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Wartmann (1887) - Swiss Embroidery

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90 Industrie der Gewebe. - Die st. gallische Baull1wollinclustrie.<br />

Spinnerei.<br />

91<br />

Spinnerei.<br />

Bestand.<br />

Die st. gallische Spinnerei hat in dem Zeitraume unserer Berichterstattung<br />

nicht unerhebliche Veränderungen in ihn:;m Bestande erfahren.<br />

Abgegangen sind vier kleine Spinnereien mit zusammen etwa<br />

12,000 Spindeln. 1) Neu dazu gekommen ist die mit einer mechanischen<br />

Weberei verbundene Spinnerei Mel8, errichtet durch das marner Haus<br />

Jahanne8 Heer und 1876 mit 22,000 Spindeln in Betrieb gesetzt, bis<br />

1880 auf 43,092 Spindeln gebracht.<br />

Eine bedeutende Erweiterung erfuhr die Spinnerei Schilsbach bei<br />

Flums, indem die Zahl ihrer Spindeln im Jahre 1873 von 44,000 anf<br />

77 ,000 vermehrt und Schilsbach dadurch zur grössten Spinnerei des<br />

Kantons erhoben wurde. 2)<br />

Von den übrigen st. gallischen Spinnereien haben sich die mit<br />

1-bndstühlen arbeitenden, wo die Verhältnisse es irgend wie erlaubten,<br />

ganz oder teilweise mit Selbstspinnern versehen und so eine innere<br />

Umwandlung erfahren. Vollständig neu mit Selbstspinnern ausgerüstet<br />

') Eschenbach (gegründet 1864 oder 1865, in Concurs geraten 1867 oder 1868); Mogelsberg<br />

(abgebrannt 1869); Anzenwil, Gemeinde Gantel'swil (abgebrannt 1870); Ermenswil, Gemeimle<br />

Eschenbah (aufgogeben 1876).<br />

Die 1880 noch bestehenden st. gallischen Spinnereien ordnen sich nach ihror Entstehungszeit<br />

wie folgt (unter dem Gl'ünchmgsjahre, wie es uns angegoben wurde, ist bald der Beginn des<br />

BfLues; bfLld deljenige des Betriebs zu verstehen, was für unsern Zweck ziemlich gleichgültig ist):<br />

Gl'ülldullgSjahr<br />

Spinnerei Hürlimann (ursprünglich Naef, jetzt Bertheau-Hürlimann) in Rapperswil 1803<br />

St. Georgen hei St. Gallen (J. J. Rieter in Wintorthur, ursprünglich Actienunternohmen)<br />

. . , . . . . . . . . . . . . . . 1810/11<br />

Jona (Gebrüder BrrLncUin) . . . . . . . . . . . . . 1812<br />

Lichtensteig (.J. Naef Sohn älter, l1l'sprünglich Aloys Marti) . 1816<br />

Buchontal bei St. Gt111en (J. J. Hieter in Winterthur) . . . 1817<br />

Sorental (GebI'. WlUti, Ul'spriinglich Staub, Honegger & Wli.lti) 1823<br />

Brunnadel'll (Nikoltlus Dütschlor) 1828<br />

Neckertal (.J. H. Raschle) 1833<br />

"<br />

Uznaborg (Actiemmternehmen) 1835<br />

Niederuzwil (Mathias Naef) 1837<br />

Stein ach bei St. Georgen (Actionuntel'llehmen) . 1838<br />

"<br />

Murg (GebI'. Dlumer in Glal'us) . . . . . 1838<br />

Dietfurt (Actienunternelunen) . . . . . . 1859<br />

Schilsbach bei Flums (Collectivgesellschaft). 1866<br />

" Mels (Joh. Heer in Glarus). . . . . . . 1876<br />

2) Diese Spinnerei wurde, genau genommen, nicht von den Gebr. SpölTi in Vrald begründet,<br />

wie auf S. 489 unseres ersten Berichts gemeldet wlll'de, sondern von diesen zitrcherischen Spinnel'l1<br />

in Verbindung mit mehreren Feinwebern aus dem zürcherischon Wald und einer Mühlhauser Firma.<br />

Die Erweitf'rung des Etablissements wal' übrigens mit den 77 ,000 Spindeln noch nicht llbgcschlossen.<br />

wurden die Spinnerei Niederuzwil - der Firma, Jlfathias Nae/ zugehörig,<br />

1875/76 - und die Spinnerei Buchental bei St. Gallen - der Firma<br />

J. J. Rieter &- Camp. in Wintertur zugehörig, 1877.<br />

Dmch diese Verändenmgen vermehrte sich die Zahl der Spindeln<br />

von ca. 220,000 im Jahre 1866 auf 296,865 im Jahre 1880 - wovon<br />

261,770 Selbstspinner -, verteilt ~LUf 454 Spillnstühle in 15 Eta,blissements.<br />

Von wesentlichen Verbessernngen und Neuerungen in den mechanischen<br />

Einrichtungen der Spinnerei ist uns nichts bekannt geworden,<br />

wenn wir nicht die allgemeine Eirifühnmg der selbstputzenden lüLrdiermaschinen<br />

und die Verbesserungen a,n den Hübner'schen Peigneusen oder<br />

Kämmaschinen dazu rechnen, die sowohl vergrössert und dachll'ch<br />

qmmtibtiv leistungsfähiger genmcht wurden - bis 45 % und 50 % -,<br />

aJs auch für die Venl,rbeitung von B,wmwollsorten kürzeren Stapels eingerichtet<br />

werden konnten, während sie früher fast allsschliesslich für<br />

langstaplige Mako und Sea Ishmd Verwendung fanden. 1) 1m Jahre<br />

18 Ü 6 waren Peigneusen erst in zwei st. gallischen SpinD ereien VOl'­<br />

hHmlen. Seither sind sie in ZWeI weitem Etablissements eingeführt<br />

worden und haben bis zum Jahre 1880 die Zahl 63 erreicht. - Die<br />

H,ingdrossel- M~Lschinen 1mben bisher trotz ihrer grossen Leistungsfähigkeit<br />

bei uns nm vereinzelt zm Erstellung von Bündelgal'nen für elie<br />

Weberei Anwendung gefunden, da es bis 1880 noch nicht gelang,<br />

diese Maschine für die Anfertigung von Bobinen einzurichten. Kleinere<br />

Verbesserungen sind an fast allen Maschinen angebmcht worden, welche<br />

der Spinnerei zudienen: an den vielfach lUngelmuten Öffnungs- und<br />

Heinigungsma,schinen, an den Carden, Streckwerken und, Spindelbänken;<br />

die Schwierigkeit, gm1Z feine Nummern auf Selbstspinnern zu<br />

spinnen, ist vollständig überwunden, und durch die Gesamtheit diesel'<br />

') Um dio V orbessol'ung der mlfhngs dor l

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