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Verhandlungserfolg mit Unternehmen der BRIC-Länder. Eine ...

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Internationales Verhandlungsmanagement 18<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> sog. „Conjoint-Analyse 82 “ lassen sich valide Nutzenwerte für<br />

Verhandlungsgegenstände er<strong>mit</strong>teln. 83 Aus dem Ergebnis einer Conjoint-Analyse<br />

resultiert aus <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Nutzenspanne (höchster Nutzenwert minus des<br />

niedrigsten Nutzenwertes), welcher Verhandlungsgegenstand die größte Präferenz<br />

besitzt. 84<br />

Nach den Verhandlungsmotiven und den Verhandlungszielen sind die eigenen<br />

Verhandlungsstrategien vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Verhandlungsstrategien <strong>der</strong> Ver-<br />

handlungspartner zu definieren. Die meisten in <strong>der</strong> Literatur als Strategien ausge-<br />

wiesenen Empfehlungen werden von Voeth /Herbst (2009, S. 122.) aber als<br />

kurzfristige Taktiken eingestuft. Verhandlungsstrategien lassen sich in Ergebnis-<br />

strategien und Prozessstrategien aufteilen. Die Ergebnisstrategien nach Lewicki et<br />

al. (1998) sind Konkurrenz-, Anpassungs-, Kooperations-, Vermeidungs- und Kom-<br />

promissstrategien. In <strong>der</strong> Ergebnisstrategie muss sich <strong>der</strong> Verhandelnde überlegen,<br />

in welcher Art und Weise Verhandlungsinteressen durchgesetzt, und inwiefern die<br />

Interessen <strong>der</strong> Gegenseite beachtet werden. Die folgend dargestellten Strategien<br />

richten sich danach, wie die Verhandlungspartner eigene und gegnerische<br />

Interessen betrachten. 85 Nach Gawlik (2004) bezeichnete Thomas (1976) diese<br />

Strategien als „Konfliktstrategien“. 86 Interkulturell wird in Kapitel 5 dann geprüft, ob<br />

die Strategien aufgrund <strong>der</strong> vorherrschenden Kultur <strong>der</strong> <strong>BRIC</strong>-Län<strong>der</strong> überhaupt<br />

angewendet werden können.<br />

Die Konkurrenzstrategie ist die Verhandlungsstrategie, bei <strong>der</strong> alleine o<strong>der</strong> zum<br />

Großteil, die eigenen Verhandlungsinteressen verfolgt werden. Sie bezieht sich auf<br />

das optimale Ergebnis <strong>der</strong> aktuellen Verhandlung und lässt Auswirkungen auf<br />

spätere Verhandlungen außen vor. Sinnvoll ist diese Strategie, wenn die<br />

Verhandlung nur einmalig geführt wird. 87 Diese Strategie ist für Verhandlungen <strong>mit</strong><br />

asiatischen Verhandlungspartnern demnach eigentlich auszuschließen. 88 Passend<br />

für die asiatische Geschäftskultur über Beziehungen ist die Anpassungsstrategie,<br />

die das Gegenteil <strong>der</strong> Konkurrenzstrategie darstellt. Hier agiert <strong>der</strong> Verhandelnde<br />

vor allem für die Erfüllung <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> Gegenpartei. Bei <strong>der</strong><br />

Konkurrenzstrategie ist die Beziehung zum Verhandlungspartner irrelevant, bei <strong>der</strong><br />

Anpassungsstrategie jedoch zentrales Anliegen. Sinnvoll ist die Anpassungs-<br />

82<br />

Siehe hierzu Luce /Tukey (1963), S. 1 ff.; Green /Rao (1971), S. 355 ff. und Backhaus et<br />

al. (2008), S. 451 ff.<br />

83<br />

Vgl. und siehe hierzu Voeth /Herbst (2009), S. 116 f.<br />

84<br />

Vgl. Voeth /Herbst (2009), S. 117 ff.<br />

85<br />

Vgl. Voeth /Herbst (2009), S. 122 ff.<br />

86<br />

Vgl. Gawlik (2004), S. 151, nach Thomas (1976).<br />

87<br />

Vgl. Voeth /Herbst (2009), S. 124, nach Lewicki et al. (1998).<br />

88<br />

Vgl. Oppel (2006), S. 110 f. und Oppel (2008), S. 80 f.

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