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Cruiser März 2010

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CRUISER Edition <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />

Gesundheit<br />

Wie lange überlebt<br />

das HI-Virus?<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Die unterschiedlichen Meldungen über die Überlebenszeit<br />

des HI-Virus ausserhalb des Körpers<br />

verwirren mich total. Meistens liest man, dass<br />

dieses nach kurzer Zeit abstirbt, weil die Hülle<br />

durch den Sauerstoff kaputt geht. Auf der anderen<br />

Seite hingegen steht, dass Viren nur «inaktiv»<br />

werden. Und es ist immer mal wieder zu lesen,<br />

dass das Virus reaktiviert werden kann. Wie kann<br />

ich mir das vorstellen? Eine Flüssigkeit mit dem<br />

Virus, z.B. Sperma trocknet aus und wenn ich sie<br />

im trockenen Zustand berühre, kann nichts passieren,<br />

da inaktiv? Wird diese Flüssigkeit aber<br />

wieder befeuchtet, können auch die Viren darin<br />

wieder aktiv werden? Und, kann man deswegen<br />

auch Viren in die Wohnung verschleppen? Es<br />

wäre super, wenn du mir das erklären könntest!<br />

Liebe Grüsse, Peter, 35<br />

Lieber Peter<br />

Viren sind einfache Parasiten bestehend aus<br />

einer Fett-Protein-Hülle, einem proteinreichen<br />

Kern und genetischer Information im Innern.<br />

UV-Strahlung, Trockenheit und Hitze zerstören<br />

das Virus unwiderruflich. Biologische Flüssigkeiten<br />

schützen das Virus vor dem Zerfall, selbst<br />

in angetrocknetem Zustand. Aus diesem Grund<br />

bleiben Virus-Partikel unter Umständen in eingetrocknetem<br />

Blut intakt und können, wenn sie<br />

dann wieder in den Körper gelangen, wiederum<br />

Zellen infizieren. Das ist aber die Ausnahme. In<br />

der Regel zerfallen die Virus-Partikel ausserhalb<br />

des Körpers innert Stunden und können<br />

selbst in einer optimalen Umgebung im Labor<br />

keine Zellen mehr infizieren.<br />

Es ist richtig, dass es unterschiedliche Aussagen<br />

zum Thema Überleben von HI-Viren gibt.<br />

Das hängt hauptsächlich mit der Art und Weise<br />

zusammen, wie das Virus gesucht wurde. Praktisch<br />

kann man davon ausgehen, dass im Alltag<br />

HI-Viren nicht über Oberflächen übertragen<br />

werden. Und selbst, wenn ein einzelnes Virus<br />

z.B. auf dem Bettlaken überlebt und es über die<br />

Hand mit dem Mund in Kontakt kommt, reicht<br />

das für eine Infektion nicht aus.<br />

Zusammengefasst: HI-Viren überleben ausserhalb<br />

des Körpers (und nicht im Labor) nur kurz<br />

(maximal Stunden); in optimaler Umgebung<br />

(eingehüllt in biologischer, nährreicher Flüssigkeit)<br />

kann es unter Umständen Tage oder länger<br />

intakt bleiben, in der Regel sterben aber so viele<br />

Viren ab, dass die Anzahl der verbleibenden<br />

Viren einfach zu gering ist, um eine Infektion<br />

herbeizuführen.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Ich kriege einen<br />

Ständer beim<br />

Duschen!<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Es ist mir recht peinlich, aber ich hab da eine<br />

Frage – war ja klar. Jedes Mal wenn wir nach<br />

dem Schwimmunterricht duschen, ziehen sich<br />

ein paar von meinen Kollegen komplett aus. Das<br />

würde ich auch gerne machen, doch dummerweise<br />

bekomme ich immer einen Ständer! Ich<br />

denk, ich bin schwul, das ist aber nicht mein<br />

Problem, sondern meine Erektion. Was könnte<br />

ich tun, damit auch ich nackt duschen kann? Ich<br />

bedanke mich schon mal für deine Antwort!<br />

Gruss, Johann, 15<br />

Lieber Johann<br />

Manche Jungs kennen dieses «Problem», denn wo<br />

sind in diesem Alter schon so viele andere nackte<br />

Jungs zu sehen als in der Gemeinschaftsdusche?<br />

Es ist daher normal, wenn gerade schwule Jungs<br />

eine Erektion kriegen. Leider kann man dagegen<br />

nicht viel machen, weil es eben schwierig ist, seinen<br />

Penis unter Kontrolle zu haben. Einigen Jungs<br />

hilft es, wenn sie sich vermehrt selbst befriedigen.<br />

Aber das wird in der Schule eher schwierig werden.<br />

Versuch doch mal, dich nur auf das Duschen<br />

zu konzentrieren. Schau die anderen Jungs gar<br />

nicht erst an, denk an etwas total Unerotisches,<br />

vielleicht klappt es dann auch ohne Erektion. Das<br />

Beste wäre sicher, wenn du deine Erektion einfach<br />

zu akzeptieren versuchst, denn sie ist was ganz<br />

Natürliches. Nach ein paar Mal wirst du sicher<br />

merken, dass das gemeinsame Duschen nicht<br />

mehr sexy ist, sondern einfach «nur» hygienisch.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

