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Heimatblatt 2004 Heft 5 September/Oktober - Kreis Groß Wartenberg

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Nr. 51<strong>2004</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er <strong>Heimatblatt</strong> Seite 11<br />

selbe unterm 6. März 1866 zur öffentlichen<br />

Schule erhoben, Der erste Privatlehrer (Wiec-<br />

zorek) hatte 65 Kinder zu unterrichten. Ge-<br />

genwärtig gibt es deren 103. Aus dem<br />

Nachlaßvermögen des Stadtpfarrers Kupietz<br />

wurde 1883 ein neues Schulhaus erbaut.<br />

Cammerau. Zunächst seit 1865 Privatschule.<br />

in welcher der Otto Langendorfer. seit 1867<br />

einer der <strong>Wartenberg</strong>cr Lehrer des Nachmit-<br />

tags unterrichtete. 1869 wurde ein massives<br />

Schulhaus erbaut und Paul Stanek 1870 zum<br />

Lehrer berufen. nachdem die Schule zur<br />

iiffentlichen Schule erhoben war. Stanek trat<br />

am 1. <strong>Oktober</strong> 1909 in den Ruhestand und<br />

wurde mit dem Hohcnzollernschen Hausor-<br />

den ausgezeichnet. Sein Nachfolger wurde<br />

Hugo Schindler. (80 Schüler.)<br />

Die Schule zu Cammerau ist kirchliches<br />

Eigentum, doch steht dem dortigen Schul-<br />

verband das Recht der unentgeltlichen Be-<br />

nutzung zu. Das Gleiche war bis 1910 be-<br />

züglich der Schule in Otto Langendorf der<br />

Fäll.<br />

2. Die Parochie Bralin<br />

Die Kirche und Pfarrei sind erwiesen zuerst<br />

durch eine Urkunde des Bischofs Thomas<br />

von Breslau vom 8. Juli 1288 (Schles. Reg.<br />

207.5), in welcher Johannes, plebanus von<br />

Bralin, als Zeuge auftritt. Zum Jahre 1440<br />

wird Bernhard Gaffron, Pfarrer von Trem-<br />

batschau. als Kommendarius der Braliner<br />

Kirche genannt. 1504 ist Stephan Unoldt<br />

Pfarrer, Am Sonntag nach Egidii d. J. bekennt<br />

er vor den Gebrüdern Albrecht und Karl,<br />

Herzögen zu Oels, für sich und in Vollmacht<br />

seiner beiden Schwestern, der Jungfrauen<br />

Agnes und Anna, daß sie verkauft und auf-<br />

gelassen haben ihr Gut und Dorf Duchav<br />

nebst dem wüsten Vorwerke dabei, Gorke<br />

genannt, im Herrnstädtischen Weichbilde<br />

gelegen u. dem Albrecht Sobke von Sau1 auf<br />

Herrnstadt. 15 10 macht Unoldt ein Legat für<br />

die Braliner Kirche. 1523 wird als sein un-<br />

mittelbarer Nachfolger Johann Gawron ge-<br />

nannt. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts bis<br />

1598 befand die Kirche sich in protestanti-<br />

schen Händen; ebenso von Ende 1633 bis<br />

1637. Nach den ältesten Archidiakonal-visi-<br />

tationsprotokollen war die 1622 massiv er-<br />

baute, zur Hälfte gewölbte Kirche zu Ehren<br />

Mariä Geburt konsekriert. 1638 empfingen<br />

300 Parochianen die Osterkommunion. 1666<br />

besaß die Kirche einen kunstvollen Hochaltar.<br />

Seit 1790, da ein neuer Hochaltar aufgestellt<br />

wurde, führt die Kirche den Titel von St.<br />

Anna. - Patron ist der Freie Standesherr.<br />

Die Parochie umfaßt von jeher Städtlein und<br />

Gut Bralin, Cojentschin mit Wassermühle<br />

Schum, Grundvorwerk, Münchwitz und<br />

Sorge und zählt 1.934 Katholiken.<br />

Die Pfarrwidmut war ursprünglich über drei<br />

Huben groß. Einen Teil derselben hat die<br />

ßrulifl.<br />

Patronatsherrschaft in den Zeiten der Reli-<br />

gionsumwälzung der Kirche entzogen und<br />

mit ihren Gütern vereinigt. An Missalien<br />

bezog der Pfarrer 165 1: 22 Scheffel Korn<br />

