Hochschule Karlsruhe - Die Welt
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Ländercluster 1 – Definition und Analyse 36<br />
3. Beitragserhöhungen bei Krankenkassen<br />
4. Staatliche Zuschüsse<br />
Tabelle 5: Zusammenfassung von Subtrends und Kennzahlen für den Megatrend Gesundheit<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Um die Gültigkeit des Megatrends zu prüfen, ist nun zu beurteilen, ob die vorgestellten Indikato-<br />
ren und ihre Entwicklung in Ländercluster 1 die Dimensionen der unter Punkt 2.2 erarbeiteten<br />
Megatrend-Definition abdecken. In vorliegendem Fall soll davon ausgegangen werden, dass der<br />
Megatrend Gesundheit die vorgestellte Definition hinsichtlich „Zeit“, „Wirkungsstärke“, „Reichweite“<br />
und „Entstehung und Entfaltung“ grundsätzlich erfüllt. Deshalb soll er nachfolgend hinsichtlich<br />
seines Einfluss auf Bedürfnisse, Produktgruppen und Wirtschaftsbereiche weiter analysiert<br />
werden. 63<br />
5.3.4 Einfluss eines Megatrends auf einzelne Produktsegmente und Wirtschaftsbereiche<br />
am Beispiel Gesundheit<br />
Der gesundheitliche Wandel in Deutschland kann vor allem durch die veränderte Einstellung der<br />
Bevölkerung in zwei Bereichen begründet werden. Einerseits äußert sich dies im Verlangen<br />
nach verbesserter medizinischer Versorgung. Zum anderem in einem sich steigernden Gesundheitsbewusstsein<br />
der Menschen, was wiederum Bedürfnisse im Bereich der Ernährung und im<br />
Bereich der Freizeitgestaltung beeinflusst.<br />
<strong>Die</strong> medizinische Versorgung hat sich in den letzten Jahrzehnten auf unterschiedlichste Weise<br />
verändert. Getrieben durch technologische Neuerungen, wie beispielsweise Computer- und<br />
Magnetresonanztomographie, sind Ausgaben für ärztliche Behandlungen in den letzten Jahren<br />
stark angestiegen. Ausgaben für Medikamente stiegen im Zeitraum von 2004 bis 2010 um ca. die<br />
Hälfte von 21,13 Mrd. € auf 30,18 Mrd. €. 64 Zusätzlich verstärkend wirkt die Tatsache, dass die<br />
alternde Bevölkerung immer mehr Pflegebedürftige zählt. Alleine in der Zeitspanne von 1999 bis<br />
2007 ist der Anteil der Pflegebedürftigen in Deutschland um 11,4 % auf 2,25 Millionen Personen<br />
gestiegen. Prognosen gehen von 2,37 Millionen pflegebedürftigen Personen im Jahr 2030 aus. 65<br />
Das gesteigerte gesundheitliche Bewusstsein der Bevölkerung hat sich in den letzten 20 bis 30<br />
Jahren in Deutschland in mehreren Bereichen bemerkbar gemacht. So ist zu beobachten, dass in<br />
den letzten Jahren die Nachfrage nach Naturkostlebensmitteln sehr stark zugenommen hat. Hier<br />
ist eine Umsatzentwicklung von 2,1 Mrd. € im Jahr 2000 auf 5,3 Mrd. € bis zum Jahr 2010 zu<br />
erkennen. 66 Hinzu kommen noch die Bio-Lebensmittel, die vom Konsumenten „Außer-Haus“<br />
63 Auf einige der dargestellten Indikatoren wird in Punkt 5.3.4 beispielhaft eingegangen. Darüber hinaus<br />
wird die Entwicklung weiter Indikatoren für den Megatrend Gesundheit in Deutschland (repräsentativ für<br />
Ländercluster 1) in Anhang A 4 dargestellt.<br />
64 Vgl. GKV-Spitzenverband – www.gkv-spitzenverband.de/upload<br />
65 Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder – www.statistikportal.de/statistik-portal<br />
66 Vgl. Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft e.V. – www.boelw.de/uploads<br />
Beitrag zum Postbank Finance Award 2012