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Skript Terrestrische Ökologie

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2 Das Ökosystem / 3 Ökosystem Wald Vorlesung Einführung terrestrische Ökologie, R. Gilgen2.7 Zusammenfassung terrestrische Ökosysteme, allgemeiner TeilDie auf dem festen Land zu findenden Ökosysteme werden als terrestrische Ökosysteme zusammengefasst.Für die Ausprägung der verschiedenen Ökosystemtypen sind die Klimafaktoren, also Temperaturund Niederschläge von entscheidender Bedeutung. Weitere wesentliche Wirkungen gehenvon den Bodenverhältnissen, insbesondere von der geologischen Ausgangssituation undvon der Geländebeschaffenheit aus. Im Gegensatz zu den aquatischen Ökosystemen ist Wasserin Landökosystemen oft ein limitierender Faktor. Landökosysteme haben infolge von Luftbewegungeneinen raschen Austausch der Gase O 2 , CO 2 und N 2 , so dass Mangelsituationenoder Anreicherungen im Gegensatz zu Gewässern fehlen; eine Ausnahme stellt allerdings derBoden dar, wo der Austausch mit der Atmosphäre eingeschränkt ist und O 2 -Mangel ebensowie CO 2 -Anreicherung vorkommen. Der Boden ist für die Pflanze das Wurzelsubstrat, in demdie mechanische Verankerung erfolgt und aus dem Wasser und Pflanzennährstoffe wie Ammonium,Nitrat oder Phosphat entnommen werden. Im Boden laufen unter Beteiligung von Bodenorganismenaus verschiedensten systematischen und ökologischen Gruppen wesentlicheUmsetzungsprozesse ab; das hierfür verantwortliche Destruenten-Saprophagensystem unterscheidetsich nach mitwirkenden Gruppen und Gesamtleistung in den einzelnen Ökosystemtypenebenso wie Aufbau und Leistung des Phytophagensystems (aus BICK 1998). Entscheidendfür die Ausprägung der Ökosysteme sind natürlich auch die Primärproduzenten, ökologischeInteraktionen ausserhalb der Nahrungsketten sowie der Mensch. In den folgenden Kapitelnwerde ich auf einige Charakteristikas einzelner ausgewählter Ökosysteme eingehen.3 Ökosystem Wald3.1 Sommergrüne LaubwälderEin gemässigtes Klima mit einer deutlichen aber nicht zu langen kalten Jahreszeit und ausreichendenNiederschlägen während der Vegetationszeit stellt die Voraussetzung für die Entwicklungsommergrüner Laubwälder dar. Der winterliche Blattabwurf ist als Anpassung andie Kälteperiode zu sehen. Rentabel im Sinne der Gesamtjahresenergiebilanz der Pflanze istder Abwurf der dünnen, sommergrünen und gegen Frost nicht widerstandsfähigen Blätter sowieder notwendige winterliche Schutz der Knospen aber nur, wenn eine ausreichend warme,mindestens vier Monate währende sommerliche Photosynthesephase mit positiver Bilanz gegebenist. Sind die Sommer zu kurz oder zu kühl, so gewinnen Nadelhölzer die Oberhand (borealeNadelwälder).Reicht das Jahresniederschlagsvolumen für die Wasserversorgung der Bäume nicht aus, kannes zur Ausbildung von Grasland kommen. Niederschlagsarme, warme Sommer mit niederschlagsreichen,milden Wintern fördert immergrüne Hartlaubgehölze, die z. B. im Mittelmeergebietdie sommergrünen Laubwälder ersetzen.Der sommergrüne Laubwald ist in seinem über die gemässigten Klimazonen Europas, Ostasiens,Nordamerikas sowie Südchiles und Neuseelands sich erstreckenden Verbreitungsgebieteinheitlich als vielschichtige Pflanzengesellschaft aufgebaut. Im Artenbestand bestehenjedoch zwischen den Laubwäldern der einzelnen Erdteile deutliche Unterschiede, die biogeographischeUrsachen haben und auf der Nordhemisphäre insbesondere auf die unterschiedlichenAuswirkungen der Eiszeit zurückgehen. (aus BICK 1998)38

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