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Ich hole dich dort ab, wo du stehst. - Institut für Atem ...

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<strong>Ich</strong> <strong>hole</strong> <strong>dich</strong> <strong>dort</strong> <strong>ab</strong>, <strong>wo</strong> <strong>du</strong> <strong>stehst</strong>. 15. Juli 2010<br />

Erlerntes zurückgegriffen). Sammlungs-, Abgrenzungs- und Hing<strong>ab</strong>evermögen<br />

standen nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung.<br />

6. Der Ansatz der <strong>Atem</strong>psychotherapie zur Strukturierung und Stärkung des<br />

<strong>Ich</strong>s<br />

Die Ausbil<strong>du</strong>ng in <strong>Atem</strong>psychotherapie mit ihrer tiefenpsychologischen Ausrichtung<br />

half mir, diese Zusammenhänge besser verstehen zu können, sie an den<br />

Entwicklungsweg der Klientinnen anzubinden, und g<strong>ab</strong> mir Hilfestellungen an die<br />

Hand, mit ihnen umzugehen.<br />

6.1. Beziehung – das Wirkfeld zwischen Klient und Therapeut<br />

Zunächst einmal ist es die Beziehungsebene, die in der APT in den Mittelpunkt der<br />

Wahrnehmung rückt. Die Beziehung zwischen Klient und Therapeut wird in der APT<br />

als grundlegende Basis gesehen und als Voraussetzung <strong>für</strong> sämtliche auf den <strong>Atem</strong><br />

bezogene Arbeitsmöglichkeiten. Beziehung baut Vertrauen auf und schafft<br />

Erleichterung <strong>für</strong> den Klienten, der meist mit einer gewissen Not beladen ist, d.h.<br />

Beziehung zu ermöglichen ist die erste „Maßnahme“, die es dem <strong>Atem</strong> erlaubt, sich<br />

zunächst noch unbewusst Raum zu nehmen. Gerade wenn ein Klient zu sich selbst,<br />

seinem Leib und seinem <strong>Atem</strong> eine schwierige, bzw. noch wenig Beziehung hat, ist<br />

es erst einmal die Beziehung zum Therapeuten, die tragfähig werden muss.<br />

Für die atempsychotherapeutische Arbeit gilt: So wie sich <strong>Ich</strong>-Struktur im Laufe der<br />

kindlichen Entwicklung nur in einem Beziehungsfeld entwickeln kann und meist <strong>dort</strong><br />

auch seine Traumatisierungen erfährt, müssen korrigierende Erfahrungen innerhalb<br />

einer späteren Beziehung möglich werden, damit das <strong>Ich</strong> sich weiter strukturieren<br />

und an Stärke wachsen kann.<br />

6.1.1. Klientenzentrierte Basis<br />

Beziehung aufnehmen heißt zunächst einmal, auf den Menschen <strong>dort</strong> einzugehen,<br />

<strong>wo</strong> er gerade mit seiner seelischen Energie anwesend ist. Meist ist es sein Problem<br />

oder Symptom, das <strong>für</strong> ihn im Vordergrund steht. Auch wenn wir nicht<br />

symptombezogen arbeiten, darf also dieses Problem da sein, in die Wahrnehmung<br />

treten. Es wird in der APT verstanden als ein Selbsthilfeversuch aus einer Not<br />

heraus und wird als solcher gewürdigt . Der Therapeut begegnet dem Klienten mit<br />

Wertschätzung und Empathie, d.h. in einer Haltung des verstehenden Zuhörens, und<br />

achtet ihn in seinen Kompetenzen.<br />

Der <strong>Atem</strong>psychotherapeut spricht den Klienten in seinem <strong>Ich</strong> an, indem er seine<br />

Befindlichkeit erfragt und spiegelt, Interesse <strong>für</strong> das dahinter stehende Selbstbild<br />

zeigt, die Motivation <strong>für</strong> die <strong>Atem</strong>arbeit und damit verbundene Erwartungen und<br />

Zielvorstellungen des Klienten erkundet und von seiner Seite aus mit den realen<br />

Möglichkeiten und Anforderungen der atemtherapeutischen Arbeit (z.B.<br />

selbstverant<strong>wo</strong>rtliches Üben) <strong>ab</strong>gleicht.<br />

Auf dieser Grundlage schließen beide ein Arbeitsbündnis. In diesem Arbeitsbündnis<br />

sollte der Klienten seinen eigenen Willen und seine Mitverant<strong>wo</strong>rtung verdeutlichen,<br />

beispielsweise indem er als eigene Zielsetzung formuliert: „<strong>Ich</strong> möchte mit ihrer (des<br />

Therapeuten) Hilfe mehr Lebensqualität erreichen“ oder „<strong>Ich</strong> möchte zu innerer Ruhe<br />

finden“. Das Arbeitsbündnis wird in seinen Inhalten dem Entwicklungsstand der<br />

gemeinsamen Arbeit immer wieder angepasst.<br />

Abschlussarbeit: Brigitte Maas 16

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