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Ich hole dich dort ab, wo du stehst. - Institut für Atem ...

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<strong>Ich</strong> <strong>hole</strong> <strong>dich</strong> <strong>dort</strong> <strong>ab</strong>, <strong>wo</strong> <strong>du</strong> <strong>stehst</strong>. 15. Juli 2010<br />

das Bewusstwerden der inneren Konflikte und der damit verbundenen Gefühle<br />

gelingt das Wachsen hin zum höheren Strukturniveau.<br />

Dieser Einblick in die Interventionsmöglichkeiten der APT erhebt nicht den Anspruch<br />

auf Vollständigkeit, lässt <strong>ab</strong>er, so hoffe ich, erkennen, wie wichtig die dem<br />

Strukturniveau angemessene verbale Beziehungsarbeit <strong>für</strong> ein <strong>Ich</strong>-stärkendes<br />

Arbeiten ist.<br />

8. Diskussion<br />

Zur Abrun<strong>du</strong>ng meines Themas möchte ich hier einige zusammenfassende und<br />

weiterführende Gedanken anschließen.<br />

Die Beschäftigung mit dem Thema des ich-stärkenden Arbeitens in Verbin<strong>du</strong>ng mit<br />

strukturellen Störungen hat meinen Blick <strong>für</strong> einen Entwicklungsbereich geöffnet, der<br />

mir bis dahin nicht wirklich deutlich war.<br />

Wenn wir uns in der traditionellen atempädagogischen/ -therapeutischen Arbeit auf<br />

dem Weg vom <strong>Ich</strong> zum Selbst (nach C.G. Jung) sehen, also an der Arbeit auf der<br />

<strong>Ich</strong>-Selbst Achse (nach Neumann), dann gehen wir davon aus, dass ein st<strong>ab</strong>iles <strong>Ich</strong><br />

bereits vorhanden ist. Über die Arbeit am <strong>Atem</strong> wird dieses <strong>Ich</strong> in seinen<br />

Möglichkeiten erweitert und nähert sich der eigenen Tiefe an. Die Übergänge<br />

zwischen personaler und transpersonaler Arbeit sind hier fließend.<br />

Was <strong>ab</strong>er, wenn es dieses st<strong>ab</strong>ile <strong>Ich</strong> noch gar nicht gibt? Wenn das <strong>Ich</strong> brüchig ist,<br />

von einem Zustand in den nächsten fällt, überflutet wird? Wenn die Beziehung zum<br />

eigenen <strong>Atem</strong> noch nicht möglich ist? Dann müssen erst die Grundlagen gelegt<br />

werden, auf denen die atempädagogische Arbeit aufbauen kann. Die<br />

<strong>Atem</strong>psychotherapie stellt da<strong>für</strong> diagnostische Kriterien und ein gezieltes<br />

atempsychotherapeutisches Konzept <strong>für</strong> unterschiedliche strukturelle Niveaus bereit.<br />

Angesichts der steigenden Anzahl von Menschen mit frühen Verletzungen bzw.<br />

Strukturschwäche müsste dieses Thema auch innerhalb der pädagogischen<br />

<strong>Atem</strong>therapie mehr Aufmerksamkeit bekommen, damit eine adäquate Unterstützung<br />

angeboten werden kann.<br />

Ein Mensch mit Strukturschwäche kommt nicht als Schüler in die Praxis, der primär<br />

die eigene Persönlichkeit mit Unterstützung des Lehrers weiter entfalten möchte. Er<br />

kommt mit einer Problematik und einem Leidensdruck, auch wenn er dies<br />

möglicherweise nicht benennt.<br />

Hier eröffnet sich nun ein breites Spektrum, angefangen bei Menschen, die ein<br />

tiefgreifendes Krankheitsbild im klinischen Sinn aufweisen und als Patienten eine<br />

entsprechende fachlich-psychotherapeutische Unterstützung benötigen, um ihr<br />

Leben bewältigen zu können, bis zu Menschen, deren Strukturschwäche umgrenzt<br />

ist und die als Klienten aus einem konsequent strukturstärkenden körper- und<br />

atemtherapeutischen Angebot großen Nutzen ziehen könnten.<br />

Damit der/die <strong>Atem</strong>therapeutIn hier unterscheiden und auch die eigene Kompetenz<br />

richtig einschätzen kann, braucht er/sie entsprechendes Fachwissen.<br />

Diese Gedanken lassen sich weiterführen im Hinblick auf die Grundausbil<strong>du</strong>ng an<br />

den <strong>Atem</strong>schulen. Inhaltlich sollten hier meines Erachtens progressive und<br />

regressive Elemente der atempädagogischen/ -therapeutischen Arbeit klarer<br />

unterschieden und zum jeweiligen Strukturniveau in Beziehung gesetzt werden, in<br />

diesem Zusammenhang Indikation und Gegenindikation <strong>für</strong> die einzelnen Elemente<br />

der pädagogischen Arbeit differenzierter erfasst werden. Würde das Konzept der<br />

Abschlussarbeit: Brigitte Maas 40

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