Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Bürogebäude Mit allen Sinnen bauen Die eigene Wohnung ist wie eine persönliche Visitenkarte, der eigene Firmensitz auch. Darum baute ihn <strong>Holz</strong>bau Taglieber selbst – natürlich in <strong>Holz</strong>. 16 mikado 7.2010
◂ Der Familienbetrieb Taglieber beschäftigt 85 Mitarbeiter, 22 davon arbeiten im Büro. Diese Dimension machte einen Neubau notwendig An den Wänden ▾ des Empfangs- bereichs lebt die Firmen- geschichte in Bild und Text auf. Auch dem Werkstoff <strong>Holz</strong> ist viel Platz eingeräumt Die Zahlenkombination 1933, 1987, 1992, 50, 85, 77 ist nicht der Garant für den nächsten Lotteriegewinn. Sie ist Ausdruck der Karriere des in Oettingen ansässigen Familienbetriebs Taglieber, einer Karriere, die seit drei Generationen stets nach oben führt – und mit dem Neubau des Firmengebäudes nun ihren jüngsten Höhepunkt gefeiert hat. 1933 hatte der Großvater des heutigen Firmeninhabers die Zimmerei gegründet. Der Vater führte sie fort, als kleinen, langsam wachsenden Betrieb in Schwörsheim, der zunächst nur mit dem Bau von Dachstühlen gute Geschäfte machte. Sohn Erwin Taglieber übernahm 1987 die Leitung. Er erkannte das Potenzial des damals noch in den Kinderschuhen steckenden <strong>Holz</strong>h<strong>aus</strong>b<strong>aus</strong> und erweiterte die Leistungen der Firma um dieses Geschäftsfeld. Mit Erfolg. Schon bald musste der Betrieb umziehen, weil in Schwörsheim kein Raum mehr war für die dringend notwendige Erweiterung. Den fand Taglieber im Nachbarort Oettingen, wo das Unternehmen seit 1992 ansässig ist. 45 bis 50 <strong>Holz</strong>häuser baut die Firma mit ihrer eigens dafür gegründeten Abteilung <strong>Holz</strong>h<strong>aus</strong>bau und Gewerbebau am neuen Standort pro Jahr – zusätzlich zu Leistungen, die sie mit den Abteilungen Zimmerei, Altb<strong>aus</strong>anierung, Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Innen<strong>aus</strong>bau und Treppenbau anbietet. „Mittlerweile beschäftigen wir 85 Mitarbeiter, 22 alleine im Büro. Somit mussten wir mit der Firma auch unsere Büroräume sukzessive erweitern. Wir haben mal hier angebaut, mal dort“, erinnert sich Erwin Taglieber. Irgendwann waren die provisorischen Anbauten an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt, sodass Ende 2007 – drei Jahre vor dem 77. Jubiläum – klar war, dass nun ein Neubau entstehen musste, um die Büroflächen zu konzentrieren. Natürlich in Passivh<strong>aus</strong>bauweise Es sollte ein Baukörper werden, der auch die ökologisch und nachhaltig geprägte Philosophie des Unternehmens deutlich machte. „Seit 1992 bauen wir nur Niedrigenergiehäuser. Unsere Zukunft sehen wir in der Passivh<strong>aus</strong>bauweise“, erklärt Taglieber. „Daher wollten wir auch für uns ein Gebäude realisieren, dessen Energieverbrauch unter 15 kWh/m² pro Jahr liegt.“ Gleichzeitig sollte der Bau die Kunden mit dem Werkstoff <strong>Holz</strong> vertraut machen, sie riechen, spüren, schmecken und fühlen lassen, welche Qualitäten das Material und die natürliche Bauweise mit sich bringt. Drei Stockwerke stehen dafür zur Verfügung: Im Erdgeschoss finden www.mikado-online.de 17