aber auch von der Bundesregierung überprüft. Hier setytc spiiter in der Diskussion die Kritik der Delegierten ein. Es wurde bean- standet, da1.i im “Silesia Newsletter” des Kulturreferenten Tobias Wqer sehr leicht- sinnig mit der deutschen Sprache umge- gangen wird und daf3 oft die polnischen Ortsnamen vor den deutschen genannt werden. “Das tut uns einfach weh”, meinte einer der Diskussionstcilnehrncr. Dr. Bauer ver- sprach, dala in Zukunft auf diese Emptind- samkeit der Vertriebenen mehr Rücksicht (benommen werden sott. Und aufden Hinweis c Dr. Bauers, das Museum kann nicht Trans- porteur politischer Botschaften sein, erklär- te Professor Dr. Pietsch. so wie zur Zeit die Sitcsia Newsletter aufgezogen werden, seien sic wohl ein Transporteur politischer Bot- schaften Die Absicht des Museums, in der ständigen Ausstellung die Zeit nach 1945 nur in einem kurzen Ausblick zu berücksichtigen wurde mit dem Hinweis kritisiert, daß gerade auch das Kulturschaffen der Deutschen Freund- schaftskreise in Schlesien nicht unberück- sichtigt bleiben kann. wenn es erhaltenswert ist. Kritisiert wurde ferner, daß in den Aus- stellungen und Publikationen des Museums LU viel vom europäischen und zu wenig vom deutschen Schlesien die Rede ist. Geschich- te und Kultur Schlesiens waren deutsch geprägt. Von den Diskussionsteilnehmern wurde hervorgehoben, daf$ die immer wieder be- schworenen polnischen und tschechischen Elemente dieses Bild verfälschen, da diese im Gesamtbild nicht wahrnehmbar waren. Als Vergleich wurde das Beispiel der Stadt Mainz genannt. Niemand würde auf die rö- mischen oder französischen Elemente dieser Stadt zurückgreifen, um die heutige kultu- relle Zugehörigkeit der Stadt zu der deutschen Kultur zu relativieren, obwohl Mainz einst zum römischen Weltreich gehörte und später franzosisches Department war. Der Ehrenvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Dr. Herbert Hupka forderte. daß
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