HANNOVER ERLEBEN
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14 STADTPORTRÄT<br />
Attraktiver Wohnraum für alle<br />
Urbane Lebensräume<br />
werden für Menschen<br />
aller Altersklassen<br />
immer attraktiver. Auch<br />
in der Landeshauptstadt<br />
Hannover wächst<br />
der Wohnungsbau – in<br />
fast allen Stadtteilen<br />
bis in die Randlagen<br />
hinein ist das unübersehbar.<br />
Dabei wird darauf<br />
geachtet, dass<br />
Wohnraum bezahlbar<br />
bleibt, sich an den<br />
Bedürfnissen der<br />
Bevölkerung orientiert<br />
und von Nachhaltigkeit<br />
geprägt ist.<br />
Die Einwohnerzahl steigt<br />
Nach den Ergebnissen der kommunalen Bevölkerungsprognose<br />
nimmt die Einwohnerzahl in der<br />
Region Hannover bis zum Jahr 2030 um 3,7 Prozent<br />
zu. Vor allem in der Landeshauptstadt, aber auch in<br />
den nördlichen und in den südlichen Städten und<br />
Gemeinden gibt es Zuzüge. Im Westen und Osten<br />
der Region werden in zehn Jahren etwas weniger<br />
Zuzüge prognostiziert. Begleitet wird diese Entwicklung<br />
von einem überproportionalen Anstieg<br />
des Wohnbedarfs pro Person und der Einpersonenhaushalte.<br />
Naturgemäß bewirkt diese Situation,<br />
dass die Angebotspreise bei Neu- und Wiedervermietungen<br />
steigen. Und auch Mietwohnungen im<br />
Bestand werden teurer. In Hannover kann fast die<br />
Hälfte der 290 000 bestehenden Wohnungen als<br />
preisgünstig eingestuft werden. Davon kommt<br />
jedoch nur ein kleiner Teil auf den Markt. Deshalb ist<br />
in den kommenden Jahren ein weiterer Neubau<br />
von Wohnungen im Stadtgebiet und in den Kommunen<br />
der Region geplant.<br />
Die Ausgangsposition ist gut: Schon heute bietet<br />
Hannover überdurchschnittlich große Wohnflächen<br />
und Wohnungsgrößen. Im Vergleich der deutschen<br />
Städte ähnlicher Einwohnerzahl steht die Landeshauptstadt<br />
mit 41 Quadratmetern Wohnfläche auf<br />
Platz eins! Allerdings haben sich innerhalb eines<br />
Jahres die Preise für Eigentumswohnungen um<br />
4,6, für freistehende Einfamilienhäuser um 5,5<br />
sowie für Reihenhäuser und Doppelhaushälften um<br />
6,4 Prozent erhöht. Bei der Wiedervermietung<br />
hochwertiger Bestandswohnungen sind die Mieten<br />
um 5,4 Prozent auf 9,80 Euro gestiegen, bei Neubauwohnungen<br />
um 3,8 Prozent auf 13,50 Euro. Die<br />
Erlöse beim Verkauf von hochwertigen Neubauwohnungen<br />
in guter Lage stiegen um 5,7 Prozent<br />
auf 3170 Euro pro Quadratmeter, in der Spitze<br />
sogar um 7,1 Prozent auf 4390 Euro pro Quadratmeter.<br />
8000 neue Wohnungen bis 2025<br />
Um die Wohnwünsche der Hannoveraner genau zu<br />
definieren, hat die Stadt die Repräsentativerhebung<br />
„Wohnen in Hannover“ durchgeführt, für die 34 000<br />
volljährige Einwohner zu 26 wohnspezifischen Themen<br />
befragt wurden. Dabei kam heraus, dass die<br />
Nachfrage sowohl nach Ein- als auch nach Mehrfamilienhäusern<br />
befriedigt werden kann. Beim preiswerten<br />
sowie beim anspruchsvollen Wohnraum<br />
besteht jedoch Handlungsbedarf. Die Ergebnisse<br />
hielten Einzug in das Wohnkonzept 2025, das aus<br />
den Aktionsfeldern Wohnungsneubau, Bestandsentwicklung,<br />
Sicherung und Schaffung von preiswertem<br />
Wohnraum sowie Kommunikation, Kooperation<br />
und Beratung besteht. Es bildet die verbindliche<br />
Handlungsgrundlage der kommenden Jahre<br />
zur Entwicklung des Wohnungsmarktes in Hannover.<br />
Bis zum Jahr 2025 sollen demnach 8000 neue<br />
Wohnungen gebaut werden, darunter 65 Prozent<br />
Geschosswohnungen und 35 Prozent in Einfamilienhäusern.<br />
Bereits gestartet ist die eine Wohnbauflächeninitiative<br />
der Stadt, die den Bestand an planungsrechtlich<br />
für den Wohnungsbau ausgewiesenen Flächen<br />
kurzfristig deutlich erhöhen soll. Jährlich sollen dadurch<br />
Flächen für den Bau von bis zu 600 neuen<br />
Wohnungen zur Verfügung stehen.<br />
Urbanes Leben entsteht neu<br />
Die Entwicklung neuer Baugebiete erfolgt in Hannover<br />
immer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.<br />
Die Schonung der Umwelt und der sparsame<br />
Umgang mit Flächen bilden einen wichtigen Grundsatz.<br />
Für alle zukünftigen innerstädtischen Wohngebiete<br />
gilt: Sie sind durch den öffentlichen Nahverkehr<br />
erschlossen und ergänzen alte, gewachsene<br />
Strukturen und Stadtteile. Bei der Entwicklung der<br />
Quartiere wird auf eine gute Ausstattung mit Grünund<br />
Spielflächen sowie mit Kindertagesstätten,<br />
Schulen und Einkaufsmöglichkeiten geachtet.<br />
Die Anlage ruhiger und verkehrssicherer Wohnbereiche<br />
hat hohe Priorität, ebenso wie die Schaffung<br />
hochwertiger und gut gestalteter Siedlungen und<br />
Gebäude. Schwerpunkt ist deshalb die Weiterentwicklung<br />
innerstädtischer Baugebiete, zum Beispiel<br />
durch Schließung von Baulücken und Recycling von<br />
Industrie- und Militärbrachen. Und auch bei den<br />
Randlagen gilt, dass ein guter Anschluss an den<br />
öffentlichen Personennahverkehr gewährleistet ist.<br />
Zur innerstädtischen Verdichtung gehört ebenso,<br />
dass Grundstücke für große Einfamilienhäuser<br />
nachträglich mit weiteren Häusern bebaut werden.<br />
Kleinteilige Ergänzungsmaßnahmen schaffen dabei<br />
nicht nur attraktiven neuen Wohnraum, sie sorgen<br />
auch für eine Belebung bestehender Quartiere.<br />
Dem hohen Interesse an Wohnungsangeboten im<br />
inneren Stadtgebiet trägt auch das Innenstadtkonzept<br />
Hannover City 2020+ Rechnung. Danach sollen<br />
neue Quartiere in Citylage mit einer Mischung<br />
aus Wohnen, Dienstleistung und Gastronomie<br />
entstehen. Im Fokus stehen zum Beispiel der Klagesmarkt,<br />
das Hohe Ufer, der Marstall oder der<br />
Köbelinger Markt.