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03 2011 <strong>Staufenbiel</strong> Karrieremagazin<br />
CAMPUS MBA<br />
inTerview<br />
„GeFrAGT isT der<br />
HeLikopTerbLick“<br />
Anette Tronnier ist Geschäftsführerin der Gisma<br />
Business School in Hannover. Im Interview spricht sie<br />
darüber, warum beim MBA der Blick aufs Ganze zählt.<br />
consulting ist laut aktuellen mbATrends immer noch die einstiegsbrache<br />
für mbA-Absolventen schlechthin. wie erklären sie<br />
sich das?<br />
Vor allem, weil das Studium so generalistisch ausgerichtet<br />
ist und es nicht viel Zeit für die Karriereplanung lässt,<br />
können viele MBA-Studenten nicht immer klar sagen,<br />
was sie machen wollen. Ihre Vorstellung von der späteren<br />
Tätigkeit muss sich erst noch festigen. Da bietet es sich<br />
an, erstmal ins Consulting zu gehen und verschiedene<br />
Projekte zu betreuen. Denn hier kann man sich über die<br />
geleistete Arbeit empfehlen. Es ist ein geniales Sprungbrett<br />
in die Wirtschaft und verschafft gleichzeitig die nötige<br />
Luft, seinen Weg zu finden. Entsprechende Unternehmenskontakte<br />
bekommt man außerdem sozusagen gratis<br />
mitgeliefert.<br />
das klingt auch ein bisschen nach notlösung. sind mbA-Absolventen<br />
gerade wegen ihres studiums für bestimmte einsatzbereiche<br />
und -branchen besonders geeignet?<br />
Ganz im Gegenteil ist es keine Notlösung. Der MBA<br />
im klassischen Sinn ist eher nicht auf bestimmte Fachgebiete<br />
fokussiert. Er setzt zu 100 Prozent auf eine generalistische<br />
Ausbildung. Kombiniert mit dem Wissen<br />
aus dem Erststudium oder den Erfahrungen aus dem bisherigen<br />
Job entwickelt sich so eine gute Führungskraft.<br />
Der MBA-Abschluss macht etwa aus einem guten Logistiker<br />
eine gute Führungskraft im Bereich Logistik oder<br />
angrenzenden Bereichen. Gefragt ist der Helikopterblick.<br />
Denn auf MBAs warten meist Aufgaben, für die man einen<br />
Blick auf das Ganze und nicht in die Tiefe braucht.<br />
Nach dem MBA haben die Teilnehmer nicht 90 Prozent<br />
Tiefenwissen in einem Bereich, sondern rund 30 Prozent<br />
Anette tronnier: „nicht alle MBA-Absolventen<br />
wissen genau, in welche Branche sie nach ihrem<br />
Abschluss gehen werden.“<br />
in allen Bereichen – und darauf kommt es in der Führungsetage<br />
an.<br />
welche einstiegsbereiche sind außerdem beliebt?<br />
Befragt man unsere Studenten, wird Marketing mindestens<br />
an erster oder zweiter Stelle genannt. Hier fühlen<br />
sich viele zu Hause. Im Projektmanagement ist – ähnlich<br />
wie im Consulting – alles nicht so festgefahren. Die Absolventen<br />
leiten und managen hier zum ersten Mal ihr<br />
eigenes Projekt. Von der Personalführung bis zu den Finanzen<br />
können sie die gesamte Bandbreite dessen anwenden,<br />
was sie im Studium gelernt haben.<br />
ingenieure sind ja aktuell sehr gefragt. Färbt das auch auf mbA-<br />
Absolventen ab?<br />
Wir haben traditionell viele Studenten mit technischem<br />
und ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund. Unser<br />
Career Service unterhält vor allem gute regionale Kontakte<br />
zu Global Playern wie VW oder Continental aber<br />
auch zu international agierenden Mittelständlern. Und<br />
die haben im Moment viele kreative Jobangebote für<br />
MBA- Absolventen.<br />
banking und Finance – für die mbA-Absolventen einst einstiegsbranche<br />
nr. 1 – hat dagegen deutlich abgebaut...<br />
Das ist nicht verwunderlich. Das Image der Banken hat<br />
natürlich in der letzten Krise sehr gelitten. Nicht nur<br />
in Deutschland, speziell auch in den USA. Und es wird<br />
wohl noch eine Zeit dauern, bis sich der Finanzsektor<br />
davon wieder erholt.<br />
Interview: Rebekka Baus<br />
54 staufenbiel.de<br />
© GISMA