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Skript Terrestrische Ökologie

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3 Ökosystem Wald Vorlesung Einführung terrestrische Ökologie, R. Gilgen3.3 Höhenstufen der Vegetation der SchweizIn Ländern wie zum Beispiel Luxemburg, Estland, weiten Teilen Russlands und der Ukrainefehlt eine höhenbedingte Vegetationsstufung weitgehend. In der Schweiz mit stark ausgeprägtemRelief und fehlenden Tiefländern sind höhenbedingte Wechsel der Vegetation oft auf kürzesterDistanz weitverbreitet. Auf wenigen Kilometern wiederholt sich ein Wechsel der Klimazonenund Vegetationsbilder, der im Extremfall – wie im Bergell und Wallis – dem Unterschiedzwischen der Lombardei und dem Ural oder der Provence und Nordskandinavien entspricht.Die Höhenstufen kann man als vertikal, oft auf wenige hundert Höhenmeter komprimierte Vegetationsgürtelansehen, welche sich in der Fläche über viele hundert Kilometer erstrecken.Innerhalb der Höhenstufen oder Vegetationsgürtel bleibt die Vegetation oft erstaunlich konstant.Die Wechsel zu tiefer- oder höherliegenden Stufen sind manchmal kontinuierlich, wie diezunehmende Beimischung von Nadelbäumen im Übergang vom Buchen- zum Tannen-Buchenwald.Nicht selten finden sich aber auch scharfe, durch das Relief häufig verstärkte Grenzen,so beispielsweise zwischen Flaumeichen- und Buchenwald oder zwischen Tannen- undLärchenwald im Sopraceneri. (aus STEIGER 1994).PlanarstufeDie Planarstufe der Tiefebene unter 200 m Meereshöhe fehlt in der Schweiz ganz.Kolline Stufe (Hügelstufe, Eichenwald-Stufe)Die kolline Stufe zwischen 200 - 600 m wird durch Eichenwald gekennzeichnet. In den Ebenenist dieser häufig als Eichen-Hagebuchenwald ausgebildet, an warmen Felshängen wächstFlaumeichenwald, in der Süd- und Ostschweiz auch Traubeneichenwald.Weiter wärmeliebende und damit typische Baumarten dieser Stufe sind Kirschbaum, Winterlindeund Feldahorn (Prunus avium, Tilia cordata, Acer campestre).Nadelwälder sind entweder auf wenige Spezialstandorte beschränkt oder angepflanzt. Rottanne(Picea abies oder P. excelsa) oder Weisstanne (Abies alba) kommen in dieser Stufe natürlicherweisekaum vor.Heute ist die kolline Stufe viel markanter durch den Rebbau als durch Eichenwälder gekennzeichnet(=> die kolline Stufe entspricht etwa der Weinbaustufe). Viele gute Reblagen der Alpennordseitestocken auf dem Areal früherer Eichenwälder, die oft nur noch in Relikten vorhandensind, so in der Lavaux oder am Bielersee. Die Jahrestemperaturmittel liegen über 9Grad, die Schneebedeckung ist kurz und fehlt in manchen Jahren ganz. Die Rebengrenze unddie Grenze des Edelobstanbaus, wie auch der natürliche Übergang vom Eichen- zum Buchenwald,markieren die Grenze zur Submontanstufe auf 400 - 600 m Meereshöhe oft scharf.Die Vegetationszeit dauert mindestens 250 Tage.SubmontanstufeDie Submontanstufe zwischen 400 - 800 m ist das unangefochtene Reich der Buche. Im Mittellandbildet sie eine geschlossene, nur in Becken und Hanglagen von der zerstückelten Kollinstufeunterbrochene Fläche. Intensiver Ackerbau und starke Besiedlung haben den Wald42

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