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Österreichweite Repräsentativerhebung zu Substanzgebrauch 2008

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Österreichweite Repräsentativerhebung <strong>zu</strong> <strong>Substanzgebrauch</strong> ǀ Studiendesign und Durchführung(1) AlkoholikerInnen werden, wie auch andere Extrem- bzw. Randgruppen, bei Repräsentativerhebungenunterproportional erfasst („Undersampling Fehler“) (vgl. Kap. 0, S. 6)(2) Aufgrund von sozialer Erwünschtheit geben die interviewten Personen einen geringeren Alkoholkonsuman, als der Realität entspricht („Underreporting-Fehler“) (vgl. Kap. 2.4, S. 8)(3) Bei Aussagen <strong>zu</strong>m Konsum an weiter <strong>zu</strong>rück liegenden Tagen wird im Durchschnitt eine geringereMenge angegeben als dies bei Aussagen <strong>zu</strong>m Konsum am Vortag der Fall ist, da die genaueMenge mit <strong>zu</strong>nehmendem Abstand <strong>zu</strong>m Tag der Einnahme immer mehr vergessen wird(„Vergessensfehler“).2.7.3 Kombinationsmethode nach Uhl und Springer (1996)Für die Korrektur des „Undersampling Fehlers“ wurde auf Erkenntnisse aus früheren Repräsentativerhebungen<strong>zu</strong>rückgegriffen (vgl. Uhl & Springer, 1996), welche darauf hindeuten, dassmit dieser Erhebungsmethode lediglich 1/4 aller AlkoholikerInnen erfasst wird. Die rechnerischeErgän<strong>zu</strong>ng der „fehlenden AlkoholikerInnen“ erfolgte auf Grundlage der Alters- und Geschlechtsverteilungder PatientInnen des Anton-Proksch-Instituts. Konkret wird im adjustiertenDatensatz ein Anteil von 2,5% alkoholkranken Frauen und ein Anteil von 7,5% alkoholkrankenMänner in der über-15-jährigen Bevölkerung angenommen.Die Korrektur des „Vergessensfehlers“ berücksichtigt den Abstand zwischen Befragungs- undKonsumtag und beruht auf der grundsätzlichen Überlegung, dass der durchschnittliche Alkoholkonsuman einem bestimmten Wochentag immer ein identes Ausmaß haben sollte, unabhängigdavon, ob dieser am direkten Folgetag oder bis <strong>zu</strong> 6 Tage später erhoben wird. Ausgehendvon der Tatsache, dass die durchschnittlich erinnerte Konsummenge an einem bestimmtenWochentag mit der Zeit zwischen Konsum- und Erhebungstag systematisch abnimmt, kannein Korrekturfaktor berechnet werden, mit dem der Anteil der durchschnittlich vergessenenKonsummenge korrigiert werden kann.Tab. 3: Durchschnittlicher Alkoholkonsum nach den jeweiligen Korrekturschritten bei denRepräsentativerhebungen 2004 und <strong>2008</strong>KorrekturartVeränderung des durchschnittlichenAlkoholkonsumsRepräsentativerhebung 2004Diskrepanzrelativer Anteil an derGesamtdiskrepanzUndersamplingbias 20,8g statt 27,4g 6,6g 41%Underreportingbias 16,7g statt 20,8g 4,1g 26%Vergessensbias 11,4g statt 16,7g 5.3g 33%Gesamtdiskrepanz 11,4g statt 27,4g 16,0g 100%Repräsentativerhebung <strong>2008</strong>Veränderung des durchschnittlichenAlkoholkonsumsGesamtdiskrepanzrelativer Anteil an derKorrekturartDiskrepanzUndersamplingbias 21,3g statt 27,9g 6,6g 34%Underreportingbias 10,8g statt 21,3g 10,5g 54%Vergessensbias 8,3g statt 10,8g 2,5g 12%Gesamtdiskrepanz 8,3g statt 27,9g 19,6g 100%Quellen: Repräsentativerhebung <strong>2008</strong>, berechnet aus den Variablen f28, f30, f37uuu; Daten 2004: Uhl, Springer et al. (2005a); Vergessens-,Undersampling- und UnderreportingkorrekturZuletzt wird die nach den beiden ersten Korrekturen verbleibende Differenz zwischen dem ausder Bevölkerungsbefragung errechneten durchschnittlichen Konsum und dem aus Erzeugung,Verkauf, Import und Export geschätzten Durchschnittsalkoholkonsum als „Underreporting“ interpretiertund multiplikativ korrigiert. Der nach allen drei Methoden korrigierte durchschnittlicheAlkoholkonsum ist damit ident mit dem durchschnittlichen Alkoholkonsum, der aufGrundlage der offiziellen Verkaufszahlen errechnet wurde. Für das Jahr <strong>2008</strong> ergibt sich somit10

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