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Verhandlungserfolg mit Unternehmen der BRIC-Länder. Eine ...

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Grundlagen 8<br />

viele Missstände werden deshalb heute einfach akzeptiert. Bürokratie, hohe Steuern<br />

und ein träges Rechtssystem sind Auslöser des Misstrauens gegenüber staatlichen<br />

Institutionen und gesellschaftlichen Regeln, die durch Schlitzohrigkeit versucht<br />

werden auszutricksen. Da Regeln und Vorschriften nicht akzeptiert werden, beruhen<br />

Geschäftsbeziehungen vor allem auf dem persönlichen Verhältnis zwischen den<br />

Geschäftspartnern. Für Brasilianer wirken Deutsche distanziert und unkommuni-<br />

kativ, aber sie werden für Disziplin und Ideenreichtum geschätzt. Außerdem<br />

stammen viele Brasilianer von deutschen Einwan<strong>der</strong>ern ab und deutsche<br />

<strong>Unternehmen</strong> tragen einen großen Anteil an <strong>der</strong> Industrialisierung Brasiliens. 35<br />

Die russische Kultur grenzt sich klar von den Wertmaßstäben des „Westens“ ab und<br />

betont immer wie<strong>der</strong> den russischen Gemeinschaftssinn gegenüber dem westlichen<br />

Individualismus. In <strong>der</strong> breiten Bevölkerung wird <strong>der</strong> Westen gerne für gegenwärtige<br />

Probleme durch frühere Handlungen verantwortlich gemacht. 36 Die Körpersprache<br />

in Russland ist in öffentlichen Situationen zurückhaltend und in privaten Situationen<br />

sehr offen und intensiv. In Russland gilt das Prinzip <strong>der</strong> Über- und Unterordnung,<br />

welches sich in Befehlsgehabe und Unterwürfigkeit ausdrückt. Vielen westlichen<br />

<strong>Unternehmen</strong> macht das fehlende Lächeln russischer Geschäftspartner zu schaffen.<br />

Russen sind begeistert von Pompösem, Prächtigem und Machtvollem, haben<br />

offenkundigen Ethnozentrismus und sind Patrioten. Oft sprechen Russen schlecht<br />

über Situationen in ihrem Land aber meistens möchten Sie, dass <strong>der</strong> Gast auf die<br />

schönen Dinge verweist, die Land und Kultur zu bieten haben. 37<br />

Die indische Kultur ist eine sog. „Clans-Kultur“. Nur wenige können es sich leisten<br />

das Haus frühzeitig zu verlassen und bleiben so<strong>mit</strong> länger in familiärer Obhut als im<br />

Westen. Die Gesellschaft lebt ökonomisch sparsam und <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Familie ist für<br />

das finanzielle Überleben <strong>der</strong> Familie zuständig. 38 Der traditionelle <strong>Unternehmen</strong>s-<br />

Patriarch behandelt seine Mitarbeiter und <strong>der</strong>en Familien wie als würden sie zum<br />

eigenen, erweiterten Familienkreis gehören und erwartet hierfür aber sehr viel Treue<br />

und Loyalität. In<strong>der</strong> haben aufgrund <strong>der</strong> starken Hierarchien oft fehlende Eigen-<br />

initiative. Ein klares „Nein“ erhält man in Indien nur selten, ein klares „Ja“ hingegen<br />

bedeutet nicht immer eindeutige Zustimmung. Eher verlassen können sich deutsche<br />

<strong>Unternehmen</strong> auf die jungen indischen Manager, die oft im Ausland studiert haben<br />

35 Vgl. Germany Trade and Invest (2011) Döhne, S. 1 f.<br />

36 Vgl. Löwe (2004), S. 178.<br />

37 Vgl. Löwe (2004), S. 187 ff.<br />

38 Vgl. Krack (2007), S. 35.

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