Wartmann (1887) - Swiss Embroidery

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Industrie der Gewebe. - Die st.. gallische Baull1wolJindustrie.
Bitte um sofortige Anordnung einer Untersuchung über die Lage und
Bedürfnisse der deutschen Industrie unter Zuziehung von Fachmän-
11ern. 1 ) Ihr folgte der westfälische Landtag, wo sich Schutzzöllner und
Ultramontane zu dem unmittelbaren Gesuche an den König verbündeten,
dass er zur Abhülfe der Notstände, soweit solche im Wege der Gesetzgebung,
namentlich der Zoll- und Steuer-Gesetzgebung, der Handelsverträge
und der Regelung des Transportwesens. zu bewirken sei, die
erforderlichen Mittel in Erwägung ziehen möge (21. Juli).
Hatten solche Eingaben auch keinen unmittelbaren Erfolg, so erfuhren
sie doch auch keine Zurückweisung. Sehr förderlich zeigte sich
für die Bewegung im 'weitern der immer ungünstigere Verlauf der Unterhandlungen
mit Österreich über die Erneuerung des Handelsvertrages
von 1868 und die immer deutlicher hervortretende Absicht der österreichischen
Regierung, den bisherigen Conventionaltarif durch einen
ausgeprägt schutzzöllnerischen autonomen 'rarif zu ersetzen; ein Bestreben,
das in Deutschland selbstverständlich eine sehr gereizte Stimmung
hervorrief un:l die vielerorts ausgesprochene N eigung J
Gleiches
mit Gleichem zu vergelten.
Dem kam ganz zeitgemäss der Entwurf eines autonomen Zolltarifs
für das deutsche Reich entgegen, welcher einer auf den 13. December
nach Leipzig einberufenen Ausschuss- und Delegirten-Versammlung des
Centralverbancls deutscher Industrieller vorgelegt und nach rascher Einigung
schon am folgenden Tage zur Überreichung an den Reichskanzler
genehmigt wurde. 2)
Als im Februar 1878 der Heichsta,g wieder zusammentrat - er
wurde am 6. ohne 'l\'onrede eröffnet -, blieb er zwar mit neuen
schutzzöllnerischen Vorlagen für einmal verschont. Dagegen verpflanzte
sich die bisher auss81'halb desselben mit wachsendem Erfolg betriebene,
') Einstimmig'er Beschluss einer von 442 Mitgliedern besuchten Versammlung in Fmnkfmt
mn liifltin, vom 16. Juni.
2) Dieser Entwurf w