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Musiker Magazin 01/2015

CLUESO: "Stadtrandlichter" – Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte

CLUESO: "Stadtrandlichter" – Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte

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STORIES 21<br />

auch mal mit denen rede, Kommunikation suche.<br />

Denn die jungen Leute greifen darauf zurück, und<br />

ich habe eine Botschaft und muss überlegen,<br />

was mehr wert ist.<br />

MM: Das Album ist als erste Veröffent lichung<br />

unter deinem 2<strong>01</strong>3 gegründeten Label „Text<br />

und Ton“ erschienen. Wieso war das der<br />

ideale Zeitpunkt für die Gründung?<br />

CLUESO: Die Möglichkeit zu haben, ein Label zu<br />

gründen, heißt, dass man vertragsfrei ist. Das war<br />

der beste Zeitpunkt, weil das der Fall war. Vorher<br />

war ich an Verträge gebunden. Das funktioniert<br />

ja meist so in der Musikwelt, dass man sich Geld<br />

bei einer Plattenfirma leiht, dann eine Produktion<br />

macht und das mit CD-Verkäufen wieder reinholt.<br />

Ein Act, der sich gerade selbst aufbaut oder<br />

von der Plattenfirma aufgebaut wird, kann das<br />

natürlich gar nicht wieder reinholen, deswegen<br />

steht der immer in der Kreide und unterschreibt<br />

immer wieder einen neuen Vertrag. Wir haben in<br />

Zeiten, wo wir Luft holen konnten, die Hand nicht<br />

so weit offen gehalten und haben gesagt, wir wollen<br />

kurze Verträge und weniger Geld. Irgendwann<br />

waren wir draußen und dann hatten wir die Möglichkeit,<br />

überhaupt zu entscheiden. Ich finde es<br />

ganz geil, weil Andreas Welskop, mein Mana ger,<br />

und mein Anwalt, Olaf Meinking, mit denen wir<br />

das Label zusammen machen, mir freie Wahl ge -<br />

lassen haben. Die hatten total Bock darauf, haben<br />

aber nie gesagt: Mach das mit dem eigenen Label,<br />

sondern: Höre dich um und suche dir Angebote.<br />

MM: Neben dir sind Andreas Welskop und<br />

Olaf Meinking für das Label verantwortlich.<br />

Wie koordiniert ihr die anstehenden Auf -<br />

gaben?<br />

CLUESO: Andreas Welskop und Olaf Meinking<br />

machen die Organisation und das Geschäfts -<br />

modell, die ganze Verwaltung, und ich treffe am<br />

Ende die Entscheidungen von vielen Dingen, zum<br />

Beispiel so etwas wie Spotify. Da muss ich ein<br />

paar Tage schwanger gehen und sagen, ich vertage<br />

das und gebe die Botschaft raus, überlege<br />

mir etwas oder ich entscheide mich klar. Oder<br />

welche Wege wir gehen, wie viel wir ausgeben und<br />

so weiter – das sind meine Entscheidungen. Ich<br />

habe mich bei dem Album entschieden, dieses<br />

Album zu machen, und gleich auch das Reise -<br />

album. Ich bin in erster Linie <strong>Musiker</strong>. Also ich will<br />

in erster Linie Musik machen. Das Gute an einem<br />

eigenen Label ist: Solange man keine Musik in 8<br />

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