Jahresbericht - Hannah-Arendt-Gymnasium
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Die Fackel der Freundschaft<br />
Von der Suche nach den Vorfahren und vom Schüleraustausch heute<br />
Die Städtepartnerschaft zwischen Lengerich und Wapakoneta feierte am 11. September<br />
2004 im Rahmen der Eröffnung der Gempt-Halle das zehnjährige Jubiläum ihres Bestehens<br />
– ein Anlass zur Freude, zum Feiern und zum Innehalten. Die feierliche Gründungszeremonie<br />
und der Austausch der Freundschaftsurkunden am 19. Juli 1994 in der<br />
Redskin High School in Wapakoneta sind jenen 73 Lengerichern noch in lebendiger Erinnerung,<br />
die damals erstmals unsere Partnerstadt besuchten und von der Herzlichkeit<br />
und Gastfreundschaft ihrer Menschen überwältigt waren. Der Bürgermeister von Wapakoneta,<br />
Donald Wittwer, nannte diesen Tag einen „Meilenstein“ in der Geschichte der<br />
beiden Kommunen. „Wir sind stolz, ein offenes und freundliches Land zu sein. Unsere<br />
Türen stehen offen, unsere Hände sind ausgestreckt und unsere Herzen glücklich, weil ihr<br />
da seid!“<br />
Eine Idee des amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower im Jahr 1956 zielte<br />
darauf, durch Städtepartnerschaften die internationale Verständigung und Zusammenarbeit<br />
zu verbessern. Heute sind bereits mehr als 1500 Verbindungen zwischen den USA<br />
und ca. 100 Ländern entstanden, darunter die Städtepartnerschaft zwischen Lengerich<br />
und Wapakoneta/Ohio.<br />
Amerika als das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ , als das „Verheißene Land“ hat<br />
seit Jahrhunderten die Hoffnungen und Sehnsüchte vieler Menschen, nicht zuletzt der<br />
Deutschen, auf sich gezogen.<br />
Amerika war das ersehnte Ziel großer Auswandererströme aus Deutschland, insbesondere<br />
auch aus der Region um Lengerich. Aufgrund wirtschaftlicher Not, politischer<br />
Unterdrückung oder religiöser Unfreiheit brachen Menschen auf zu neuen Ufern, um in<br />
der “ Neuen Welt“ ein neues Leben in Freiheit, ökonomischer Sicherheit und in demokratischen<br />
Verhältnissen zu beginnen. Das Bundesland Ohio war ein beliebtes Siedlungsgebiet<br />
für deutsche Auswanderer aus unserer Gegend.<br />
Back to the roots! Der Wunsch, die Hintergründe um die Auswanderung der Ururgroßeltern<br />
und somit die Wurzeln der eigenen Geschichte kennenzulernen – diese Hoffnung<br />
hat in den persönlichen Begegnungen vieler Menschen unserer beiden Städte häufig Erfüllung<br />
gefunden.<br />
Ein Traum der gesamten Menschheit wurde wahr, als ein Sohn Wapakonetas, Neil Armstrong,<br />
am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Wer wusste schon, dass es<br />
der Urenkel des Ladbergener Auswanderers Fritz Kötter war, der den berühmt gewordenen<br />
Satz sprach: „That´s one small step for a man, one giant leap for mankind“: „Das ist<br />
ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“<br />
Als eine kleine love story könnte man den Prozess der vorsichtigen Annäherung unserer<br />
beiden „Partner“ – Städte deuten. Das schwesterliche Glück der Sister Cities fand seine<br />
Erfüllung, als „die schwerblütige Westfälin dem stürmischen Werben von Wapakoneta“<br />
nachgab und am 25. Januar 1994 durch Ratsbeschluss in die Beziehung einwilligte. „Wapakonta<br />
and Lengerich fall in love“ (Don Wittwer ).<br />
Erfüllt haben sich auch die Hoffnungen auf eine gedeihliche Entwicklung der freundschaftlichen<br />
Beziehungen zwischen unseren Städten, ihren Familien und der jungen Menschen.<br />
Der am 9.11.1994 aus der Taufe gehobene deutsch-amerikanische Freundschaftsverein<br />
hat eine geradezu stürmische Entwicklung genommen: Von 51 Gründungsmitglie-<br />
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