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Keine Angst vor der Datenwelle - Haufe.de

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20 Titel_big dataEInsatzfel<strong><strong>de</strong>r</strong>MitarbeitergewinnungKündigerfrüherkennungputerbuchautor Pavlo Baron im Magazin„SAP Info“. Außer<strong>de</strong>m befän<strong>de</strong>n sich imMoment die meisten klassischen Unternehmenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Situation, <strong>de</strong>n Begriff „BigData“ zu hören, jedoch nichts damit anfangenzu können. Sie benötigen <strong>de</strong>shalb spezielleExpertise und Impulse, um auf <strong>de</strong>nGeschmack <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertung von großenund unstrukturierten Daten zu kommenund neue Technologien zu nutzen.Denkfehler vermei<strong>de</strong>nKai Neumann, Geschäftsführer vonConsi<strong>de</strong>o, fin<strong>de</strong>t die aktuelle Diskussionetwas übertrieben: „Der Hype umBig Data ist von zwei Seiten getrieben.Einerseits vonseiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Anbieter <strong>vor</strong>allem von Software, die dringend nacheinem neuen Thema suchen – und daist Big Data herrlich einfach und teuerbereitzustellen. Und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits auchvonseiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Manager, die einen Mehrwertaus ihrer IT ziehen wollen, die aber<strong>vor</strong> allem mit möglichst wenig eigenemHirnschmalz aus einer Kristallkugel dieHandlungsmöglichkeiten aufgezeigt bekommenwollen.“ Für ihn ist das, wasman zurzeit in und mit Big Data erreichenkann, noch nicht so wirklich intelligent.Er führt das unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em aufeinen Denkfehler im Umgang mit diesenTechnologien zurück. Dieser liegedarin, dass häufig Korrelation mit Kausalitätverwechselt wer<strong>de</strong>: „Wenn ich dieKausalität mit <strong>de</strong>m Wissen <strong><strong>de</strong>r</strong> Managerund an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Stakehol<strong><strong>de</strong>r</strong> erarbeitethabe, dient Korrelation <strong>de</strong>m Validieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Annahmen. Wenn ich umgekehrtaus Korrelationen Kausalitäten ableite,ist das fahrlässig reduktionistisch.“Auch im Mittelstand können große Datenmengenanfallen, etwa als Trendanalysenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Forschung, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistik,im Flottenmanagement o<strong><strong>de</strong>r</strong> im Elektronikteilehan<strong>de</strong>l.Wenn das Unternehmendurch die Analyse riesiger Datenmengennach <strong>vor</strong>ne gebracht wer<strong>de</strong>n kann, dannmacht es Sinn, sich mit <strong>de</strong>m Thema auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>zusetzen.Und: In Zeiten <strong><strong>de</strong>r</strong>Cloud wird es zunehmend Dienstleistergeben, die Big-Data-Projekte im AuftragPersonalisierte ProduktempfehlungAbsatzprognose für PlanungUmsichtige SteuerungMarktmonitoring für VerkaufschancenVorausschauen<strong>de</strong> InstandhaltungErkennen von AttackenProduktverbesserungInnovative ProdukteBetrugserkennungFinanzielle RisikoabschätzungBranche offenIndustrie(Fertigung)durchführen. Damit wür<strong>de</strong>n zumin<strong>de</strong>stdie hohen Initialinvestitionen in IT wegfallen.Auch die Rekrutierung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungvon qualifiziertem Personal,das mit Big Data umgehen kann, wäredann nicht selbst zu leisten.Der Bäcker und das WetterEin gutes Beispiel für Big-Data-Analysenim Mittelstand ist eine Bäckereifilialkettein Nord<strong>de</strong>utschland, die je<strong>de</strong>nTag mit hohen Retouren <strong><strong>de</strong>r</strong> Backwarenaus <strong>de</strong>n einzelnen Filialen zurechtkommenmusste. Ein Dienstleister wertetefür sie umfassend Wetterdaten aus, dieRückschlüsse auf das Kaufverhalten <strong><strong>de</strong>r</strong>Kun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n einzelnen Filialen zuließen.Gleichzeitig konnte aufgezeigt wer<strong>de</strong>n,wie Flohmärkte, Sommerfeste o<strong><strong>de</strong>r</strong>Baustellen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nähe <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligenFilialen <strong>de</strong>n Absatz verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten. Aufdiese Weise konnte die Bäckereifilialkettenicht nur die Retouren verringern,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie war auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, dieEinsatzplanung <strong>de</strong>s Personals erheblichtreffsicherer durchzuführen.Um die Chancen, die Big Data bietet, zuergreifen, sind <strong>vor</strong> allem im MittelstandBanken undVersicherungenAnzahl <strong><strong>de</strong>r</strong>Anwendungsfälle0 1 2 3 4 5 6 7 8IKT Han<strong>de</strong>l DienstleistungDer Einsatz von Big-Data-Projekten – <strong>vor</strong> allem im HR-Umfeld – ist branchenübergreifendund umfasst im Personalumfeld weit mehr als das Thema Mitarbeitergewinnung.Quelle: Fraunhofer IAIS, 2012neue Kompetenzen gefragt. Deshalb habendie Wissenschaftler <strong>de</strong>s FraunhoferIAIS (Institut für Intelligente AnalyseundInformationssysteme) speziell fürdiese Zielgruppe die Experimentierplattform„Living Lab“ entwickelt, dieanlässlich <strong><strong>de</strong>r</strong> diesjährigen Cebit in Halle9 <strong>vor</strong>gestellt wird. Anhand verschie<strong>de</strong>nerTechnologien – Open Source sowiekommerziell – können Unternehmenzunächst an einem Beispieldatensatzausprobieren, was in Sachen Datenauswertungmöglich ist.Ausprobieren auf <strong><strong>de</strong>r</strong> CebitLangfristig ist geplant, dass die Unternehmenauch ihre eigenen Daten einbringenund diese analysieren können. Ergänzenddazu bietet das Fraunhofer IAIS abFrühjahr Schulungen für Unternehmenan, in <strong>de</strong>nen spezifische Qualifikationen,Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen und Lösungen für BigData Analytics diskutiert und vermitteltwer<strong>de</strong>n.Ulli Pesch ist Journalist in Heimstettenbei München.Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an daniela.furkel@personalmagazin.<strong>de</strong>personalmagazin 03 / 13

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