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Heimatblatt 2004 Heft 5 September/Oktober - Kreis Groß Wartenberg

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Nr. 51<strong>2004</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er <strong>Heimatblatt</strong> Seite 5<br />

Glocken aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong><br />

Aus unseren Unterlagen ist ersichtlich, da6 zum Zeitpunkt der Erfassung (1996) je fünf<br />

Glocken aus katholischen und evangelischen Kirchen des o.a. <strong>Kreis</strong>es ermittelt werden<br />

konnten, die im Bundesgebiet läuteten. Es handelt sich dabei um noch intakte Glocken, die<br />

in westdeutsche Kirchen vergeben wurden.<br />

Zwischenzeitlich kiinnen sich freilich aus v,erschicdenen Gründen Veränderungen ergehen<br />

haben. die evtl. beim “Deutschen Glockenarchiv” im Germanischen Nationalmuseum.<br />

Nürnberg. oder im Ordinariat Aachen bzw. in den angegebenen Orten oder Pfarreien IU<br />

erfahren sein konnten.<br />

Aus katholischen Kirchen:<br />

Heimatort Gul!jahr Gewicht z.Zt. der Erfassung in<br />

Goschüti IS40 380 Ordinariat Aachen<br />

Schlcise 1 c-l33 330 Ordinariat Aachen<br />

Schlcise 1606 106 Ordinari,at Aachen<br />

Gornsdorf 1734 340 Ordinariat Aachen<br />

Diestelwitz 15. Jh. 113 - . Ordinariat Aachen<br />

Aus evangelischen Kirchen:<br />

Festenbcrg 1655 136 Parcnscn<br />

Grob Wurtenberg 1789 1.100 Preet//Holstcin<br />

Groll Wartcnhcrg 17x9 570 Prcctziflolstcin<br />

Go\ctlüt/ 1757 30 E[~elsfctd-Kürmrcuth<br />

Goschüt/ 1753 1 26 l’citincl-Hcrrogsäfnlühle<br />

t,rnser Glockenbuch (Sclbstvcrlag) ist Icidcr schon lange vergriffen. Gerhard Kopct/kq,<br />

