JOURNAL 2014-12_2015-01
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SWISSMECHANIC<br />
Die SWISSTECH bietet auch Gelegenheit,<br />
die Situation der Branche<br />
zu analysieren. «Journal» hat sich<br />
dazu mit Roland Kobel, Inhaber und<br />
Geschäftsführer der W. SIEGRIST<br />
AG, unterhalten. Sein Unternehmen<br />
(30 Mitarbeitende) war zum<br />
ersten Mal am SWISSMECHANIC-<br />
Gemeinschaftsstand präsent.<br />
Herr Kobel, die aktuelle Umfrage bei<br />
den SWISSMECHANIC-Mitgliedern<br />
zeigt, dass die Auftragseingänge<br />
rückläufig sind. Wie sieht es bei Ihnen<br />
aus?<br />
Für uns sind weniger die Auftragseingänge<br />
eine Herausforderung, vielmehr<br />
der Druck auf die Margen und die<br />
Schwäche des Euro. Wir verfolgen den<br />
Franken-Euro-Kurs tagtäglich mit Sorge.<br />
Derzeit kratzt er bedenklich an der<br />
1.20-Marke, was für unser Unternehmen<br />
mit einem Exportanteil von 70 Prozent<br />
eine grosse Herausforderung darstellt.<br />
Hauptabsatzmarkt ist Europa, vor allem<br />
Deutschland. Der Kurs hat gleichzeitig<br />
auch Auswirkungen auf den Binnenmarkt.<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben<br />
müssen auch Schweizer Lieferanten untereinander<br />
die Preise optimieren.<br />
Was können Sie gegen den starken<br />
Franken tun?<br />
Den Kurs selber können wir natürlich<br />
nicht beeinflussen. Vielen in der Branche<br />
geht es wie uns. Wir haben zu Beginn<br />
der Krise 2009 das Unternehmen<br />
restrukturiert und die Kosten optimiert.<br />
Diese Zitrone ist ausgepresst, die Reserven<br />
geschrumpft. Wir können drei<br />
Dinge tun, um trotz allem erfolgreich<br />
im Markt zu bleiben: Qualität, Qualität<br />
und nochmals Qualität. Sie ist das einzige<br />
Mittel, mit dem wir uns gegenüber<br />
der Konkurrenz behaupten können. Wir<br />
sind in der Mikroverzahnungstechnik<br />
tätig, ein Bereich, der nach hoher Präzision<br />
und Fachwissen verlangt. Gegen<br />
indische Massenproduktionen können<br />
und wollen wir uns nicht behaupten.<br />
Solange wir jedoch in Sachen Qualität<br />
einen Vorsprung aufweisen, werden wir<br />
erfolgreich im Markt bleiben. Das klingt<br />
einfach, ist es aber nicht. Qualität verlangt<br />
tagtäglich nach Höchstleistungen<br />
und Weiterentwicklung.<br />
Sind Sie dennoch zufrieden mit dem<br />
Geschäftsverlauf?<br />
Grundsätzlich schon. Wir haben in den<br />
vergangenen Wochen und Monaten etliche<br />
gute Aufträge generieren können.<br />
Wir sind solide aufgestellt und blicken<br />
optimistisch in die Zukunft.<br />
Roland Kobel (l) am SIEGRIST-Messestand<br />
<strong>12</strong> SWISSMECHANIC <strong>12</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong>–1/<strong>2<strong>01</strong>5</strong>