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| WWW.SAILING–JOURNAL.DE | AUSGABE 03 / 2008 | JUNI / JULI |

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sailing journal 3 | 08<br />

das andere ende der geschichte<br />

Über die mannigfaltigen Auswirkungen des Klimawandels,<br />

der selbst bei den professionell hartnäckigsten Realitätsverweigerern<br />

angekommen ist, kann wohl nicht oft genug hinge-<br />

TOM KÖRBER, CHEFREDAKTEUR wiesen werden. Anders kann ich mir das Frohlockend-drauflos-Gefahre<br />

auf der Autobahn kaum erklären (an die Drängler hat man sich ja bereits<br />

gewöhnt). Oder: Im SUV die Kleinen zur Schule fahren, wohlgemerkt bei Entfernungen,<br />

die selbst Gehbehinderte schaffen. Waren das noch Zeiten, als ich zur Schule<br />

laufen oder mit dem Rad fahren durfte. Da hatte ich wenigstens vor meinen Eltern<br />

meine Ruhe. Dass da die heutigen Kids nicht aufmüpfi g werden ... Allerdings sind die<br />

heute vielerorts, sagen wir, pragmatischer als wir früher. Eben wie die Eltern.<br />

Bisher unterschätzt wurden die Auswirkungen in den Gebirgen bzw. im Hochgebirge.<br />

Permafrost hält Berge über 2.000 Meter zusammen wie Klebstoff. In den vergangenen<br />

Jahren sank in diesen Höhen die Temperatur im Berginneren um 0,5 Grad.<br />

Das hat zur Folge, dass sich der Permafrost langsam aufl öst und die Berge auseinanderbrechen,<br />

da ihnen der innere Halt fehlt. Weite Gebiete werden abrutschen, Städte<br />

bzw. Menschen nur durch Betondämme geschützt werden können. Es macht keinen<br />

Unterschied, ob Alpen, Rocky Mountains oder Himalaja.<br />

editorial<br />

Gletscher schmelzen doppelt so schnell wie angenommen,<br />

ziehen sich zurück. Dem Gestein fehlt dann<br />

das Gegengewicht, sodass die Berge geradezu abbrechen.<br />

Flüsse suchen sich neue Wege. Wenn es zu<br />

lang anhaltenden Dürreperioden kommt (wie gerade<br />

für Brandenburg und Sachsen-Anhalt vorausgesagt),<br />

werden Flüsse versickern, werden Wasserkraftwerke<br />

nicht mehr genug Energie erzeugen können.<br />

Panta rhei – alles fl ießt. Heraklit hatte recht. Aber<br />

anders, als er dachte. Während sein Verstand von unablässiger<br />

positiver Bewegung und Veränderung des<br />

Lebens ausging, hat sich die Bewegung zu einem Sog<br />

entwickelt. Und der reißt uns Menschen mit. Während<br />

noch immer fortwährend nach Kompromissen gesucht<br />

wird, nach politischen selbstverständlich, ist es schon<br />

zu spät. Die Erde ist gänzlich unpolitisch. Und vor<br />

allem und zu guter Letzt: kompromisslos.

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