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Skript Terrestrische Ökologie

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2 Das Ökosystem Vorlesung Einführung terrestrische Ökologie, R. Gilgenb) Konkurrenz, Wettbewerb, competitionKonkurrenz ist der Wettbewerb von zwei oder mehr Organismen um eine begrenzteRessource. Zwei oder mehr Organismen nutzen entweder einen Umweltfaktor gemeinsamund beeinträchtigen sich deswegen gegenseitig in ihrer Existenz oder sie treten um seinenBesitz miteinander in Wettbewerb.Beispiele: Konkurrenz um Licht und Raum, um Nährstoffe und Feuchtigkeit (Wurzelkonkurrenzbei Pflanzen), um Beute, Wohnraum, Geschlechtspartner etc.Intraspezifische Konkurrenz: Konkurrenz zwischen Individuen derselben Art.Die Konkurrenz setzt bereits zwischen den Individuen gleicher Art ein. Der Zufall, der günstigereMikrostandort und kleine genetische Differenzen sind für das Aufkommen entscheidend.Die intraspezifische Konkurrenz ist deshalb sehr gross, weil die Individuen der gleichen Artmit den genau gleichen Waffen kämpfen. Sie nutzen die genau gleichen ökologischen Möglichkeitenaus; so liegen die Blätter und Wurzeln der Pflanzen im gleichen Raum.Interspezifische Konkurrenz: Konkurrenz zwischen verschiedenen Arten.Zwischen verschiedenen Arten sind die Beziehungen sehr vielfältig. Oft nehmen zwei verschiedenePflanzenarten ganz verschiedene Mikrostandorte ein und beanspruchen auch fürdie Blätter oder Wurzeln verschiedene Raumschichten. In der gegenseitigen Beeinflussungkönnen sich zwei Arten ausschliessen, sie können miteinander in ein bestimmtes Gleichgewichtkommen, oder sie können sich gegenseitig ergänzen und fördern.So sind Dohlen, Stare und Hohltauben Höhlenbrüter, die ihre Höhlen nicht selber bauen können.Diese Arten treten in Konkurrenz zueinander um bereits bestehende Nistplätze.Objektive Erfassung der intra- und interspezifischen Konkurrenz bei Pflanzen ist nur durch denVergleich von Merkmalen beim Zusammenleben (Mischkultur) mit den gleichen Merkmalenbeim Alleinleben (Einzelkultur, Reinkultur) möglich (vgl. Abb. 63-65 und Abb. 389 auf den Folgeseiten).A AA AB B BBEinzelkultur Reinkultur Mischkultur Einzelkultur ReinkulturDas tatsächliche Vorkommen von Pflanzen in einem Biotop wird neben ihren ökologisch-physiologischenEigenschaften stark durch die Konkurrenz anderer Pflanzen beeinflusst (vgl. Zeigerwertenach LANDOLT 1977). Das ökologische Optimum unter Konkurrenzbedingungenkann stark vom physiologischen Optimum abweichen (vgl. Abb. 65 auf Folgeseite).Je nach dem betrachteten Merkmal können beim gleichen Zusammenleben verschiedeneTypen von Konkurrenz i.w.S. bzw. ökologische Interaktionen auftreten: - - , - 0 , - + oder sogar+ 0 und + + Beziehungen.Interaktionen können sich im Laufe der Zeit ändern!Konkurrenzausschlussprinzip oder Gause's Prinzip: Wenn zwei konkurrierende Arten koexistieren,dann tun sie das durch Nischendifferenzierung (=> ökologische Nische). Wenn einesolche Differenzierung nicht erfolgt, oder das Habitat sie nicht zulässt, dann wird eine Art dieandere verdrängen und ausschliessen. Ökologische Nische: Gesamtheit aller biotischer und abiotischerUmweltfaktoren, die für die Existenz einer bestimmten Art wichtig sind.14

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