und Hafer. Von Gut Cojentschin sollte er 40<br />

Scheffel Korn, ebensoviel Hafer und 6<br />

Reichstaler bar bekommen, erhielt aber<br />

nichts; seit 1664 erst gewährte ihm die Hert-<br />

Schaft “im Pausch“ 8 Scheffel Roggen und<br />

8 Scheffel Hafer. Dem Pfarrer stand zeitweise<br />

ein Kaplan zur Seite. 179 I wurde “ex aerar-<br />

iro ecclesiae” eine Kaplanei erbaut. Anstel-<br />

le der kleinen, schon schadhaften Monstranz<br />

wurde 1799 mit Genehmigung des Patronats<br />

eine neue angeschafft, und 180 1 durch Ma-<br />

jewski-Reichtal eine neue Orgel erbaut. Am<br />

6. Januar 1807 ward in der Kirche ein furcht-<br />

barer Gottesraub ausgeführt, wobei aus dem<br />

Tabernakel das stark vergoldete Ciborium<br />

entwendet wurde. Bei der am 28. Juli des-<br />

selben Jahres ausgebrochenen Feuersbrunst,<br />

welche das halbe Städtchen in Asche legte,<br />

kam auch die Kirche zu Schaden, insbeson-<br />

dere war eine Renovation der Orgel nötig<br />

geworden. Zum Wiederaufbau der abge-<br />

brannten Pfarrei gewährte die Feldkirche ein<br />

Geschenk von 1.000 Talern, wovon dem<br />

Patronate 300 Reichstaler zugute kamen.<br />

Weil die Pfarrkirche beim öffentlichen Got-<br />

tesdienste schon längst die Eingepfarrten<br />

nicht mehr fassen konnte, mußte ein Erwei-<br />

terungsbau vorgenommen werden, welcher,<br />

1840 ausgeführt, sich auf 4.201 Reichstaler<br />

belief, wozu mit Genehmigung des Fürstbi-<br />

schöflichen Amtes die Feldkirche abermals<br />

eine Beihilfe in Höhe von 854 Reichstalern<br />

gewährte, die ebenfalls dem Patronat zugu-<br />

te kam. Die Erweiterung geschah durch eine<br />

Verlängerung des Kirchenschiffs nach Wes-<br />

ten. 1881 erfolgte die Aufstellung eines<br />

Uhrwerks auf dem Kirchturme; 1883, eben-<br />

so 1905 wurden größere Renovationsarbeiten<br />

am Aeußem und Innern des Kirchengebäudes<br />

vorgenommen, im letzteren Jahre auch nach<br />

Disposition des Professor Bohn-Breslau eine<br />

neue Orgel durch Spiegel-Reichtal erbaut.<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Einsender: Joh. Hellmann<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong><br />

60 Jahre aus der Schule Schulleiter, i.V. Lehrer Pirling. Herr Rektor<br />

Berski Dorothea, Bieda Christa, Bierwagen Gregor wurde im Januar 1944 in den Krieg<br />

Johanna, Cegla ?, Ciehos ?, Cirpka ?, Dittfeld einberufen. Wir wurden noch von: Frl. Zehn-<br />

Felizitas, Fritsche Adelheid, Goed Gisela, Pfennig, Frl. Adam, Fr. Franz, vertretungs-<br />

Hielscher Christa, Kittner Adeline, Kleiner? weise von Herrn Watzmann, unterrichtet. Die<br />

Irene, Krug Inge, Kutsche Ruth, Moch Irm- Jungenklasse war die Parallelklasse.<br />

gard, Prcscha Margot, Schumann Edeltraud,<br />

Sperling Erika, Sperling Erna, Wanzek ?, Wir waren die letzten deutschen Konfir-<br />

Woitschig Christa. Sicher fehlen noch einige manden, die am 5.3.1944 in der Grol.3 War-<br />

Klassenkameradinnen, an die ich mich nicht tenberger Schloßkirche konfirmiert wurden.<br />

genau erinnere. -Wir waren die letzten deut- Wir wurden von Pfarrer Reimann einge-<br />

sehen Schülerinnen, die aus der Klasse 8b am segnet. Wo sind die 60 Jahre hin?<br />

25. März 1944 aus der <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er Erna Lutzer, Obere Dorfstr. 40,<br />

Schule entlassen wurden. Unsere Klassen- 02747 <strong>Groß</strong>hennersdorf<br />

lehrerin war Frau Marianne Rudolph. Der Tel.: 03587314 20 90

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