58 KUNSTSTOFFE „Schneewittchensarg" SK5 (nachfolgende Version des SK4 von 1956), Hans Gugelot und Dieter Rams, Abdeckung Polymethylmethacrylat (PMMA), Hersteller Braun Frankfurt/M. (Foto: Quittenbaum München, Auktion 32, Zuschlag 200 Euro) „Ericofon", Telefon, 1954, Hugo Blomberg, Ralph Lysell, Gösta Thames, Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamid, Gummi, Hersteller L.M. Ericsson, Stockholm, Schweden (Foto: © design20.eu) Modernität und betonten die edlen Qualitäten des Kunststoffs. Das Service brachte einen Hauch von Stil und Glanz in die amerikanische Durchschnittsküche, dort wo dekorative Schichtstoffplatten und „Tupperware"-Behälter aus Polyethylen die Vorteile der Hitze-, Feuchtigkeitsund Lichtbeständigkeit, der offenkundig hygienischen Qualitäten bereits unter Beweis stellten. Hier erfüllten sich wahre Kunststoffträume. Zur Jahrhundertmitte wurden gleich mehrere Designikonen aus Plastik kreiert, in Dänemark etwa die Rührschüssel „Margrethe" von Bernadotte und Bjorn (1954), in Deutschland Wilhelm Wagenfelds Bowlenservice (1955), der Braun SK4 „Schneewitchensarg" (1956), den Hans Gugelot und Dieter Rams mit Plexiglas abdeckten, aber auch der Pirelli Benzinkanister (1958) aus silbrig-grün schimmerndem Polethylen oder das „Ericofon" (1954) als das erste Telefon, das die Wählscheibe, Hör- und Sprechmuschel in einer einzigen skulpturalen Einheit verband. Sein Entwurf profitierte von der zunehmenden Miniaturisierung in der Technik und einem neuen, 1946 entwickelten, leichten Material, dem glänzenden ABS-Kunststoff. Begabte, kreative Designer nahmen ihre Vorreiterrolle für diesen Materialbereich an und stellten mit ihren Entwürfen die herausragenden Eigenschaften der hochwertigen Werkstoffe unter Beweis. Sie traten dafür ein, dass stupide Quantität einer überlegenen Qualität weichen muss, was sich am Erfolg und an der enormen Verbreitung derartiger Produkte auch bewies. Insgesamt aber warteten die meisten Gegenstände des Alltags noch auf solche Designer, die leidenschaftlich überzeugt waren, dass Kunststoff das Material der Zukunft sei. Dass Kunststoffe auch großen Herausforderungen gewachsen waren, führte in diesen Jahren die Corvette von Chevrolet vor, deren schnittige Karosserie von Harley Earl, dem Chefdesigner von General Motors, 1953 aus fiberglasverstärktem Polyester konstruiert wurde. Legendär wurde die Entwicklung des ostdeutschen Kleinwagens P50, bekannt unter dem Namen „Trabant", mit serienmäßiger Kunststoffkarosserie aus einer Phenolharzmischung, die mit maschinell gerissenen Baumwollabfällen zu einem duroplastischen Pressstoff verarbeitet wurde und ab 1958 in Serie ging. Diese Umsetzungen hatten bewiesen, welch reale Gestaltungslösungen möglich waren, wenn ein umsichtiger, rationaler Ansatz im Designprozess und neue Materialien und Techniken harmonisch aufeinander abgestimmt waren. Aber noch wurde der Status, den sich die Kunststoffe in diesem Bereich mühsam erkämpft hatten, untergraben. Insgesamt überwogen die vielen Anwendungen, die aus der Not der Rohstoff- und Konsumgüterknappheit geboren waren, und die große Mehrheit der Plastikartikel präsentierte sich qualitativ schlecht und geschmacklich zweifelhaft. Fortsetzung folgt!
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