--__-_-_~-.__.--_--~-.~-.~--~ ..~~-~-<br />

Das Schlesische Museum zu Görlitz:<br />

Auftrag, Aufgaben, Entwicklungsstand<br />

Mit Spannung wurde bei der Bundesmitar-<br />

beitertagung der Landsmannschaft Schlesien<br />

in Giirtitz das Referat von Dr. Marcus Bau-<br />

er erwartet, denn viele Schlesier hatten<br />

Fragen über die Arbeitsweise des Museums<br />

auf dem Hcrien. Dr. Bauer ging zuerst aut<br />

den Stand der Bauarbeiten am Schonhof ein,<br />

der am 2. <strong>Oktober</strong> 2005 seiner Bestimmung<br />

übergeben werden soll. Bis jetzt sei cr Di-<br />

rektor eines Museums. das es eigentlich noch<br />

gar nicht gibt. Das Schlesische Museum soll<br />

eine Sammelstelle für Kulturgut aus Schlc-<br />

sien werden. Dabei sollen auch enge Kon-<br />

takte zu den 85 noch existierenden Heimat-<br />

stuben gepflegt werden.<br />

Das Schlesische Museum wird von der<br />

Bundesrepublik, dem Freistaat Sachsen. der<br />

Stadt Görlitz und der Landsmannschaft<br />

Schlesien getragen. Es bschäftigt zur Zeit<br />

acht festangestellte und sieben freie Mitar-<br />

beiter, Die Finanzierung wurde vom Bund<br />

und von dem Freistaat Sachsen getragen:<br />

doch es wird in Zukunft schwierig sein, die<br />

Forderung auf dem derzeitigen Niveau zu<br />

hatten. so Dr. Bauer. Sachsen machte bei det<br />

Ubernahme dieser Verpflichtung die grenz-<br />

tiberschreitende Arbeit zur Bedingung.<br />

Der Bund stellte nach seinem Engagement<br />

in Giirlitz seine Zuschüsse an das Haus<br />

Oberschlesien ein, auch das Kutturwcrk<br />

Schlesien in Würzburg erhiilt keine Unter-<br />

stützung mehr und das Museum im Haus<br />

Schlesien in Heisterbacherrott wird nur noch<br />

auf dem Wege der Projektforderung unter-<br />

stützt. Die Planung für das Schlesische<br />

Museum zu Görtit/ entstand ~uniichst am<br />

“Grünen Tisch”, es waren noch kaum Expo-<br />

nate vorhanden. Unterdessen sind die von<br />

der Bundesregierung finan&rten Kuttur-<br />

güter nach Ciiirlitz gebracht worden. viele<br />

Exponate kommen von alten Schlesiern, die<br />

ihre Kostbarkeiten dem Museum schenken<br />

oder als Leihgabe zur Verfügung stellen.<br />

Viele westdeutsche Museen haben in den<br />

vergangenen 40 Jahren ostdeutsche Exponate<br />

im Auftrag des Bundes gekauft und ge-<br />

pflegt.<br />

Mit dem Haus Schlesien gibt es eine enge<br />

Zusammenarbeit und der Bestand in Görlitz<br />

kann sich unterdessen sehen lassen. Aller-<br />

dings fehlen viittig Exponate aus dem Mit-<br />

telalter, die blieben in den schlesischen<br />

Museen bei der Flucht und Vertreibung zu-<br />

rück. Doch das Schlesische Museum könne<br />

nicht mehr ausschlicBtich für vertriebene<br />

Schlesier da sein, es hat auch eruopäische<br />

Aufgaben übertragen bekommen, so Dr.<br />

Bauer.<br />

1111 polnischen Schlesien regt sich immer<br />

mehr der Wunsch, auch die deutsche Ge-<br />

schichte des Landes zu erforschen. Hier einen<br />

Weg der Annäherung zu finden ist eine Auf-<br />

gabe, die wissenschaftlich fundiert erfolgen<br />

muO. Em Museum hat aufzuklären, hat<br />

Werte zu vermitteln, als Transporteur politi-<br />

scher Forderungen taugt es nicht.<br />

Dr. Bauer erläuterte dann die geplante Auf-<br />

gliederung der Ausstellungen. die im 13.<br />

Jahrhundert beginnt und bis zur Vertreibung<br />

vorgesehen ist. Doch sie erschöpft sich nicht<br />

nur in der Präsentation, sondern muR auch<br />

von Leben erfüllt werden. Dazu gehören auch<br />

gren~überschreitendc Exkursionen. Und<br />

damit ging Dr. Bauer auf die Arbeit des<br />

Kulturreferenten für Schlesien ein. Er sei<br />

zwar ein Mitarbeiter des Museurns. doch er<br />

sei ein Angestellterdes Bundes und zu seinen<br />

Aufgaben gehiirt die Zusammenarbeit mit<br />

polnischen und tschechischen Museen, wie<br />

dem Gerhart )lauptrll”“n-H”us in Agncten-<br />

dorf. Sein Arbeitsprogramm wird vorn<br />

Stiftungsrat genehmigt. aber auch von der<br />

Bundesregierung überprüft.<br />

Hier setytc spiiter in der Diskussion die<br />

Kritik der Delegierten ein. Es wurde bean-<br />

standet, da1.i im “Silesia Newsletter” des<br />

Kulturreferenten Tobias Wqer sehr leicht-<br />

sinnig mit der deutschen Sprache umge-<br />

gangen wird und daf3 oft die polnischen<br />

Ortsnamen vor den deutschen genannt wer-<br />

den. “Das tut uns einfach weh”, meinte einer<br />

der Diskussionstcilnehrncr. Dr. Bauer ver-<br />

sprach, dala in Zukunft auf diese Emptind-<br />

samkeit der Vertriebenen mehr Rücksicht<br />

(benommen werden sott. Und aufden Hinweis<br />

c<br />

Dr. Bauers, das Museum kann nicht Trans-<br />

porteur politischer Botschaften sein, erklär-<br />

te Professor Dr. Pietsch. so wie zur Zeit die<br />

Sitcsia Newsletter aufgezogen werden, seien<br />

sic wohl ein Transporteur politischer Bot-<br />

schaften<br />

Die Absicht des Museums, in der ständigen<br />

Ausstellung die Zeit nach 1945 nur in einem<br />

kurzen Ausblick zu berücksichtigen wurde<br />

mit dem Hinweis kritisiert, daß gerade auch<br />

das Kulturschaffen der Deutschen Freund-<br />

schaftskreise in Schlesien nicht unberück-<br />

sichtigt bleiben kann. wenn es erhaltenswert<br />

ist. Kritisiert wurde ferner, daß in den Aus-<br />

stellungen und Publikationen des Museums<br />

LU viel vom europäischen und zu wenig vom<br />

deutschen Schlesien die Rede ist. Geschich-<br />

te und Kultur Schlesiens waren deutsch<br />

geprägt.<br />

Von den Diskussionsteilnehmern wurde<br />

hervorgehoben, daf$ die immer wieder be-<br />

schworenen polnischen und tschechischen<br />

Elemente dieses Bild verfälschen, da diese<br />

im Gesamtbild nicht wahrnehmbar waren.<br />

Als Vergleich wurde das Beispiel der Stadt<br />

Mainz genannt. Niemand würde auf die rö-<br />

mischen oder französischen Elemente dieser<br />

Stadt zurückgreifen, um die heutige kultu-<br />

relle Zugehörigkeit der Stadt zu der deut-<br />

schen Kultur zu relativieren, obwohl Mainz<br />

einst zum römischen Weltreich gehörte und<br />

später franzosisches Department war.<br />

Der Ehrenvorsitzende der Landsmannschaft<br />

Schlesien Dr. Herbert Hupka forderte. daß

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