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Skript Terrestrische Ökologie

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2 Das Ökosystem Vorlesung Einführung terrestrische Ökologie, R. GilgenMittlere Zeigerwerte einer VegetationsaufnahmeDie Zeigerwerte einzelner Pflanzen sagen nur bedingt etwas aus, weil die einzelnen Arten jenach Konkurrenzbedingungen gelegentlich auch unter anderen Bedingungen gedeihen können,als es ihren Zeigerwertzahlen entsprechen würde. Dagegen lassen sich die Verhältnissesehr gut charakterisieren, wenn wir alle Arten einer Lebensgemeinschaft berücksichtigen. Dabeiist es einleuchtend, dass Pflanzen, die am Standort zahlreich oder mit grosser Deckungauftreten, ein höheres Gewicht erhalten müssen als seltene Arten.Berechnung: Am einfachsten ist es, Arten mit einem Deckungswert von "+" einmal, solche miteinem Deckungswert von "1" zweimal, solche mit "2" dreimal, ... solche mit "5" sechsmal zu gewichten.Der Mittelwert ist die Summe der gewichteten Zeigerwerte geteilt durch die Summeder Gewichtungsfaktoren. Er kann nun mit den Mittelwerten anderer Vegetationsaufnahmenverglichen und somit können auch Standortsunterschiede herausgearbeitet werden.Der Durchschnittswert für w (wechselfeucht) wird in einem Bruch angegeben. Wenn die wechselfeuchtenArten weniger als 1/8 stark vertreten sind, wird der w-Wert weggelassen.Oft ist es sinnvoll, mittlere Zeigerwerte getrennt für die einzelnen Schichten der Vegetation zuberechnen. Die Schicht sollte aber mindestens eine Deckung von 10% aufweisen.Bei der Auswertung der mittleren Zeigerwerte muss berücksichtigt werden:• dass die Mittel immer weniger von der Mitte abweichen, als es den Standortseigenschaftenentsprechen würde, da sehr viele Pflanzen mit mittleren Zeigereigenschaften auch unterextremeren Verhältnissen vorkommen. So bedeutet etwa eine 3.5 als F-, R-, N- oder H-Zahl bereits einen recht feuchten, basenreichen, nährstoffreichen bzw. humusreichen Boden,eine 2.5 einen entsprechend recht trockenen, sauren, mageren bzw. humusarmenBoden.• dass eine Art nur gerade über die Standortfaktoren jener Schichten etwas aussagt, in dersie wächst. Moose sind allgemein nur aussagekräftig für eine Schicht von höchstens 5 cmdirekt über und unter der Bodenoberfläche. Auf der anderen Seite können Bäume dieStandortsqualität bis zu mehreren Metern oberhalb und unterhalb der Bodenoberfläche anzeigen.Es kommt durchaus vor, dass etwa Moose und oberflächlich wurzelnde Zwergsträuchereinen sauren mageren Boden anzeigen, während die tiefer wurzelnden Hochstaudenund Sträucher Basen- und Nährstoffreichtum erkennen lassen.28

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