Konzept / Idee Artikel GMxB - Institut für Finanz
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Wir gehen davon aus, dass der dem Versicherungsvertrag zu Grunde liegende Fonds S t einer<br />
geometrisch Brown’schen Bewegung mit konstanten Koeffizienten folgt:<br />
dS<br />
S<br />
t<br />
t<br />
= rdt + σdZ<br />
.<br />
Hier bezeichnet Z einen an F angepassten Wiener-Prozess auf (Ω,F,Q), r den risikolosen Zins<br />
und σ die Volatilität des Fondskurses. Mithilfe der Itô-Formel ergibt sich somit<br />
2<br />
⎪⎧<br />
⎛ σ ⎞ ⎪⎫<br />
S<br />
t 1<br />
S t exp⎨⎜r<br />
⎟<br />
+<br />
=<br />
− + z t ⎬;<br />
z t ~ N ( 0, 1<br />
⎪⎩<br />
2<br />
σ<br />
). (1)<br />
⎝ ⎠ ⎪⎭<br />
Wir setzen ferner S 0 = 1 und B 0 = 1 und erhalten B t = e rt .<br />
3.2 Modellierung des Versicherungsvertrags<br />
Mit dem im Folgenden vorgestellten Modell kann jeder Versicherungsvertrag modelliert<br />
werden, der keine, eine oder mehrere der vorgestellten GMDB-Varianten (Return of<br />
Premium, Annual Ratchet, Annual Roll-Up) und keine, eine oder mehrere Varianten der drei<br />
vorgestellten GMLB-Optionen (GMAB, GMIB, GMWB) besitzt. In unseren numerischen<br />
Analysen betrachten wir jedoch ausschließlich Kontrakte, die höchstens eine GMDB-Variante<br />
und höchstens eine GMLB-Option beinhalten.<br />
Wir betrachten einen Versicherungsvertrag mit endlicher, ganzzahliger Laufzeit T, der bei<br />
19<br />
t = 0 gegen einen Einmalbeitrag P abgeschlossenen wird.<br />
Den Wert des Fondsguthabens zum Zeitpunkt t bezeichnen wir mit A . t Wir gehen<br />
vereinfachend davon aus, dass der Vertrag keine up-front Kosten beinhaltet. Daher ist<br />
A 0 = P . Während der Laufzeit des Vertrags betrachten wir ferner nur diejenigen Kosten, die<br />
für die Garantien relevant sind, nämlich die laufenden Kosten für die angebotenen Garantie-<br />
Optionen und eine Stornogebühr, falls Entnahmen vorgenommen werden, die nicht im<br />
Rahmen einer GMWB-Option garantiert sind (Teilkündigungen oder Storno). Die laufenden<br />
Kosten ϕ für die Garantie-Optionen sind proportional zum Fondsguthaben, die Stornogebühr<br />
s ist proportional zum entsprechenden entnommenen Betrag.<br />
Zur Bewertung der Leistungen des Vertrags definieren wir zunächst zwei fiktive Konten: Mit<br />
W t bezeichnen wir den Wert zum Zeitpunkt t des so genannten Entnahmekontos. Auf diesem<br />
Konto werden gedanklich alle während der Vertragslaufzeit getätigten Entnahmen eingezahlt<br />
und bis zum Zeitpunkt T mit dem risikolosen Zins r verzinst. Wir setzen W 0 = 0.<br />
Analog bezeichnet D t den Wert zum Zeitpunkt t eines fiktiven Kontos mit Todesfallzahlungen.<br />
Auf diesem Todesfallkonto wird gedanklich die eventuell anfallende Todesfallleistung<br />
eingezahlt und ebenfalls bis T risikolos verzinst. Wir setzen D 0 = 0.<br />
t<br />
19 Flexible Abrufoptionen können in unserem Modell ebenfalls abgebildet und mit den vorgestellten numerischen<br />
Verfahren bewertet werden. Wir verzichten hier jedoch darauf, um die Notation nicht unnötig zu komplizieren.<br />
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