So viele Freunde und doch<br />

allein !<br />

Jeder von euch hat es sicher schon mal beobachtet, was die «gewerblichen<br />

Gastgeber» immer wieder erleben und sie oft dazu bringt, ihre Arbeit<br />

einzuschränken, einen anderen Beruf zu wählen oder früh in den Ruhestand<br />

zu wechseln. Was ist das?<br />

Ihr ladet einige Freunde, zum Beispiel zur Geburtstagsfete, nach Hause<br />

ein. Sie kommen und man verbringt einen tollen Abend, es ist wieder<br />

mal irre schön. Die Gäste beginnen sich zu verabschieden und gehen<br />

nach Hause. Dem Gastgeber bleibt noch die Aufräumarbeit, eine schöne<br />

Erinnerung an einen gelungenen Abend und… irgendwie eine Leere,<br />

man fühlt sich plötzlich allein.<br />

Wenn ich von «gewerblichen Gastgebern» spreche, denke ich an solche,<br />

die einen Betrieb mit gastgewerblichem Charakter führen. Egal, ob eine<br />

Bar, ein Restaurant, eine Sauna und so weiter. Der Betrieb ist an sechs<br />

bis sieben Tagen offen. Der Gastgeber, meist der Besitzer, Gerant oder<br />

Geschäftsführer, hat enorme Präsenzzeiten. Je nach Grösse des Betriebes<br />

unterscheiden sich seine Arbeiten. Administrative Aufgaben, Weiterbildung,<br />

Planungen und so weiter. Zu den Zeiten, wo viele Kunden kommen,<br />

sollte der Gastgeber im Betrieb sein und seine Gäste, sprich Kunden, begrüssen<br />

und sich zeigen.<br />

«Der hat ja einen Schoggi-Job, ein wenig mit den Kunden schwatzen, da<br />

und dort mal eins mittrinken und am Abend das Geld vom gut besuchten<br />

Lokal zählen.»<br />

Die meisten Kunden kommen jedoch am Abend und an den Wochenenden,<br />

denn dann haben ja die meisten frei, ausser dem ambitionierten<br />

Gastgeber. Der ist hier und begrüsst seine Gäste! Klar hat er auch seine<br />

freien Tage, doch dann arbeiten eben die meisten Bekannten und<br />

Freunde und somit wird der Kontakt mit einem Teil der Leute, die man<br />

gerne sehen möchte, eingeschränkt. Ja, oft, wenn dann der freie Tag da<br />

ist und man sich vielleicht gerne mit jemandem treffen möchte, ist dies<br />

nicht möglich. Die Lieben kommen ab und zu ins Lokal, doch da kann<br />

der / die GastgeberIn sich auch nicht nur mit ihnen abgeben, denn die<br />

andern Kunden erheben eben auch den Anspruch, beachtet zu werden.<br />

Dies führt zu einem echten Problem, wie ich gerade in einem Seminar<br />

von GastroSuisse gehört habe. Der Freundeskreis wird immer kleiner,<br />

telefonieren ist nicht mehr so in, eher schnell eine SMS, Mail oder Message<br />

auf Facebook. Klar, denkt man so an die soziale Aufgabe, seinen<br />

Freundeskreis zu pflegen resp. seinem/r guten FreundIn ein Zeichen zu<br />

senden, dass man sie nicht vergessen hat. Trotzdem stehen diese «gewerblichen<br />

Gastgeber» oft verlassen da, fühlen sich allein und leer, was sie<br />

dann eben oft dazu bewegt, sich anders auszurichten. Es gibt Seminare<br />

von verschiedenen Anbietern, die solchen Leuten helfen, diese Hürde<br />

besser zu organisieren und zu meistern, doch oft werden eben die besten<br />

Gastgeber von diesem Phänomen betroffen und gehen dann dem Gastgewerbe<br />

verloren.<br />

Es ist mir wichtig, allen Gästen / Kunden dies mal so aufzuzeigen, damit<br />

sie besser verstehen und schätzen können, was die Gastgeber täglich<br />

für sie tun. Es ist nicht selbstverständlich und diese Arbeit verdient viel<br />

mehr Wertschätzung und Achtung, als oft ihr zuteil wird, nur weil man<br />

eben nicht hinter die Kulissen sieht.<br />

Roger Markowitsch<br />

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