Heimatblatt 2004 Heft 5 September/Oktober - Kreis Groß Wartenberg
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Nr. 51’<strong>2004</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er <strong>Heimatblatt</strong> Seite 3<br />
Besuch von Prinz Ernst Johann Biron von Curland und<br />
seiner Frau Prinzessin Elisabeth in <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong> am 6./7. Mai <strong>2004</strong><br />
Es war für uns eine Freude, einer so vor-<br />
nehmen Persönlichkeit wie dem Prinzen<br />
Ernst Johann Biron von Curland im Juli 2003<br />
zu begegnen. Er und sein Freund Klaus von<br />
Gerlach besuchten uns, um den neuen Pastor<br />
in Sycow und seine Familie kennenzulernen.<br />
Es war ein wunderbarer Besuch, angefüllt<br />
mit Diskussionen über die Geschichte von<br />
Grofi <strong>Wartenberg</strong>. der gegenwärtigen Zeit<br />
und der Zukunft. Wrihrend des Zusammen-<br />
\eins fielen LIII\ neue Ideen ein. Eine von<br />
ihnen war. der jungen Generation die Gelc-<br />
gcnheit zu geben, Prinz Ernst zu bcgegncn<br />
und so mehr über die Geschichte ihrer Hei-<br />
matstadt zu erfahren. Diese Idee wurde einige<br />
Monate später realisiert als Bozens Miller.<br />
die Frau des Pastors, die Englischlehrerin<br />
am Gymnasium in Sycow ist, dem Direktor,<br />
den Lehrern und Schülern mitteilte. daß Prinz<br />
Ernst Johann Biron von Curland sich freuen<br />
würden, zu den Schülern zu kommen und<br />
ihnen über wichtige historische Ereignisse<br />
Auskunft LU geben. Einige Tagt später wur-<br />
dc eine offizielle Einladung an Prinz Ernst<br />
gesandt, in welcher er gebeten wurde, das<br />
Gymnasium in Sycow zu besuchen und einen<br />
Vortrag über seine Vorfahren zu halten.<br />
Prinz Ernst, seine Frau Prinzessin Elisabeth<br />
und Klaus von Gerlach kamen am 6. Mai in<br />
Sycow an. Zu Beginn fand eine Zusammen-<br />
kunft mit dem Bürgemreister von Sycow und<br />
dem Stadtrat statt. Prinzessin Elisabeth<br />
wurde mit Blumen begrü0t und Prinz Ernst<br />
erhielt ein Gemälde des Mausoleums. Nach<br />
dem Gespräch mit den Repräsentanten der<br />
Stadt gingen Prinz Ernst und seine Frau zum<br />
Museum, wo sie die neue Ausstellung eröff-<br />
neten, die der Familie Biron gewidmet ist.<br />
Am Abend waren unsere Gäste zu einem<br />
Konzert mit klassischer Musik eingeladen,<br />
das in der evangelischen Schloßkirche statt-<br />
fand. Es war das erste Konzert in der reno-<br />
vierten Kirche. Pastor Rafal Miller wollte<br />
auf diese Weise den Beauch der Gäste wür-<br />
digen und zugleich eine Reihe von späteren<br />
Konzerten eröffnen. Es war ein freies Kon-<br />
r.ert für alle Bürger. ZLI diesem Konzert und<br />
der danach stattfindenden Feier waren auch<br />
andere Gäste eingeladen. so Bischof Bogusz<br />
aus Breslau, der katholische Priester aus<br />
Sycow, die Bürgermeister von Sycow und<br />
Gels, Mitglieder des Stadtrates, die Direk-<br />
toren der Schulen und Kindergärten.<br />
Am nächsten Tag, den 7. Mai. besuchten die<br />
Gäste mit Pastor Miller und seiner Frau den<br />
Kindergarten in der Nachbarschaft des Pfan-<br />
hauses. Hier waren alle kleinen Kinder auf<br />
den waschechten Prinzen gespannt. Auf<br />
diesen Besuch waren sie tagelang vorberei-<br />
tet worden. Sie begrüßten die Gäste mit ei-<br />
nem Gedicht und führten ein kleines Pro-<br />
gramm vor. Die jüngsten Kinder (3- und<br />
4jährig) sangen ein Lied über Zwerge und<br />
tanzten. Kinder der mittleren Gruppe sangen<br />
ein Lied über Märchengestalten. Die ältesten<br />
Kinder (6jährig) tanzten den bayrischen Tanz<br />
und ein Regenlied. Alle baten den Prinzen<br />
und die Prinz,essin um ein Gruppenfoto.<br />
Danach hatten die Kinder Gelegenheit für<br />
Fragen. Z.B.: Lebt der Prinz in einem<br />
SchlofJ? Fährt er in einer Kutsche? Welches<br />
war sein liebstes Spielzeug? Ist ein Schatz<br />
in Sycow versteckt‘? Die Kinder waren über-<br />
glücklich und redeten begeistert mit dem<br />
Prinzen und der Prinzessin. Sie bedankten<br />
sich bei den Gästen mit selbstgemachten<br />
Blumen und einem Bild.<br />
Am Nachmittag war der wichtigste Pro-<br />
grammpunkt des Besuches vorgesehen, das<br />
Treffen mit den Schülern des Gymnasiums<br />
und der Vortmg. Auf diesen Besuch hatten<br />
sich die Schüler einige Monate lang vorbe-<br />
reitet. Sic hatten m verschiedenen Wettbe-<br />
werben über ihre Heimatstadt Sycow teilge-<br />
nommen, schrieben Texte über die Entste-<br />
hung von Grol.3 Wattenberg, fertigten Poster<br />
und Modelle von Gebäuden in <strong>Groß</strong> Warten-<br />
berg zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert<br />
an und nahmen an einem Wettbewerb über<br />
das historische Wissen über ihre Stadt teil.<br />
An diesem Tag erhielten die Gewinner ihre<br />
Preise. Aber die größte Belohnung für sie<br />
waren das Zusammensein mit Prinz Ernst