Hochschule Karlsruhe - Die Welt
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Zum Begriff des Megatrends 10<br />
Investment-Gesellschaft sowie bedingt von John Naisbitt konkret thematisiert. Während die<br />
Z_punkt GmbH die Reichweite eines Megatrends über alle <strong>Welt</strong>regionen sieht, schreibt die Uni-<br />
versal-Investment–Gesellschaft, dass die Veränderungsprozesse eines Megatrends weltweit<br />
oder auch regional ablaufen können.<br />
Aus den Definitionen von Naisbitt/Aburdene, Froehlich und Horx geht noch die vierte Dimension<br />
der Entstehung und Entfaltung hervor. Sowohl Naisbitt/Aburdene als auch Froehlich beschreiben<br />
die Entstehung und Entfaltung eines Megatrends als einen langsamen Prozess. 30 Ein<br />
Megatrend ist demnach kein Trend der unmittelbar erscheint, sondern mehr das Ergebnis einer<br />
langsam ablaufenden Entwicklung, welche Naisbitt zufolge in der breiten Bevölkerung und nicht<br />
in den Metropolen stattfindet. Horx bezeichnet Megatrends hinsichtlich ihrer Entfaltung als<br />
„rückschlagresistent“, was sowohl ihren langfristigen Charakter als auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Störeinflüsse betont. 31<br />
2.2 Erarbeitung einer systematischen Definition<br />
Für die zuvor genannte Zielsetzung soll nun eine gültige Definition ausgearbeitet werden. <strong>Die</strong>se<br />
soll möglichst viele Aspekte der vorab analysierten Definitionen enthalten, sowie alle identifizierten<br />
Dimensionen berücksichtigen. Für Bereiche mit verschiedenen oder gar widersprüchlichen<br />
Ansichten der betrachteten Autoren und Institutionen soll ein Kompromiss gefunden werden,<br />
der für die vorliegende Ausarbeitung zweckmäßig erscheint.<br />
Der zeitliche Rahmen der Wirkung eines Megatrends liegt bei den betrachteten Definitionen<br />
zwischen sieben und fünfzig Jahren. Zum Teil wird auch sehr vage von Jahrzehnten gesprochen.<br />
Ein zeitlicher Rahmen der Wirkung von mindestens zehn bis zwanzig Jahren erscheint hierbei<br />
zweckmäßig. Im Hinblick auf die konkrete Investition am Finanzmarkt ist entscheidend, dass bei<br />
solchen Zeitspannen von einer langfristigen Investition ausgegangen werden kann. Bei der Dimension<br />
„Wirkungsstärke“ werden mehrfach die gesellschaftlichen Veränderungen genannt.<br />
Entscheidend ist hierbei die Betonung eines Einflusses auf Tiefenstrukturen, Verhalten, Lebensweise<br />
und Wertesysteme einer Gesellschaft. Demnach hat ein Megatrend stets mit geänderten<br />
Ansichten und Denkweisen von Individuen einer Gesellschaft zu tun. Geht man von diesem<br />
Grundsatz aus, erscheinen auch die Ausführungen bei der Dimension „Entstehung und Entfaltung“<br />
nachvollziehbar. Naisbitt/Aburdene beschreiben eine Entwicklung „von unten nach oben“<br />
sowie eine langsame Entwicklung und Entfaltung. 32 <strong>Die</strong>se Ausführung zu Wirkungsstärke und<br />
Entstehung ergeben, dass ein Megatrend durch veränderte Sichtweisen von Individuen entsteht.<br />
Haben genügend Individuen zu einem Thema die gleiche Sichtweise, so werden diese von weiteren<br />
Individuen übernommen, was das Bild einer gesamten Gesellschaft prägt und auch auf ande-<br />
30 Vgl. Naisbitt, John; Aburdene, Patricia (1990), S. 9 f.; Froehlich, Robert J. (2010), S. 11<br />
31 Anhang A 1 zeigt eine Tabelle in welcher die zuvor identifizierten Dimensionen, zusammen mit den von<br />
den Autoren und Institutionen jeweils genannten Ausprägungen, dargestellt werden.<br />
32 Vgl. Naisbitt, John; Aburdene, Patricia (1990), S. 9 f.; Naisbitt, John (1984), S. 13<br />
Beitrag zum Postbank Finance Award 2012