vertrieb - Staufenbiel
vertrieb - Staufenbiel
vertrieb - Staufenbiel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
wArTen AuF GodoT<br />
Warten Sie auch – so lange wie Estragon und Wladimir auf<br />
Godot – auf ein Lob Ihres Chefs, Ihrer Chefin? Warten Sie<br />
auch so lange wie die beiden Figuren aus Becketts „Warten<br />
auf Godot“ auf die Anerkennung Ihrer Leistung? Oder<br />
warten Sie noch auf Ihren Professor, obwohl die Sprechstunde<br />
schon vor zwanzig Minuten begonnen hat? Warten<br />
Sie immer noch auf die Antwort vom BafögAmt oder<br />
vom Stipendiengeber? Oder sitzen Sie gerade an einer öden<br />
Landstraße mit einem trostlosen Baum (wie die beiden Outlaws<br />
Wladimir und Estragon) und warten auf den Bus zur<br />
Uni, zum Job, zur Schwiegermutter? Warten Sie etwa schon<br />
auf den nächsten Urlaub?<br />
Dann erleben Sie das gleiche wie die beiden Figuren Estragon<br />
und Wladimir, die in Samuel Becketts epochalem<br />
Theaterstück (auch als Buch sehr lesenswert) nur eins tun:<br />
warten. Sie warten auf jemand, der Godot heißt. Der zentrale<br />
Dialog geht in etwa so:<br />
Estragon: Komm, wir gehen!<br />
Wladimir: Wir können nicht.<br />
Estragon: Warum nicht?<br />
Wladimir: Wir warten auf Godot.<br />
Estragon: Ah!<br />
Beckett erhebt das Warten selbst<br />
zu einer Tätigkeit, die den modernen<br />
Menschen immer häufiger<br />
beschäftigt. Wenn Ihre<br />
Karriere bisher vor allem aus eins<br />
bestand, aus Warten, dann warten Sie<br />
jetzt nicht länger, sondern tun etwas.<br />
Sprechen Sie Ihren Chef, Ihre Chefin<br />
an: Fragen Sie konkret nach einem<br />
Urteil zu Ihrer Leistung und was Sie noch verbessern können.<br />
Fragen Sie nach Tipps und Weiterbildungen. Zeigen<br />
Sie jetzt, wie viel Sie leisten! Sonst passiert Ihnen das, was<br />
Wladimir und Estragon passiert. Sie warten, aber Godot<br />
kommt nicht. Vorhang.<br />
Thomas Friedenberger<br />
Genie und wAHnsinn<br />
Laborratte mit Flickenpulli? Von wegen. Einer wie Johann<br />
Wilhelm Möbius, Physiker aus dem gleichnamigen Stück<br />
von Friedrich Dürrenmatt, wäre heute auf dem Arbeitsmarkt<br />
umschwärmt. Schließlich hat er ein MINTFach<br />
studiert und solch begabte Menschen sind gerade gefragt.<br />
So ein bisschen Karriere wäre ja auch schön, schließlich ist<br />
Forschung ein hartes Brot. Zu viele Versuche und zu wenige<br />
Erfolge. Bis zum Durchbruch, der einen großen Ent<br />
staufenbiel.de<br />
© ISTOCKPHOTO/CHUyN<br />
<strong>Staufenbiel</strong> Karrieremagazin 03 2011<br />
Karrierebibeln EINSTIEG<br />
deckung, Zeugnis der ForscherGenialität<br />
und Beginn der steilen Karriere als<br />
Wissenschaftler. Schließlich verehrt die<br />
Menschheit das Genie.<br />
Wäre super, wenn nicht auch jede<br />
Erfindung eine destruktive Kehrseite<br />
hätte. Möbius hat diese eine große Entdeckung gemacht:<br />
die Weltformel. Doch die kann in den falschen Händen<br />
die Menschheit vernichten. Also macht er Karriere. Im<br />
Irrenhaus. Lässt die Familie sitzen, verleugnet sein Genie,<br />
markiert den Schwachsinnigen. Aus Verantwortungs gefühl,<br />
um die Menschheit vor der Zerstörung zu bewahren. Toller<br />
Zug. Doch die Formel ist längst in die Hände der Anstaltsleiterin<br />
von Zahnd geraten. Die ist tatsächlich mit einer großen<br />
Portion Wahnsinn gesegnet, hat nur Dollarzeichen in den<br />
Augen und kein Fünkchen Skrupel. Dämliche Kehrseite.<br />
Aber sind wir nicht alle ein bisschen wie der Physiker?<br />
Machen Karriere im Irrenhaus, damit ein paar Wahn sinnige<br />
viel Geld verdienen. Mit unserem Genie. Das immerhin<br />
lassen wir uns nicht nehmen.<br />
Ina Oberhoff<br />
Mobility Solutions | Energy & Building Technology | Automation & Control | Consumer Goods | Healthcare<br />
Vordenken. Hinterfragen.<br />
Gemeinsam weltweit agieren.<br />
Immer heute schon an<br />
morgen denken.<br />
Immer heute schon an morgen denken.<br />
Für die globalen Herausforderungen unserer<br />
Zeit entwickeln, fertigen und vertreiben<br />
wir energieeffi ziente, umwelt- und ressourcenschonende<br />
Lösungen sowie internetbasierte Produkte.<br />
Mit 300.000 Mitarbeitern weltweit. Als<br />
führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
tragen wir unternehmerische, gesellschaftliche<br />
wie ökologische Verantwortung. Wenn Sie<br />
mehr über unser Denken und unsere Werte erfahren<br />
möchten: www.bosch.de/bosch-denken<br />
25<br />
© FOTOLIA/OGEREPUS