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Version macht es den Moderatoren einfacher, ihre unterschiedlichen<br />
Zielgruppen und -orte mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu erreichen und sie können so mehr<br />
Mitmach-Parcours durchführen. Der JIC wird in<br />
Sambia primär an Schulen, bei den Partnerorganisationen<br />
der deutschen EZ-Organisationen in Rahmen<br />
der HIV/AIDS Arbeitsplatzprogramme und in ländlichen<br />
Gemeinden sowie armen urbanen Stadtteilen<br />
(compounds/townships) eingesetzt. Diese Zielgruppen<br />
haben oft nur begrenzt Zugang zu den so notwendigen<br />
aktuellen <strong>Info</strong>rmationen zu Themen wie Sexualität und<br />
HIV/AIDS. Das fehlende Wissen führt zu risikohaften<br />
Verhaltensweisen und zur Stigmatisierung und Diskriminierung<br />
von HIV-Positiven. Da es immer noch keine<br />
Heilung für eine HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung<br />
gibt, ist die Präventions- und Aufklärungsarbeit weiterhin<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Wichtige Rolle der Betroffenen bei der Aufklärung<br />
Viele der JIC-Aktivitäten werden mit sambischen Partnerorganisationen<br />
durchgeführt, so zum Beispiel mit<br />
mobilen Voluntary Counselling and Testing (VCT)-<br />
Teams, die in den Gemeinden beziehungsweise in den<br />
Arbeitsplatzprogrammen die Möglichkeit der Beratung<br />
und des HIV-Antikörpertests bieten. Ein wichtiger Teil<br />
der Präventionsarbeit ist der Test, um seinen eigenen<br />
HIV-Status zu kennen und sich und andere vor einer<br />
Infektion mit dem tödlichen Virus zu schützen. Sambia<br />
ist mit einer Fläche von 752.614 Quadratkilometern<br />
zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Die Mehrheit<br />
der Bevölkerung lebt im ländlichen Raum und hat nur<br />
begrenzt Zugang zu VCT und einer Behandlung durch<br />
Anti Retrovirale Therapie (ART) und zu <strong>Info</strong>rmationen<br />
allgemein. Deshalb ist eine enge und systematische Partnerschaft<br />
mit anderen Organisationen aus dem Bereich<br />
der HIV/ AIDS-Präventions- und Behandlungsarbeit<br />
umso wichtiger. Auch Selbsthilfegruppen von Betroffenen<br />
werden in die Arbeit einbezogen, wie zum Beispiel<br />
das Zambian Network for People Living with HIV and<br />
AIDS (NZP+) oder das JIC-Team der sambischen<br />
Nichtregierungsorganisation KARA Counselling.<br />
Menschen, die über ihren HIV-positiven Status, über<br />
ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse offen sprechen,<br />
leisten einen sehr wertvollen und nicht zu ersetzenden<br />
Beitrag bei der Bekämpfung der Pandemie und<br />
der Diskriminierung von HIV-positiven Menschen bzw.<br />
© Karin Perl<br />
AIDS-erkrankten Menschen. Stigma und Diskriminierung<br />
führen weiterhin dazu, dass sich Menschen „verstecken“,<br />
nicht zum VCT trauen, ihre Behandlung<br />
nicht beginnen oder unterbrechen und den Prozess<br />
zum „Positive Living“ nicht beginnen oder abschließen<br />
können. Der DED hat deshalb ganz bewusst und gezielt<br />
zwei JIC-Teams in Sambia ausgebildet, in denen die<br />
Moderatoren HIV-positiv sind.<br />
Dr. Yvonne Sartor<br />
Dr. Yvonne Sartor ist Diplom-Sozialpädagogin und<br />
arbeitet seit 2007 als HIV/AIDS-Querschnittsberaterin<br />
für den DED in Sambia.<br />
Der Mitmach-Parcours<br />
zu AIDS, Liebe und Sexualität<br />
Eine der sechs<br />
JIC-Stationen:<br />
„Positiv leben“.<br />
24 25<br />
Vor über zehn Jahren entwickelte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA) im Rahmen der deutschen Kampagne „Gib AIDS keine Chance“, speziell für<br />
Jugendliche den „Mitmach-Parcours zu AIDS, Liebe und Sexualität“.<br />
Wegen der erfolgreichen Umsetzung dieses Instruments in der AIDS-Präventionsarbeit<br />
in Deutschland, entstand die Idee, den Mitmach-Parcours auch in Ländern einzusetzen,<br />
die besonders von HIV und AIDS betroffen sind. Die BZgA ging deshalb eine<br />
Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />
ein, um den Mitmach-Parcours auch in verschiedenen Pilotländern der deutschen<br />
Entwicklungszusammenarbeit einzuführen. So soll zu den nationalen Bemühungen<br />
der jeweiligen Partnerländer in der HIV/AIDS-Bekämpfung ein kreativer und wirksamer<br />
Beitrag geleistet werden. Das Instrument lässt sich sehr gut adaptieren,<br />
wie das Beispiel Sambia zeigt.<br />
<strong>Info</strong>