Konzept / Idee Artikel GMxB - Institut für Finanz
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Option zurückgeführt werden kann. Eine Reihe von Arbeiten baut hierauf auf. Exemplarisch<br />
seinen Bacinello und Ortu (1993) genannt, die verschiedene Arten endogender Garantien<br />
analysieren sowie Aase und Persson (1994), die auch den Fall laufender Beitragszahlung<br />
zulassen und eine Darstellung für eine angemessene Reserve derartiger Kontrakte herleiten,<br />
die als Verallgemeinerung der Thieleschen Differentialgleichung aufgefasst werden kann. In<br />
den folgenden Jahren erfolgten zahlreiche Analysen derartiger Kontrakte in komplexeren<br />
Modellen für den <strong>Finanz</strong>markt. Ausgelöst wurde diese Entwicklung von Bacinello und Ortu<br />
(1994) sowie Nielsen und Sandmann (1995), welche die Auswirkungen stochastischer Zinsen<br />
betrachten.<br />
Deutschlandspezifische Literatur entstand erst Mitte der 90er Jahre. Der Großteil der<br />
Literatur bezog sich auf so genannte Aktienindexgebundene Lebensversicherungen mit<br />
Mindestgarantie. Nachdem das Produkt in Blohm (1996), Mattar (1996) sowie Meisch und<br />
Stolz (1996) eingeführt wurde, schlossen sich eine Reihe quantitativer Analysen an, die<br />
insbesondere auch auf Besonderheiten der deutschen Bilanzierungsvorschriften eingingen<br />
und die entsprechenden Risiken quantifizierten. Eine umfassende Analyse zahlreicher<br />
Produktausgestaltungsformen auch unter stochastischen Zinsen findet man in Ruß (1999).<br />
Dort findet sich auch eine umfangreiche Literaturübersicht. Parallel entwickelte Kurz (1997)<br />
ein Modell zur Bewertung und Analyse von Fondsgebundenen Lebensversicherungen mit<br />
Mindestgarantie. Sie geht insbesondere auch auf Aspekte des Risikomanagements ein.<br />
Die Literatur zu den in dieser Arbeit betrachteten Guaranteed Minimum Benefits in Variable<br />
Annuities ist noch relativ jung. Zwar gibt es Variable Annuities schon seit den frühen 70er<br />
Jahren (vgl. Sloane (1970)). Die weitestgehend empirischen Arbeiten aus dieser Zeit<br />
befassen sich jedoch hauptsächlich mit dem Vergleich verschiedener Produkte bzw. mit dem<br />
Vergleich von Variable Annuities und Investmentfonds (siehe Rentz Jr. (1972) bzw. Greene<br />
(1973)). Zwar gab es in diesen frühen Produkten schon einige Wahlmöglichkeiten und<br />
Garantien, wie zum Beispiel garantierte Verrentungsfaktoren. Die hier betrachteten<br />
garantierten Todes- oder Erlebensfallleistungen kamen jedoch erst in den 90er Jahren auf.<br />
Eine finanzmathematische Analyse und Bewertung dieser Produkte erfolgte daher erst in<br />
jüngerer Vergangenheit.<br />
Milevsky und Posner (2001) bewerten GMDB-Optionen, also den Wert von garantierten<br />
Leistungen im Todesfall, für verschiedene Ausgestaltungsformen. Sie präsentieren<br />
geschlossene Formeln für diese „Titanic Option“ 6 im Falle eines exponentiellen<br />
Sterbegesetzes und liefern numerische Ergebnisse für das realistischere Gompertz-Makeham<br />
Sterbegesetz. Sie stellen fest, dass diese Garantie im Allgemeinen über ihrem risikoneutralen<br />
Wert angeboten wird.<br />
6 Die Autoren bezeichnen diese Option als „Titanic Option“, da die Auszahlungsstruktur zwischen der von<br />
Europäischen und Amerikanischen Optionen liegt und die Auszahlung vom Ableben des Versicherten ausgelöst<br />
wird.<br />
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