JOURNAL 2014-12_2015-01
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TECHNIK<br />
Bild 4: Einsatz von FORGEfix in einem Robotersystem (SEMATEK GmbH,<br />
DAIMLER AG).<br />
Auch bzgl. der bearbeitbaren Materialien<br />
ist das MHP universell einsetzbar. Tabelle<br />
1 zeigt eine Zusammenstellung von Materialien,<br />
die sowohl in der Grossindustrie<br />
bei Automobil- und Flugzeugherstellern<br />
als auch bei zahlreichen KMUs bearbeitet<br />
wurden. Durch Variation der drei<br />
Parameter Kugeldurchmesser, Vorschub<br />
und Bahnabstand können die Ergebnisse<br />
gezielt beeinflusst werden. Die Resultate<br />
zeigen, dass bzgl. der Rautiefen Verbesserungen<br />
im Faktorenbereich möglich sind<br />
und sich auch die Härte der Oberfläche je<br />
nach Material bis zu 30% erhöhen lässt.<br />
Klopfwerkzeug wie ein konventionelles<br />
Fräs- oder Bohrwerkzeug eingewechselt<br />
werden.<br />
Zur weiteren Erhöhung der Wirtschaftlichkeit<br />
v.a. bei grossen Bauteilen kann<br />
der Prozess auch mit einem Knickarmroboter<br />
durchgeführt werden (Bild 4). Hier<br />
stehen bei Roboterherstellern wie z.B. der<br />
KUKA Roboter GmbH neue Programmierund<br />
Steuerungsmodule zur Verfügung,<br />
die den Roboter zu einer Werkzeugmaschine<br />
werden lassen. Die SEMATEK<br />
GmbH in Seeg/D entwickelt und produziert<br />
derartige Robotersysteme wie sie<br />
bei der DAIMLER AG bereits mehrfach<br />
erfolgreich für das Finishing von Tiefziehwerkzeugen<br />
im Einsatz befinden.<br />
Die möglichen Anwendungsfälle des<br />
MHP sind vielfältig und umfassen z.B. die<br />
Verkürzung von Prozessketten im Werkzeug-<br />
und Formenbau (Bild 5), die Steigerung<br />
des Verschleisswiderstands von<br />
Tiefziehwerkzeugen, die Kompensation<br />
von Zugeigenspannungen geschweisster<br />
Verbindungen oder die gezielte Einstellung<br />
von tribologischen Eigenschaften<br />
geschmierter Wirkpaarungen.<br />
• Herstellung von Funktionsoberflächen<br />
(z.B. Lagerlaufflächen, Messspuren auf<br />
Antriebswellen)<br />
• Einbringung von Druckeigenspannungen<br />
zur Erhöhung der Lebensdauer<br />
hochbeanspruchter Bauteile (z.B. Pleuel<br />
für Rennsport)<br />
Praxisversuche bei GG25 (Mühlebach<br />
Formen AG, Tegerfelden/CH)<br />
Fazit<br />
Das maschinelle Oberflächenhämmern<br />
ist durch die Erfindung und Entwicklung<br />
von ForgeFix eine innovative,<br />
zuverlässige und einfach einsetzbare<br />
Technologie geworden. Sie lässt sich<br />
zur starken Reduktion des manuellen<br />
Aufwandes bei Polieraufgeben einsetzen.<br />
Durch die einfache und zuverlässige<br />
Anwendung ist sie nicht nur für<br />
die Bearbeitung grossflächiger Formen<br />
in der Auto- bzw. Flugzeugindustrie<br />
geeignet, sondern lässt sich auch bei<br />
KMUs bereits für das Polieren kleinerer<br />
Formen gewinnbringend einsetzen.<br />
Das maschinelle Oberlächenhämmern<br />
ist eine noch junge Technologie, die<br />
sich durch Erweiterungen an der Gerätetechnik<br />
stetig weiter entwickeln<br />
bzw. noch weiter flexibilisieren wird.<br />
Kontakt<br />
Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG<br />
Tel. +41 44 736 63 63<br />
info@brw.ch - www.brw.ch<br />
Bild 5: Prozessverkürzung durch Automatisierung<br />
(DAIMLER AG).<br />
Die Einsatzbereiche…<br />
• Werkzeug-/und Formenbau<br />
• Hochwertige Bauteile für Fahrzeugbau<br />
sowie Luft-/und Raumfahrt<br />
Mögliche Aufgabenstellungen…<br />
• Glätten/Polieren von Tiefziehwerkzeugen,<br />
Einlegeformen (z.B. Verbundwerkstoffe),<br />
Spritzgussformen, Gesenke (zusätzlicher<br />
Effekt: Härtesteigerung)<br />
Tabelle 1: Praxisergebnisse bei verschiedenen Materialien hinsichtlich Rauhtiefe und Härte.<br />
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