Verhandlungserfolg mit Unternehmen der BRIC-Länder. Eine ...
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Internationales Verhandlungsmanagement 28<br />
Freundschaft <strong>mit</strong> dem Vorstand gegenüberstehen. 136 Die Verhandlung droht ins<br />
Stocken zu geraten und befindet sich nun in <strong>der</strong> „Lösungsphase“, in <strong>der</strong> „Neues“ in<br />
die Verhandlung gebracht werden muss, wie z.B. „neue Verhandelnde“, „neue<br />
Verhandlungsgegenstände“, „neue Ausprägungen bisheriger Verhandlungsgegen-<br />
stände“, „neue Informationen“ und /o<strong>der</strong> „neue Rahmenbedingungen“, um die<br />
positionellen o<strong>der</strong> sachlichen Gründe zu entzerren. 137 Nach Pruitt (1981) könnte ein<br />
Dritter /Schlichter die Verhandlungshistorie analysieren und versuchen Kom-<br />
promisse vorzuschlagen. Die „Abschlussphase“ ist die letzte Phase <strong>der</strong> Verhand-<br />
lungsführung und besagt, dass die Verhandlungsparteien nur ihre Verhand-<br />
lungsziele erreichen, wenn es zu einem Verhandlungsabschluss kommt. Schwierig-<br />
keiten bereitet den Verhandelnden in dieser Phase vor allem zeitlich richtig einzu-<br />
schätzen, wann <strong>der</strong> Verhandlungspartner zum Verhandlungsabschluss bereit ist.<br />
Genau dieser Zeitpunkt stellt auch den Zeitpunkt des finalen Angebots dar, <strong>mit</strong><br />
<strong>der</strong>en Annahme die Verhandlung beendet wird. <strong>Eine</strong> Fehleinschätzung führt jedoch<br />
zu einer Verschlechterung <strong>der</strong> Verhandlungsposition, deshalb sollte die Bereitschaft<br />
zur Beendigung <strong>der</strong> Verhandlung <strong>der</strong> Verhandlungsgegenseite durch Fragen wie<br />
z.B. „Meinen Sie wir können uns bald einigen?“ austesten. Bei gegenseitigen<br />
Signalen, dass das Verhandlungsende erreicht scheint, kann ein finales Angebot in<br />
Frage kommen. Zeitdruck darf nur vorsichtig aufgebaut werden, kann aber durch<br />
setzen von zeitlichen Fixpunkten („Dieses Angebot gilt nur noch bis Ende <strong>der</strong><br />
Woche“) o<strong>der</strong> durch leichtes „Drängeln“ gemacht werden. Zeitdruck kann aber auch<br />
den gegenteiligen Effekt auslösen, dass keine Zugeständnisse gemacht werden und<br />
so keine Einigung erzielt wird, was keine <strong>der</strong> Verhandlungsparteien anstrebt, da<br />
beide ein Einigungsinteresse haben. Ein Angebot als „letztes Angebot“ zu<br />
deklarieren macht abschließend dem Verhandlungspartner klar, dass keine weitere<br />
Verhandlungsabsicht mehr besteht. Ist in <strong>der</strong> Anschlussphase eine Einigung erzielt<br />
worden, ist die Verhandlung selbst zunächst beendet worden und es folgt die<br />
Aufsetzung des Vertrags. Zwischen Verhandlungs- und Vertragsabschluss kommt<br />
es aber nicht selten zu Nachverhandlungen, wenn sich z.B. für eine<br />
Verhandlungspartei relevante Rahmenbedingungen än<strong>der</strong>n. 138<br />
3.2.5 Verhandlungscontrolling<br />
Das Verhandlungscontrolling ist <strong>der</strong> fünfte und letzte Schritt des Verhandlungs-<br />
managements. Das Verhandlungscontrolling bereitet vorhandene und beschaffbare<br />
136 Vgl. Wannenwetsch (2009), S. 229 f.<br />
137 Vgl. Voeth /Herbst (2009), S. 178 ff.<br />
138 Vgl. Voeth /Herbst (2009), S. 185 ff.