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ser Frage geht die Autorin hier nach. Sie untersucht die<br />
genauen Umständen dieses Wandels und kommt zu dem<br />
Schluss, dass es nicht dem „sogenannten gotischen Zeitgeist<br />
und daran gekoppelter Schaufrömmigkeit zuzuschreiben“<br />
ist, sondern weist explizit Zusammenhänge mit den<br />
Kreuzzügen nach.<br />
ISBN 978-3-496-01431-7<br />
Stilbildend<br />
Klassische Moderne<br />
Lenbachhaus München (Hrsg.): Mondrian – de Stijl, 304 Seiten,<br />
Text in Deutsch und Englisch, 167 Abbildungen, überwiegend<br />
in Farbe, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2011, Preis:<br />
€ 39,80.<br />
München, die etwas behäbige bayerische Metropole, war/<br />
ist nicht gerade bekannt für ihre Aufgeschlossenheit gegenüber<br />
der Modernen Kunst und Architektur. Hier melden sich<br />
häufig die Traditionalisten zu Wort. Im 19. Jahrhundert gaben<br />
bodenständige Künstler wie Lenbach, Piloty oder Kaulbach<br />
den Ton an. Umso überraschender, dass dennoch eine<br />
ganze Reihe angehender Künstler aus ganz Europa hierher<br />
kamen, um sich an der Akademie ausbilden zu lassen. Wassiliy<br />
Kandinsky war einer davon. Etliche seiner sowie die<br />
bahnbrechenden Kunstwerke seiner Gesinnungsgenossen,<br />
den Mitgliedern der in München gegründeten Künstlervereinigung<br />
„Blauer Reiter“, sind heute u.a. in der ehemaligen<br />
Lenbachvilla zu bewundern! Nun, was Kandinsky in München,<br />
war Mondrian in Den Haag, könnte man sagen. Sie<br />
beide waren Wegbereiter der abstrakten oder vielleicht zutreffender<br />
formuliert, ungegenständlichen Kunst und folgerichtig<br />
wurde im Lenbachhaus vor einiger Zeit eine Ausstellung<br />
über den holländischen Künstler und de Stijl präsen-<br />
tiert. Malerei war jedoch nur ein Feld, auf dem sich diese<br />
Avantantgardegruppe betätigte. Die „Entgrenzung der<br />
Kunst“, sowohl interdisziplinär, alle Gattungen betreffend,<br />
als auch übergreifend in die Bereiche Politik, Wissenschaft<br />
hinein, bzw. das „Leben“ schlechthin, war das oberste Anliegen;<br />
unverkennbar die Parallelen zum Bauhaus. Publiziert<br />
wurden die neuen Ideen in der gleichnamigen Zeitschrift<br />
„De Stijl“. Ganz so geschlossen, wie es dieses Organ und<br />
dessen Herausgeber Theo van Doesenberg vermittelte,<br />
waren die Ansätze und ästhetischen Vorstellungen der einzelnen<br />
Mitglieder allerdings doch nicht. Hinter De Stijl – das<br />
macht auch dieser Ausstellungskatalog deutlich – steckt<br />
mehr als die charakteristischen Gemälde Piet Mondrians<br />
und der legendäre rot-blaue Stuhl von Gert Rietveld.<br />
ISBN 978-3-7757-3023-5<br />
LITERATURTIPP 47