Visitenkarten aus Holz - Mikado

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58 Holzwelten Schweiz Schweiz Anders bauen, aber richtig Die „Green Offices“ sind das erste Bürogebäude in der Schweiz, das die Kriterien der Nachhaltigkeit konsequent umsetzt. Und das, ganz ohne die Funktionalität und den Komfort für die Benutzer einzuschränken. mikado 7.2010
Die „Green ◂ Offices“ liegen am Ortsrand von Givisiez. Der Keller ist aus Stahlbeton, der Rest aus Holz. Die hohen Fenster sind frei angeordnet ▾ Die Arbeitsbereiche zeichnen sich durch eine angenehme Atmosphäre aus. Halbhohe Stellwände zonieren die offenen Räume Holzwelten Bürogebäude Seit über 30 Jahren baut der Schweizer Architekt Conrad Lutz mit Holz: Wohnhäuser, Gewerbehallen, Lagerhallen, Kirchen – und seit Neuestem auch Bürohäuser. Besonders stolz ist der 57-Jährige auf seine „Green Offices“ in der Gemeinde Givisiez im Kanton Freiburg. Damit setzte er im Jahr 2007 für diesen Gebäudetyp neue Maßstäbe und erhielt dafür das Qualitätssiegel „Minergie-P-Eco-Haus“ sowie die Auszeichnungen „Watt-d’Or 2008“ und „Prix Lignum 2009“. Lutz schwört auf Holz als energiesparenden und nachhaltigen Baustoff. Bereits im Jahr 1983 errichtete er damit in seinem Heimatkanton ein erstes Niedrigenergiehaus ohne Zentralheizung. Die „Green Offices“ sind das erste ganz aus Holz errichtete Bürogebäude in der Schweiz, welches einen so geringen Energiebedarf aufweist. Graue Energie bestimmt die Materialwahl Ein Schlüsselthema bei den Gebäude- konzepten von Lutz ist die „Graue Energie“. Damit ist der kumulierte Energieaufwand über den gesamten Bauprozess gemeint, angefangen bei der Herstellung der Baumaterialien über den Heizenergieverbrauch während der Gebäudenutzung bis hin zu dessen Abriss und Recycling. Die Holzbauweise ist bei so einer Betrachtung praktisch unschlagbar. Die Analyse der Grauen Energie zeigte, dass das Green-Offices-Gebäude gegenüber einem ähnlichen Baukörper aus konventionellem Baumaterial rund 1 000 000 kWh weniger verbraucht. Das ist die Energiemenge, die das Gebäude die nächsten 100 Jahre zum Heizen benötigen wird. Das Tannenholz für die „Green Offices“ stammt selbstverständlich aus der Region. Lutz verbaute aber nicht irgendein Holz, sondern legte großen Wert auf sog. „Mondholz“. Der Name kommt daher, dass es bei einem bestimmten Stand des Mondes geschlagen wird. Das hat eine lange Tradition – nicht nur in der Schweiz. Mondholz soll schneller trocknen, weniger reißen, dauerhafter, härter sowie weniger anfällig für Schädlinge und Pilze sein. Mischung aus Holzskelett- und Holzrahmenbauweise Vom Baubeginn an dauerte es nur ein dreiviertel Jahr, bis das dreistöckige Bürogebäude voll ausgebaut und bezugsfertig war. Sein Tragwerk besteht aus einer Mischung aus Holzskelett- und Holzrahmenbauweise. Nur das Untergeschoss, das hauptsächlich als Tiefgarage dient, ist aus Stahlbeton. Das Treppenhaus ist aus Brandschutzgründen mit Gipsfaserplatten www.mikado-online.de 59
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7.2010 Juli ISSN 0944-5749 12,80 C=
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