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Keine Angst vor der Datenwelle - Haufe.de

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34 Management_Virtuelle FührungVirtuell und doch ganz nahTOOLS. Verschie<strong>de</strong>ne Standorte, ein Team: Das ist keine Ausnahme mehr. Aber nichtimmer existiert dabei ein Gemeinschaftsgefühl. Wie schon kleine Maßnahmen helfen.Von Line JehleGlobale Kooperationen sindlängst nicht mehr Alleinstellungsmerkmalgroßer, multinationalerUnternehmen.Globalisierung und Individualisierungermöglichen auch mittelständischenUnternehmen und Einzelfirmen eineVernetzung mit fernen Wirtschaftspartnern.Zwei Drittel aller virtuell arbeiten<strong>de</strong>nTeams und Netzwerke erbringenjedoch zum Teil weitaus weniger Leistungals lokale Teams. Das an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Drittelaber ist 30 bis 40 Prozent produktiver alslokale Teams und erreicht damit Spitzenleistungen,wie Ann Majchrzak, ArvindMalhotra, Jeffrey Stamps und JessicaLipnack in ihrem Artikel „Can AbsenceMake a Team Grow Stronger?“ zeigen.Vielen Führungskräften virtuellerTeams und Netzwerke fehlt jedoch dasnotwendige Know-how, um die richtigenBedingungen für virtuelle Höchstleistungenzu schaffen. Manager empfin<strong>de</strong>ndie für internationale Projektarbeittypische Vielfältigkeit und Komplexitätoft als Nachteil. Interkulturelle Kommunikation,unterschiedliche Arbeitsstile,Zeitzonenunterschie<strong>de</strong>, Sprachbarrierenund mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Kommunikationstechnologiebereiten regelmäßig Probleme. DasGeheimnis von Höchstleistungen virtuellerTeams liegt jedoch in <strong><strong>de</strong>r</strong> positivenNutzung dieser Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen.Gemeinschaftsgefühl ist entschei<strong>de</strong>ndEin zentraler Faktor für <strong>de</strong>n Erfolg virtuellerTeams ist dabei die sogenannte„virtuelle Nähe“. Dies ist die gefühlteNähe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit und Kommunikationzwischen min<strong>de</strong>stens zweiMenschen mit wenig o<strong><strong>de</strong>r</strong> keinem „FaceTo Face“-Kontakt. Viele von uns kennendas Gefühl, einer Person o<strong><strong>de</strong>r</strong> einer Organisationin <strong><strong>de</strong>r</strong> Ferne nahe zu sein,obwohl mit bei<strong>de</strong>n wenig o<strong><strong>de</strong>r</strong> kein Kontaktvon Angesicht zu Angesicht möglichist. Der Schreibstil einer E-Mail, dieproaktive Übernahme von Prozesseno<strong><strong>de</strong>r</strong> die Wahl eines individuell passen<strong>de</strong>nMediums wie Vi<strong>de</strong>o o<strong><strong>de</strong>r</strong> Chat sindBeispiele, die ein Gefühl virtueller Nähevermitteln können.Diese gefühlte Nähe stellt sicher, dassdie Zusammenarbeit erfolgreicher un<strong>de</strong>ffektiver abläuft. Ohne sie sind dieErfolgsaussichten eines internationalenProjekts o<strong><strong>de</strong>r</strong> einer internationalenKo operation <strong>de</strong>utlich geringer. TraditionelleFührungs- und Managementpraktikenentfalten dabei kaum diegewünschte Wirkung. Der Erwerb <strong><strong>de</strong>r</strong>notwendigen Fähigkeiten für Führungund Management erfolgreicher virtuellerNetzwerke setzt ein umfassen<strong>de</strong>sUm<strong>de</strong>nken <strong>vor</strong>aus.Virtuelle Nähe gezielt erzeugenIn unserer Arbeit mit virtuellen Teamshaben meine Berliner Partner, Dr. MarcusHil<strong>de</strong>brandt und Stefan Meister, undich insgesamt 20 Dimensionen in fünfKategorien <strong>de</strong>finiert. Mit diesem Systemkönnen Führungskräfte die Herstellungvirtueller Nähe durch konkrete, pragmatischeMaßnahmen gezielt unterstützenund selbst differenziert ihre eigeneAufgabe als Führungskraft evaluieren.Diesen Prozess <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsverbesserunghaben wir als ganzheitlichen,systemischen Ansatz entwickelt unddurch das sogenannte „Virtual PerformanceAssessment“ ergänzt. Durchdie Evaluierung <strong><strong>de</strong>r</strong> 20 Dimensionenist eine Diagnose <strong>de</strong>s Status quo einesvirtuellen Teams möglich. KonkreteSchwachstellen wer<strong>de</strong>n erkannt.Maßnahmen in fünf KategorienEine <strong><strong>de</strong>r</strong> fünf Kategorien virtuellerNähe ist „Organisation und Prozess“.Darunter sind <strong><strong>de</strong>r</strong> Zugang zu Informationenund Entscheidungen, dieIntegration von Arbeitsabläufen, dieorganisatorische Relevanz <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeiteines Teams sowie die Fähigkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong>Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> zur Selbstorganisationzu verstehen.Eine weitere Kategorie lautet „Ortund Zeit“. Hier geht es um <strong>de</strong>n geografischenVorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Verteilung einesglobalen Teams, um Arbeitszeitüberschneidungen,um in gemeinsamemDialog verbrachte Zeit sowie um <strong>de</strong>nZeitaufwand, <strong>de</strong>n Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> indie gemeinsame Arbeit investieren.Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Kategorie „E-Kultur“ gehtes um die globale „Netiquette“ einerOrganisation sowie um Medienkompetenz,Online-I<strong>de</strong>ntität und virtuelleErfahrungen in einem Team.Die Kategorie „Team, Aufgabenund Ziele“ umfasst die Arbeit an <strong><strong>de</strong>r</strong>Sprachkompetenz, an <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong>Beziehungen innerhalb <strong>de</strong>s Teams, an<strong>de</strong>ssen Bereitschaft zur Informationsweitergabesowie an <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>ntifikation<strong><strong>de</strong>r</strong> Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> mit ihrem Teamund <strong>de</strong>ssen Zielen.Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong><strong>de</strong>r</strong>le@personalmagazin.<strong>de</strong>personalmagazin 03 / 13

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